Wie viele und welche Sicherheiten brauchen Kinder wirklich?

©Konstantin Yuganov via fotolia.de

Alle Eltern kennen das Gefühl, dass sie das eigene Kind oder die Kinder gerade in jungen Jahren am liebsten nicht aus den Augen lassen würden. Der Beschützerinstinkt ist ganz normal und er ist gesund. Denn Kinder brauchen Sicherheiten. Allerdings kann das Sicherheitsverhalten auch schnell zu einer Art Wahn werden. Wir wollen uns heute der Frage widmen, wie viel Sicherheiten für ein Kind gesund sind und wann Eltern einen Gang zurückschalten sollten.

Erziehungsstile und ob sie Sinn machen

Du kennst das vielleicht: Du hast dutzende Erziehungsratgeber gelesen oder Dich von Deinen Eltern und befreundeten Paaren mit Kind ausgiebig beraten lassen und Dich mit zahlreichen Menschen ausgetauscht und dennoch gibt es Situationen, in denen Du nicht weißt, wie Du Dich Deinem Kind gegenüber verhalten sollst. Diese Situationen kennen alle Eltern. Denn manchmal gibt es kein „richtig“ und „falsch“, manchmal hängt eine Situation ganz einfach von der subjektiven Einschätzung ab. Auch wenn es um bestimmte Dinge geht, welche die Sicherheit des Kindes gefährden, bzw. sichern könnten. Es gilt dann, spontan zu handeln und je nach Situation zu entscheiden.

Dennoch haben manche Eltern das Gefühl, zu oft zu hilflos dazustehen und schaffen es nicht, einen flexiblen Erziehungsstil zu pflegen. Stattdessen folgen sie ganz bestimmten, eingeschränkteren Erziehungsstilen, die auf vorgefertigten Mustern aufbauen und damit eine gewisse Ordnung versprechen. Warum diese Erziehungsstile auch hinsichtlich der Sicherheiten für Kinder in unseren Augen kritisch zu betrachten sind, liest Du im Folgenden.

Autoritäre und Antiautoritäre Erziehung

Zwei klassische Erziehungsstile, die sich gegenüberstehen sind der Autoritäre und der Antiautoritäre Erziehungsstil.

©georgerudy via fotolia.de

Beim Autoritären Erziehungsstil werden die meisten Aktivitäten des Kindes von den Erziehern, bzw. den Eltern bestimmt. Negativ bewertend könnte dieser Erziehungsstil auch als „diktatorisch“ bezeichnet werden, da die Erziehung von vielen Regeln, Strenge, hohen Erwartungen und deutlichen Belohnungen, sowie Bestrafungen und deutlichen verbalen Botschaften geprägt ist. Eltern, die ihre Kinder autoritär erziehen, haben oftmals das Gefühl, deren Sicherheit nur zu garantieren, indem ein strenger Rahmen geschaffen wird. Diese Ordnung vermittelt ein Gefühl von Disziplin und Sicherheit. Da das Kind nichts auf eigene Faust unternehmen darf, kann ihm dabei auch nichts passieren. Alles, was das Kind macht, wird von den Eltern überwacht oder abgesegnet und ist somit vermeintlich sicher.

Das große Problem ist, dass das Kind bei diesem Erziehungsstil die eigenen Wünsche und Bedürfnisse häufig nicht äußern kann und darf, bzw. sich irgendwann nicht mehr traut auszusprechen, was es denkt und möchte. Die Eltern respektieren nur geringfügig, was das Kind sich wünscht und sprechen stattdessen Anordnungen aus, die ihrer eigenen Einschätzung nach den Bedürfnissen des Kindes entsprechen. Dass mit dem Schutz der Sicherheit durch strenge Regeln und Überwachung oft das Gegenteil erreicht wird, ist vielen Eltern nicht bewusst. Zum einen hat das Kind durch die Strenge und die vielen Regeln meist keine Möglichkeiten sich zu entfalten, sich kreativ auszutoben und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Zum anderen wird den Kindern oft zu wenig emotionale Nähe zuteil, weil die Eltern nur die „gute Leistung“ der Kinder loben und nur in bestimmten Situationen vermeintliche Liebe zeigen. Die Folgen davon sind nicht selten Hilferufe in Form von aggressivem Verhalten der Kinder anderen Kindern gegenüber, auf die sie beispielsweise neidisch sind.

Das Gegenkonzept bildet die Antiautoritäre Erziehung, die, in unseren Augen, kaum minder problematisch ist. Heutzutage wird dieser Erziehungsstil auch häufig „liberal und emanzipatorisch“ genannt, wobei die Begriffe die Erziehung zu einseitig und zu positiv gewertet darstellen. Entwickelt hat sie sich in den 60er Jahren als Gegenpol zur extrem autoritären Erziehung, wie man sie aus den 20ern und 30ern kannte, in denen Kinder gehorsam sein mussten und sie gelobt wurden, wenn sie sich in der Gesellschaft unterordneten. Sogar Politiker sprachen sich in den 60ern schließlich für die antiautoritäre Erziehung aus, weil befürchtet wurde, dass die Unterdrückung der Selbstentfaltung der Kinder deren Entwicklung deutlich schaden könnte.

Kinder hörten deshalb nun viel seltener ein „Nein“ und hatten freiere Hand darüber, was sie tun und lassen sollten. Bis heute ist das Problem der antiautoritären Erziehung, dass den Kindern kein Rahmen gesetzt wird und dass es keine wirklichen Grenzen gibt, die sie nicht überschreiten dürfen. Dadurch geraten sie auch viel schneller in Situationen, in denen niemand mehr für ihre Sicherheit sorgen kann.

Demokratische und Egalitäre Erziehung

Kinder, die mit dem demokratischen Erziehungsstil erzogen werden, haben die Möglichkeit viele Dinge selbst mitzubestimmen und diese auszuprobieren. Eltern beziehen die Kinder mit in wichtige Entscheidungen ein, wodurch es in positiver Weise zur Förderung der Selbstständigkeit, der Eigeninitiative und der Eigenaktivität kommt. Außerdem stimmt das Verhältnis von Autorität und Freiheit bei der demokratischen Erziehung, da dem Kind zur Orientierung Vorschläge an die Hand gegeben werden und Kinder somit auf verschiedene Art und Weise auch ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllt bekommen.

Das Problem der demokratischen Erziehung ist jedoch, dass es sehr häufig zu ausufernden Diskussionen zwischen Eltern und Kindern kommt. Gewisse Entscheidungen kann ein Kind noch nicht in dem Maße treffen, wie Erwachsene – gerade, wenn es um die Sicherheit des eigenen Lebens geht. Denn bestimmte Zeiten, zu denen ein Kind abends beispielsweise Zuhause sein muss, sind nicht verhandelbar, sondern sollten vom Alter und der Reife des Kindes abhängen und durch die Eltern festgesetzt werden.

Die egalitäre Erziehung setzt auf die demokratische Erziehung sogar noch einen drauf: Eltern und Kinder haben hier absolut gleiche Rechte und Pflichten und die Meinungen beider Parteien zählen gleich viel. Du kannst Dir wahrscheinlich denken, dass die egalitäre Erziehung die Probleme der demokratischen Erziehung nur noch verstärkt. Außerdem lernt das Kind mittels der egalitären Erziehung noch viel weniger, dass es nun einmal auch gewisse Regeln von außen (z.B. durch staatliche Gesetze/ hierarchisch höhergestellte Personen im Beruf) gibt, die nicht verhandelbar sind. Soziale Sicherheiten in der Schule, wie sogar direkte Sicherheiten im Straßenverkehr und in ähnlichen brisanten Situationen sind vorprogrammiert.

©LIGHTFIELD STUDIOS via fotolia.de

Von Helikopter-Eltern und Laisse-fairez-Eltern

Zwei der extremsten und heutzutage leider dennoch häufig ausgeprägten Formen von Eltern, die sich einem ganz bestimmten Erziehungsstil verschrieben haben und von denen Du auch sicher schon einmal gehört hast, sind die Helikopter-Eltern und konträr dazu die Laisse-fairez-Eltern.

Bei ersteren, den Helikopter-Eltern handelt es sich um die fürsorglichste Form der Eltern – allerdings nicht im positiven Sinne. Denn sie pflegen zwar keinen autoritären Erziehungsstil und gehen nicht unbedingt streng mit den Kindern um, sie lassen sie allerdings niemals aus den Augen und überwachen somit alles, was die Kinder tun (daher der Name Helikopter-Eltern: wie ein Beobachtungs-Helikopter kreisen sie immer um ihre Kinder). Die amerikanische Familientherapeutin Wendy Mogel beschrieb die Praxis von Helikopter-Eltern im Jahr 2001 folgendermaßen: „Von außen betrachtet, wirkt ihr Familienleben perfekt. Die Eltern besuchen jede Schulaufführung und jedes Fußballspiel ihrer Kinder. […] Sie kennen alle Freunde ihrer Kinder und die Berufe der Eltern. Wenn die Schulleistungen abfallen, organisieren sie Nachhilfe.“ Die Probleme nach Mogel sind bei dieser Erziehung allerdings, dass diverse Sicherheiten im sozialen Bereich, sowie bei der Gesundheit des Kindes nicht auszuschließen sind:

  • Oftmals scheinen Kinder von Helikopter-Eltern von ADHS betroffen zu sein, weil sie die ständige Aufmerksamkeit und das Umsorgtwerden von den Eltern gewohnt sind
  • Auch kommt es vermehrt zu Essstörungen
  • Schwerwiegende Schulprobleme, wie Konflikte mit Mitschülern, sind oftmals auch zu verzeichnen.

Die Erziehung, die sich ganz bewusst gegen das ständige Überwachen der Eltern stellt, haben die Laisse-fairez-Eltern für sich entdeckt; sie fühlen sich damit nicht selten ganz besonders modern, aufgeschlossen und in ihren Erziehungsmaßnahmen regelrecht avantgardistisch. Und begehen damit doch im Grunde genommen den gleichen Fehler, der schon in den 60er Jahren von Eltern begangen wurde, die ihre Kinder extrem antiautoritär erzogen. Nur, dass die Laisse-fairez-Eltern noch einen Schritt weitergehen und den Kindern häufig nur minimalste bis gar keine Vorgaben machen.

Die Kinder werden einfach sich selbst überlassen und haben somit weder einen klaren Rahmen, in dem sie sich bewegen können, noch finden sie Orientierung, die ihnen Sicherheit geben könnte. Die Eltern verhalten sich stattdessen eher gleichgültig und uninteressiert und versuchen die Anstrengungen in der Erziehung möglichst gering zu halten. Nicht nur ergeben sich daraus für die Kinder häufig große Schwierigkeiten beim Aufbauen von Beziehungen zu Gleichaltrigen, weil sie selbst kaum emotionale Nähe von den Eltern Zuhause erfahren haben. Vielmehr steht bei der Laisse-fairez-Erziehung auch die konkrete körperliche Sicherheit des Kindes auf dem Spiel, weil Eltern häufig unaufmerksam sind und sich nicht um mögliche Gefahrenquellen für das Kind sorgen. Womit wir zu unserem nächsten Punkt kommen.

Körperliche Sicherheiten für zu Hause und unterwegs

Sicherheit für Kinder im Haushalt

©Drobot Dean via fotolia.de

Die Sicherheit der Kinder beginnt zunächst einmal genau da, wo man auch die meisten Gefahren vermuten würde, nämlich im Haushalt. Auch Du hast als Elternteil sicher schon Situationen in der Küche oder im Badezimmer erlebt, in denen Du große Angst um Dein Kind hattest oder zumindest ins Nachdenken über Sicherheitsvorkehrungen gekommen bist. Einige konkrete Tipps wollen wir Dir daher heute an die Hand geben:

Die meisten Gefahren bietet im Haushalt mit Abstand die Küche. Wir wollen hier nur auf die größten Gefahren hinweisen und Dir beschreiben, wie Du vorsorgen kannst.

  • Zunächst einmal sind alle Elektrogeräte nach der Benutzung wegzuräumen. Am besten so, dass die Kinder keine Chance haben, sie zu erreichen. Fest installierte oder schwer zu verräumende Geräte, wie Herd und Mikrowelle, sollten, wenn die Kinder in der Küche sind, gut beobachtet werden.
  • Messer sollten in der Küche auf einer Ablage verstaut werden, die die Kinder aufgrund ihrer Größe nicht erreichen können. Sind die Kinder älter und größer, lohnt sich die Investition in abschließbare Schubladen oder Schränke.
  • Während des Kochens sollten Pfannen und Töpfe auf den hinteren Herdplatten stehen, damit Kinder sie nicht erreichen und daran ziehen können. Die Henkel sollten immer Richtung Wand zeigen.

Im Badezimmer gilt im Grunde nur die Regel, den Fön sicher zu verstauen, am besten auch in einem abschließbaren Schrank. Denn Wasser und elektronische Geräte vertragen sich bekanntermaßen weniger gut.

Früher spielte sich die meiste Elektronik neben der Küche im Wohnzimmer ab. Fernseher, Telefon, viele Steckdosen und Kabel, all das bot gewisse Gefahren für die Kinder. Heutzutage allerdings sind die meisten Räume vieler Häuser mit elektronischen Geräten bestückt. Und viele davon sind so ins Haus integriert, dass sie nicht nur nicht als Gefahr, sondern sogar als zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen dienen können. Gerade in immer beliebter werdenden Smart Homes gibt es einige Möglichkeiten, durch Elektroinstallationen die Gesundheit der Kleinen zu schützen:

  • Wo früher in manchen Wohnzimmern noch ein regelrechter Kabelsalat herrschte, gibt es heute genügend Möglichkeiten, die Kabel einfach unter Sockelleisten am Fußboden oder Kabelkanälen zu platzieren. So lässt sich das Stolpern und verheddern der Kleinen vermeiden.
  • Mit Steckdosen mit Berührungsschutz kann neugierigen Kindern, die Steckdosen abtasten oder gar mit Werkzeugen erkunden wollen nichts mehr passieren. Und auch der Fön im Bad muss Eltern im Smart Home keine Sorgen mehr bereiten, denn sogenannte Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter) im Zählerschrank erkennen Fehlleitungen von Strom und unterbrechen blitzschnell den Stromkreis.
  • Rauchmelder finden sich inzwischen beinahe in jedem Haushalt in mehreren Zimmern. Wer diese zusätzlich per Funk miteinander verbindet, sorgt dafür, dass alle Alarm schlagen, wenn beispielsweise im Kinderzimmer Rauch auftritt. Die Kinder sind dadurch schneller und effektiver in Sicherheit zu bringen.

Sicherheit für Kinder in Kindergarten und Schule und auf dem Weg dorthin

Für die Sicherheit der Kinder ist auch außerhalb des Zuhauses zu sorgen. Da Eltern hier allerdings nur selten an der Seite der Kinder sind, müssen diese Sicherheiten durch die Erziehung und Aufklärung der Kinder vermittelt werden.

©Saklakova via fotolia.de

Wichtig sind zum einen Ordnungsregeln, die Kindern spielerisch und im positiven Sinne beigebracht werden sollten. Beispielsweise sollte Kindern nicht gesagt werden, dass sie an roten Ampeln NICHT gehen, sondern dass sie bei Grün JETZT GEHEN dürfen. Kinder speichern die Regeln somit als etwas Angenehmeres ab.

Weiterhin ist der soziale Umgang für die Sicherheit der Kinder in mehrfacher Hinsicht entscheidend. Denn Sicherheit bezieht sich nicht nur auf körperliche, sondern auch auf seelische Unversehrtheit und Stabilität. Deshalb sollten Kinder von Zuhause aus lernen, wie sie mit Erziehern im Kindergarten, Lehrern in der Schule und mit Spiel- und Klassenkameraden umzugehen haben. Die Werte, die hierbei relevant sind, müssen selbstverständlich von den Eltern gelebt und somit als Vorbild den Kindern automatisch vorgelebt werden.

Von emotionaler Sicherheit und Stabilität

Vorbild sein

Nicht nur Dir als Elternteil machen beispielsweise Berichte in den Medien über Terroranschläge, Amokläufe und gewalttätige Übergriffe auf Pausenhöfen und in Schulen Angst. Auch die Kinder selbst bekommen das mit und machen sich ihre Gedanken. Zeigen Eltern den Kindern ständig ihre Sorgen, erleben die Kinder ihren Alltag als bedrohlich und fürchten sich davor, auf die Straße zu gehen. Das ist eines von vielen Beispielen, das zeigt, wie wichtig es ist, dass Du eine Vorbildfunktion für Deine Kinder hast und diese gewissenhaft erfüllen solltest. Es ist wichtig, den Kindern ein stabiles emotionales Umfeld Zuhause zu bieten, das in den Kindern nachwirkt und dass sie mit in den Alltag außerhalb der geschützten vier Wände nehmen können.

Liebe und Nähe

©detailblick-foto via fotolia.de

Um die emotionale und letzten Endes auch soziale Sicherheit der Kinder zu garantieren, sollten Eltern ihnen ihre Liebe durch Körperkontakt und Nähe vermitteln. In jungen Jahren sind Streichel- und Kuscheleinheiten wichtig, bei älteren Kindern kann die Liebe auch in Worten und Gesprächen zum Ausdruck gebracht werden. Gerade in schwierigen Situationen, wie einem Todesfall in der Familie, sind Berührungen und Zuneigung wichtig. Übrigens: Es ist Quatsch, dass Du Dein Kind nicht auf den Mund küssen solltest. Erstens kann jeder für sich entscheiden, wie er dies handhaben möchte und zweitens wird Dir Dein Kind früh genug zeigen, wenn es zu alt dafür ist. Sorgen darüber machen, dass dies Deinem Kind falsche Eindrücke oder Ähnliches vermitteln könnte, musst Du Dir keinesfalls.

Aufmerksamkeit und Zeit

Leider ist der Alltag moderner Familien mit zwei arbeitenden Elternteilen häufig bis ins kleinste Detail durchgeplant. Wo bei Familien in anderen Kulturen noch viel mehr Wert darauf gelegt wird, dass die Familie den ganzen Tag beisammen ist, Dinge gemeinsam unternommen und geklärt werden, findet sich heute abseits von den gemeinsamen Mahlzeiten häufig nur noch das Wochenende, um zum Beispiel zusammen Ausflüge zu machen. Umso wichtiger ist es nicht nur, diese in vollen Zügen auszukosten und nicht zu vernachlässigen, sondern auch in den wenigen gemeinsamen Momenten aufmerksam zu sein und den Kindern Gehör und Respekt zu schenken.

 

Regeln und Werte

Damit Kinder sich sozial orientieren können und Sicherheit im Alltag und vor allem auch im Umgang mit anderen Menschen erlangen, sind nicht etwa strenge erzieherische Maßnahmen, sondern die Vermittlung bestimmter moralischer Wertvorstellungen wichtig. Du solltest diese Regeln und Werte Deinem Kind vorleben, da es sie sich automatisch bei Dir abschaut. Gehst Du über eine rote Ampel, wird Dein Kind es Dir gleichtun. Schreist Du in Diskussionen schnell, lernt Dein Kind kein vernünftiges Verhalten während der Kommunikation mit Anderen. Ein Kind braucht einen gewissen Rahmen von Regeln und Werten nach denen es sich richtet, sonst ist es schnell orientierungslos und gerät mitunter an die falschen Personen, die ihnen Orientierung versprechen.

©Studio Romantic via fotolia.de

Sicherheit in Krisensituationen

Wie bereits im Punkt Vorbild sein erwähnt, ist es enorm wichtig, dass Du als Elternteil auch in brenzligen Situationen die Ruhe bewahrst. Während expliziter Krisen ist das besonders wichtig. Nur wenn die Eltern die anliegenden Krisen und Situationen sachlich und ruhig thematisieren und sie mit den Kindern besprechen, können diese sie verstehen und verarbeiten und damit auch selbst für ihre eigene Sicherheit sorgen.

Konfliktprävention durch die richtige Erziehung

Neben Sicherheiten im Haushalt und Sicherheiten, sowie Stabilität auf emotionaler Ebene bestimmt letztlich auch die gesamte Erziehung darüber, wann und wo sich Dein Kind wie verhält. Keiner der vorgestellten Erziehungsstile ist optimal, 4jeder hat seine Vor- und Nachteile. Eine flexible Erziehung ist die einzige empfehlenswerte Methode.

Viele Gefahren lauern außerdem in ganz bestimmten Konflikten – seien es Konflikte mit anderen Mitmenschen oder mit der Umwelt. Um diese zu vermeiden müssen Kinder aufgeklärt und an die Dinge herangeführt werden. Wichtig ist, dass Kinder Fragen stellen, spielen und dass sie ausprobieren dürfen. Wenn das Ganze in einem halbwegs kontrollierten und in sinnvolle Regeln eingebundenen Rahmen stattfindet, kann den Kindern von vornherein weniger passieren. Du solltest also vielleicht sogar bei Dir selbst anfangen, Deine Werte überprüfen und infrage stellen und sie gegebenenfalls anpassen, um Deine Kinder nicht negativ zu beeinflussen und in Gefahr zu bringen. Nur so ist deren Sicherheit dauerhaft und nachhaltig garantiert.