Fliegen mit Baby: so bist du gut vorbereitet

Fliegen mit kleinem Kind
Eine Flugreise mit Baby braucht viel Planung - muss aber nicht stressig sein
© Unsplash / Kenny Eliason

Ein Urlaub mit kleinem Kind ist immer ein Abenteuer – und Fliegen mit Baby ein besonders großes. Aber wenn du dich auf die Flugreise gut vorbereitest, dann kommen du und deine Mitreisenden gut und entspannt ans Ziel. Was musst du bei der Buchung beachten? Darf ein Kinderwagen mit ins Flugzeug? Und ab wann darf ein Baby überhaupt mit ins Flugzeug? Hier gibt es die Antworten.

Ab wann dürfen Babys fliegen?

Hier ist zu unterscheiden, was erlaubt ist und was empfohlen wird.

Fliegen mit Baby ist generell schon wenige Tage nach der Geburt möglich. Dies hängt einzig und allein von der Fluggesellschaft ab. Die allermeisten erlauben schon Babys im Alter von einem oder zwei Monaten den Mitflug. Mit ärztlichem Attest darf ein Baby sogar bei manchen Gesellschaften schon 48 Stunden nach Geburt mitfliegen.

Allerdings sollte das nur in absoluten Ausnahmefällen geschehen, so die allgemeine Empfehlung von Kinderärzten. Üblicherweise sollte ein Baby laut vorherrschende Ärztemeinung schon drei bis vier Monate alt sein, wenn es eine Flugreise antritt. Fliegen ist für Babys sicherlich besser zu verkraften, wenn sie sich selber schon ein wenig in der Welt zurecht finden.

Brauchen Babys ein eigenes Flugticket?

Bis zum Alter von 2 Jahren dürfen Babys üblicherweise auf dem Schoß mitfliegen und benötigen dafür kein eigenes Flugticket. Einige Fluggesellschaften berechnen aber eine Pauschale, die im Normalfall deutlich günstiger ist als ein eigenes Flugticket. Wenn Babys auf dem Schoß fliegen, werden sie mit einem Zusatz-Beckengurt am Sitz gesichert.

Wenn du mit deinem Baby in Urlaub fliegen willst, kannst du aber natürlich trotzdem einen eigenen Sitzplatz für den Nachwuchs buchen, selbst wenn er noch keine 2 Jahre alt ist. Mehr dazu erfährst du weiter unten.

Sitzplatz im Flugzeug buchen für ein Baby

Kinder unter 2 Jahren haben keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz. Für dein Baby kannst du dennoch einen Sitzplatz buchen (und zahlen) und ihn mit einem Kinderautositz benutzen. Aber nicht jeder Sitz ist bei jeder Fluggesellschaft zugelassen, also informiere dich besser vorher bei der Fluggesellschaft.

Viele Fluggesellschaften bieten für Babys ein Babybett zum Einhängen an. Dieses kann aber nur auf bestimmten Plätzen verwendet werden. Sorge also schon bei der Buchung dafür, dass du einen solchen Platz bekommst, wenn Du mit Baby reist und lass dir auch noch einmal beim Check-In Schalter bestätigen, dass du einen solchen Platz erhalten wirst.

Fliegen mit Baby vorbereiten: Essen und Babybrei

Und wie es mit dem Essen an Bord? Die meisten Fluggesellschaften bieten für Kinder spezielle Kinder-Menüs an Bord an. Kindermenüs kann man aber meistens nur erhalten, wenn man sie mindestens 2 Tage vor Abflug bestellt.

Babygläschen und Babymilch unterliegen nicht den strengen Vorschriften für Flüssigkeiten an Bord und dürfen üblicherweise mit ins Handgepäck. Damit ist gewährleistet, dass du deinem Baby an Bord immer einen Babybrei zubereiten kannst. Heißes Wasser kannst du immer von den Flugbegleitern bekommen.

Manche Fluggesellschaften haben sogar Babynahrung an Bord dabei – allerdings solltest du dich darauf nicht verlassen und lieber deine eigene mitnehmen.

Gepäck aufgeben: Autositze, Buggys, Reisebetten

Fliegen mit einem Baby ist oft aufwändiger, was das Gepäck angeht. Zubehör wie Autositze, Buggys und Reisebetten sind im Urlaub unverzichtbar und passen natürlich nicht so einfach ins Handgepäck.

Am besten packst du sie in spezielle Transportsäcke oder große, feste Müllsäcke und bindest sie z.B. mit Kabelbindern fest zu, damit sie die unsanfte Behandlung auf Gepäckbändern und im Bauch des Flugzeugs gut überstehen. Fast alle Flughäfen bieten auch die Möglichkeit, für wenig Geld alles in Folie einwickeln zu lassen. Denke auch an die Verpackung für den Rückflug!

: Reisepass nicht vergessen!

Denke daran: Auch dein Baby braucht für eine Reise ins Ausland einen gültigen Kinderreisepass. Um diesen solltest du dich rechtzeitig vor Beginn der Flugreise kümmern.

Hier gibt es mehr Infos zum Kinderreisepass

Kinderwagen und Buggys im Flugzeug

Die gute Nachricht: Kinderwagen und Buggys gelten bei den meisten Fluggesellschaften nicht als Gepäckstück und du darfst sie kostenlos mitnehmen. Allerdings im Normalfall nicht mit an Bord.

Manche Fluggesellschaften erlauben es aber, faltbare Kinderwägen bis zum Gate oder sogar bis zum Einstieg in den Flieger zu schieben. Hier nimmt ihn dann das Bordpersonal entgegen und verstaut ihn. Beim Ausstieg kannst du deinen Kinderwagen dann, je nach Gegebenheiten vor Ort, direkt an der Flugzeugtür oder am Gepäckband abholen.

Achtung: Große oder sperrige Kinderwägen gelten als Sperrgepäck und müssen gesondert aufgegeben werden. Das Gleiche gilt für Reisebetten und Kinder-Autositze.

Fliegen mit Baby: Tipps für Start und Landung

Eine häufige Empfehlung lautet, dem Baby rund 30 Minuten vor Start und Landung sanfte Nasentropfen zu verabreichen. Allerdings teilen nicht alle diese Empfehlung, da der Einsatz von Nasentropfen bei Babys ohne Vorliegen einer verstopften Nase kritisch gesehen wird.

Während Start und Landung sollten Babys gestillt oder mit Flasche gefüttert werden, so vermeidest du den schmerzhaften Ohrendruck. Auch größere Kinder können Nasentropfen und etwas zum Kauen oder zum Trinken erhalten.

Wenn dein Kind keinen eigenen Sitzplatz hat, bitte um ein paar Kissen, mit denen du die Armlehne polsterst. So stößt sich dein Kind nicht den Kopf, wenn es bei Start oder Landung unsanft wird.

Räume rechtzeitig vor der Landung alle Spielsachen zusammen, halte aber für die Landung noch ein neues Spielzeug bereit, welches dein Kind bei Laune hält. Etwas zu Trinken sollte in greifbarer Nähe sein.

Spielzeug, Decken, Druck: Worauf du an Bord achten solltest

An Bord verteilen die meisten Fluggesellschaften kleine Spielzeuge für Kinder. Nicht immer sind diese für das Alter deines Kindes geeignet. Nimm auf jeden Fall selbst Spielzeug für dein Kind mit! Ideal sind, je nach Alter, Fingerpuppen für spontane Live-Vorführungen, neue Bilderbücher, Rasseln – eben alles, was länger beschäftigt und neu ist.

Viele Kinder freuen sich auch, wenn ihr Kuscheltier oder Lieblingsspielzeug mit an Bord ist. Frage nach einer Decke für dein Kind, damit es nicht friert.

Vorsicht: Nicht alle Trinkbecher und Flaschen sind für einen Flug geeignet. Durch den veränderten Druck können Becher und Flaschen undicht werden oder beim Öffnen überlaufen.

Flugreise mit Baby: Was muss ins Handgepäck?

Beim Fliegen mit Baby solltest du nicht vergessen, dass es an Bord oft sehr kühl und zugig ist. Also unbedingt entsprechende Kleidung einpacken!

Hier ein Überblick, was du bei der Flugreise mit Baby ins Handgepäck packen solltest.

  • Reiseunterlagen und Ausweise – Kinderreisepass nicht vergessen!
  • Geldbeutel und Kleingeld für den Gepäckwagen (evtl. auch Auslandswährung)
  • Windeln, Feuchttücher, Wundsalbe
  • Ersatzkleidung Kind
  • Ersatzkleidung Eltern (falls das Baby spucken muss)
  • Kindernahrung, Lätzchen, Löffel
  • Spielzeug
  • Bilderbuch, Vorlesebuch, Kassette/CD (je nach Alter des Kindes)
  • Schmusekissen/Kuscheltier
  • Nasentropfen, etwas zu Trinken für Start und Landung
  • Paracetamol/Aspirin (für dich!)
  • Tüten für Windeln, Abfall, Reisekrankheit
  • Babydecke

So wird das Fliegen mit Baby entspannt für alle Reisenden

Eine Flugreise mit Baby ist nicht nur für den Säugling aufregend und anstrengend. Auch die Eltern müssen so vieles mehr beachten als bei einem „normalen“ Flug. Das heißt aber nicht, dass es nicht trotzdem Spaß machen kann. Heutzutage ist jede Fluglinie auf Passagiere im Babyalter eingestellt und in den allermeisten Fliegern gibt es auch einen Wickeltisch. Es kann also eigentlich nichts mehr schiefgehen – außer vielleicht, dass dein Baby das Fliegen nicht ganz so angenehm findet und viel schreit. Dies wird sich nie ganz vermeiden lassen und dann brauchen die Eltern ein genau so starkes Nervenkostüm wie alle Mitreisenden. Aber hier gilt: Reden hilft! Sprich mit den Flugbegleitern, die im Zweifel die übrigen Passagiere sensibilisieren können.

Quellen