Laufgitter für Babys und Kleinkinder

Baby steht in seinem Bett mit Schnuller im Mund
©Unsplash/Les Anderson

Schutzvorrichtung oder Freiheitsberaubung? Die Meinungen gehen beim Laufgitter unter Eltern oft auseinander und es ist vermutlich eine Frage des Bedarfs und der Anwendung, ob die Anschaffung sinnvoll ist. Hier findest Du einige Aspekte, die Du in diesem Zusammenhang bedenken solltest.

Braucht man ein Laufgitter?

Wenn Babys noch klein sind, können sie sich noch nicht selbstständig fort bewegen. Oft werden sie dann auf Sofa, Boden oder Stubenwagen abgelegt, während die Eltern anderen Dingen wie z.B. Hausarbeiten, duschen, etc. nachgehen. Doch von einem Tag auf den anderen werden die Kleinen mobil, und ehe man es sich versieht, ist das Kind vom Sofa gepurzelt, weil es unbemerkt herausgefunden hat, wie man sich vom Rücken auf den Bauch drehen kann. Spätestens jetzt kommt die Frage auf, ob ein Laufgitter den Bewegungsradius des Kindes eingrenzen soll oder nicht.

Unbestritten ist, dass ein Baby im Laufgitter sicherer ist und auch einmal für eine Weile aus dem Blick der Mutter entschwinden kann. Doch wie soll ein Kind seine Welt erkunden, wenn es mit Stäben oder Netzen eingepfercht ist?

Die Entscheidung für oder gegen ein Laufgitter hängt zu großen Teil von den Möglichkeiten der Eltern und der Umgebung ab. Wenn z.B. Geschwisterkinder die Aufmerksamkeit häufig vom Baby auf sich lenken, ist es besser, für eine sichere Begrenzung zu sorgen. Und wenn elektronische Geräte, Steckdosen, kippelige Deko-Gegenstände, scharfe Möbelkanten, Futternäpfe … im Raum für viele Gefahren sorgen, dann muss entschieden werden, ob der Raum „Baby-sicher“ gemacht oder das Baby „Raum-sicher“ gemacht werden soll.

Wann kann man ein Laufgitter verwenden?

Ein Laufgitter wird überwiegend zum Schutz des Kindes eingesetzt. Im Haushalt lauern viele Gefahren: Tischdecken mit heißen Tassen darauf können hinunter gezogen werden, Steckdosen locken, die Erde aus Blumentöpfe will vielleicht probiert werden und die Treppe zum Keller zieht Kinder magisch an … Laufgitter sollen das Baby davor schützen, seine Entdeckungsfreude in Gefahrengebiete auszuweiten.

Aber es gibt auch die Situation, dass man das Baby im Laufgitter davor schützt, dass es durch andere gefährdet wird: unachtsame Geschwisterkinder und ihre herumliegenden Spielzeug-Kleinteile bleiben ebenso außen vor, wie der stürmische Hundewelpe. Und niemand tritt versehentlich auf zarte Babyfinger oder stolpert über das robbende Kind.

Insgesamt sorgt ein Laufgitter dafür, dass Eltern mal eine Verschnaufpause haben, in der sie nicht jede Aktivität um das Kind herum misstrauisch auf potentielle Gefahren beäugen müssen und auch mal unbesorgt unter die Dusche, zur Wäscheleine, zum Mülleimer oder dem Briefkasten verschwinden können.

Weitere Nutzen von Laufgittern

Viele Wohnungen haben heute glatte Böden wie Laminat oder Fliesen. Diese sind meist recht kühl und das Baby kann auf der Krabbeldecke am Boden leicht anfangen zu frieren und sich erkälten. Zugleich ist es am Boden oft unerwartet zugig: Unter Türen und durch Fensterritzen kommt es oft zu einem stetigen Luftzug. Babys, die in einem höhenverstellbaren Laufgitter liegen oder spielen, entgehen der kalten Luft.

Ein Laufgitter mit Rollen lässt sich zudem im Raum verschieben, so dass das Baby überall in Blickweite dabei ist: Neben dem Esstisch ebenso wie am Sofa. Somit ist es immer dabei und fühlt sich nicht allein.

Faltbare Laufgitter eignen sich zudem manchmal auch als Reisebettchen für unterwegs.

Wie viel Freiheit brauchen Babys?

Babys sind nicht immer glücklich, wenn ihr Bewegungsdrang eingegrenzt wird. Es kann durchaus zu Protest kommen und das vermutlich zu Recht: Um seine Welt zu erkunden, muss ein Kind die Möglichkeit haben, sie zu erreichen. Auch das Robben und Krabbeln braucht Übung und Platz und außerdem interessante „Ausflugsziele“. Wer sein Kind also ständig im Laufgitter hat, kann damit seine Entwicklung beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist ein guter Mix aus beaufsichtigtem Freigang und manchmal notwendigem Laufgitter-Aufenthalt wichtig.

 

 

 

 

 

 

Wo kauft man Laufgitter?

Man findet Laufgitter im Fachhandel oder kann sie im Online-Shop bestellen. Wichtig ist, dass man auf geprüfte Sicherheit achtet. Auch sollte die Größe und Funktion des Laufgitters der Wohnung und den Wohnräumen angepasst werden. Klappbare Laufgitter eigenen sich für kleine Wohnungen besser, als solche, die nur mit größerem Aufwand abgebaut werden können, in großen Räumen machen Rollen Sinn. Außerdem kann eine weiche, waschbare Laufgitter-Einlage sinnvoll sein, die mit Bändern an Stäben oder Boden befestigt wird, und dadurch nicht verrutscht.