Schadet es dem Kind, wenn Mama arbeiten geht?

Unsplash / Andrew Neel

Kann es dem Kind schaden, wenn die Mutter berufstätig ist und somit weniger Zeit zu Hause und mit der Familie verbringt? Nein, sagt eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Und zwar aus diesen Gründen.

Liebe Mütter, entspannt euch! Denn es gibt jetzt den wissenschaftlichen Beweis, dass eure Kinder nicht darunter leiden, wenn ihr arbeiten geht und nicht 24/7 bei ihnen seid. Ganz im Gegenteil: Die Ergebnisse einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigen, dass eure Kinder davon sogar profitieren können.

Wie viel Mutter braucht das Kind?‘

Grundlage der Erkenntnisse waren verschiedene deutsche sowie internationale Studien zur beruflichen Situation von Müttern.

Dabei fanden die Forscher heraus, dass die Mutter-Kind-Beziehung nicht leidet, wenn die Mutter nach dem Mutterschutz oder später arbeiten geht und das Kind in dieser Zeit eine Krippe oder einen Kindergarten besucht. Bedingung dafür ist aber, dass das Kind nicht vor dem vollendeten ersten Lebensjahr außerfamiliäre Betreuung erfährt und dass eine gute Betreuung in den Kinderstätten gewährleistet ist. ‚Gut‘ bedeutet, dass die Gruppen klein sind und die Betreuer so individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können.

Laut Konrad-Adenauer-Stiftung könne das Kind in einem „qualitativ hochwertigen Kindergarten“ neue Lernerfahrungen sammeln, soziale Kompetenzen schulen und kognitive sowie sprachliche Fähigkeiten verbessern.

Schulische Leistungen verbessern sich

Für Schulkinder konnte die Studie außerdem die äußert positive Nachricht vermelden, dass ihre Leistungen sogar besser ausfielen, wenn ihre Mütter berufstätig waren – und nicht als Hausfrau arbeiteten. Das zeigte sich sowohl an besseren Schulnoten, als auch an einer höheren Gymnasialquote.

So ergab eine Detailauswertung von PISA-Daten: „Ob bei Müttern mit und ohne Hochschulreife, ob bei Alleinerziehenden oder Frauen aus Kernfamilien – bei jeder dieser Untergruppen ist die Gymnasialquote der Kinder massiv höher, wenn die Mütter Vollzeit berufstätig sind.”

Warum aber verbessert sich die Schulleistung, wenn die Mutter berufstätig ist? Das liegt laut der Studie zum einen an einer höheren Leistungsmotivation, die die Mütter ihren Kindern mitgeben. Zum anderen haben Kinder in Haupt- und Realschulen eine realistischere Vorstellung davon, was ein Berufsalltag später bedeutet und zeigen so eine höhere Berufswahlbereitschaft.

Mehr Einsatzbereitschaft der Väter

Ist die Frau berufstätig, steigt auch das Engagement der Väter in der Erziehung ihrer Kinder. Sie nehmen deutlich bewusster am Leben und der Entwicklung ihres Nachwuchses teil, was zu einem besseren Wohlbefinden der gesamten Familie führt.

Auch wenn Frauen ihr Mutterdasein so gestalten können, wie sie es sich vorstellen – und das beinhaltet bei vielen eben auch einen frühen Wiedereinstieg in den Beruf –, steigt ihre und schlussendlich auch die Zufriedenheit der Familie.

Wenn da nicht das schlechte Gewissen wäre

Es gibt also keinen Grund, sich ein schlechtes Gewissen machen zu lassen oder selbst zu machen, nur weil man als Mutter wieder früher ins Berufsleben zurückgekehrt ist.

Außerdem sollte jede Frau selbst entscheiden dürfen, wann sie dazu bereit ist, wieder arbeiten zu gehen oder ob sie nicht doch noch etwas länger zu Hause bei ihren Kindern bleibt.