Storchenbiss beim Baby

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Baby mit Storchenbiss auf der Stirn
Ein Storchenbiss kann auch auf der Stirn auftreten
© Unsplash/ Kelly Sikkema

Huch, hat da der Storch zu fest zugepackt? Wir erklären, woher der Storchenbiss wirklich kommt, wie er sich vom echten Feuermal unterscheidet, und was du dagegen tun kannst.

Woher kommt der Storchenbiss?

Wenn du dein Baby genau anschaust, dann siehst du vielleicht am Nacken oder Hinterkopf ein rotes Mal. Dabei kann es sich um einen Storchenbiss – auch Bossard-Fleck, Naevus flammeus simplex, oder Naevus occipitalis genannt – handeln. Er zählt zu den Feuermalen.

: Was bedeutet Storchenbiss?
Ursprung des Namens

Der Storchenbiss bekommt seinen Namen von der Körperstelle, an der er vorkommt. Er sieht nämlich so aus, als hätte der Storch das Baby im Nacken gepackt und den Eltern vor die Türe gesetzt.

Etwa die Hälfte aller Kinder kommen mit dieser gutartigen Hautveränderung im Nacken oder im Gesicht auf die Welt. Warum der Storchenbiss bei so vielen Babys auftritt, ist nicht eindeutig geklärt.

Ist ein Storchenbiss vererbbar?

Nein! Er wird weder vererbt noch gehen Ärzte davon aus, dass es sich um eine Entwicklungsstörung im Mutterleib handelt. Vorwürfe, dass du etwas falsch gemacht hast, solltest du dir also auf keinen Fall machen. Es ist eben eine Laune der Natur.

Ursache für die Hautveränderung sind erweiterte kleinste Blutgefäße direkt unter der Haut (Kapillaren). Daher ist der Hautfleck besonders deutlich sichtbar, wenn die Durchblutung erhöht ist: Zum Beispiel, wenn das Baby sehr intensiv schreit oder wenn das Baby Fieber hat.

: wichtige Infos

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass der Storchenbiss verblasst, wenn du darauf drückst – das Blut weicht dann kurzzeitig aus den Äderchen.

Storchenbiss beim Baby erkennen: Wie sieht er aus und wo tritt er auf?

Der Storchenbiss beim Baby zeigt sich in der Regel als blassroter abgegrenzter Fleck auf der Haut. Meist sitzt er im Kopfbereich.

Hier einige Merkmale, an denen du einen Storchenbiss erkennen kannst:

  • hellrote, unregelmäßige Hautverfärbung; deutlich abgegrenzt
  • tritt auf im Nacken, auf der Stirn, auf der Nasenwurzel oder auf den Augenlidern
  • nur selten an Armen, Beinen und anderen Körperstellen
  • nur temporär; verschwindet in der Regel innerhalb der ersten drei bis sechs Lebensjahre
  • verblasst, wenn du mit dem Finger auf den Storchenbiss drückst
  • wird mit der Zeit nicht größer, dehnt sich nicht aus
  • Kinder kommen damit schon auf die Welt

Bilder vom Storchenbiss: So unterschiedlich kann er aussehen

Es gibt ganz unterschiedliche Ausprägungen des Storchenbisses: ein Baby kann ihn im Nacken, auf der Stirn oder mitten auf der Nase haben. Wie unterschiedlich er aussehen kann, zeigen diese Fotos.

Storchenbiss im Nacken oder am Hinterkopf

Hier tritt die Hautveränderung am häufigsten auf.

Strochenbiss im Nacken

© Wierzman, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Storchenbiss an der Stirn

Tritt das Mal in der Mitte der Stirn auf, spricht man auch von dem sogenannten Lachsfleck. Da gefällt uns „Engelskuss“ als Synonym aber besser.

Storchenbiss am Auge oder im Gesicht

Auch auf dem Augenlid oder an anderen Stellen im Gesicht kann der Bossard-Fleck auftauchen.

Storchenbiss im Gesicht

© Bigstock/ ITLPhoto

Storchenbiss, echtes Feuermal oder Blutschwämmchen?

Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Baby einen Storchenbiss hat, solltest du immer einen Arzt fragen, da es sich bei roten Malen auch um andere Hautveränderungen handeln kann.

Hierzu gehören zum Beispiel das „echte“ Feuermal oder Blutschwämmchen. Hier einige Unterschiede im Überblick:

Unterschied: Storchenbiss und Feuermal

Beim Storchenbiss handelt es sich, wie bereits erwähnt, im Grunde um ein Feuermal – allerdings um eine schwächere Form. Daher ist es für dich wichtig, den Storchenbiss (Naevus flammeus simplex) von einem echten Feuermal (Naevus flammeus) unterscheiden zu können.

So unterscheiden sich die beiden:

Unterschied Storchenbiss vs. Feuermal

© Targetvideo

Übrigens: Manchmal tritt das Feuermal in Verbindung mit anderen Krankheiten auf, die Fehlbildungen von Gefäßen hervorrufen können. Beim Sturge-Weber-Syndrom sind zum Beispiel auch Gefäße innerhalb des Auges erweitert, was den Augeninnendruck verändert und damit das Risiko eines grünen Stars erhöht. Daher sollte man bei Malen immer ärztlichen Rat einholen, um eventuelle Risiken oder Fehlbildungen auszuschließen.

Unterschied: Storchenbiss und Blutschwämmchen

Auch Blutschwämmchen können mit dem Storchenbiss verwechselt werden.

So unterscheidest du die beiden voneinander:

Unterschied Storchenbiss vs. Blutschwämmchen

© Targetvideo

Wenn du noch mehr über Blutschwämmchen erfahren möchtest, kannst du alle Infos in diesem Artikel finden:

: wie gefährlich ist er?

Ist ein Storchenbiss gefährlich?

Grundsätzlich musst du dir keine Sorgen machen: Ein Storchenbiss ist trotz seines Aussehens absolut harmlos, genauso wie ein Mongolenfleck.

Wann vergeht der Storchenbiss?

Wie lange der Storchenbiss bleibt, ist unterschiedlich. Das Hautmal verschwindet in der Regel ganz von selbst wieder, bei den meisten Babys innerhalb der ersten Lebensjahre. Vor allem im Gesicht verblasst die Hautveränderung rasch wieder.

Gibt es einen Storchenbiss auch bei Erwachsenen?

Das Mal kann auch bestehen bleiben und im Erwachsenenalter noch sichtbar sein. Ein Storchenbiss bei Erwachsenen ist meist aber durch die Haare versteckt.

Storchenbiss bei Erwachsenen

© Teresahatfield, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Befindet sich das Mal im Gesicht, kann es mit Make-up überdeckt oder von einem Arzt entfernt werden.

Es gilt also: In der Regel ist der Storchenbiss ungefährlich und beschwerdefrei. Lass den Fleck dennoch  vom Arzt ansehen, um andere Hautveränderungen auszuschließen.

Was kann man gegen einen Storchenbiss tun?

Der Storchenbiss muss eigentlich nicht behandelt werden. Zumal er weder schmerzt, noch das Baby in irgendeiner Art einschränkt. Außerdem verschwindet oder verblasst er meist von alleine.

Möchtest du das Mal dennoch aus kosmetischen Gründen entfernen lassen, ist der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner. Inzwischen gibt es sanfte Behandlungsmethoden mit einem Hautlaser, die sich auch für Kinder eignen. Dabei werden die Adern verödet, welche die Rötungen verursachen.

Vorsicht: Sollte der vermeintliche Storchenbiss das Baby offensichtlich jucken oder ihm andere Beschwerden bescheren, kann es sich um eine Hautkrankheit handeln, die nichts mit dem Storchenbiss zu tun hat. Suche in diesem Fall unbedingt einen Arzt auf.

Quellen