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Sommer-Tipps fürs Baby: Hitze entspannt überstehen

Schon uns macht die Sommer-Hitze zu schaffen, unseren Kleinen noch mehr. Sie können ihre Körpertemperatur noch nicht sehr gut regulieren. Hier verraten wir dir, wie dein Baby Hitze besser verträgt und ihr entspannt durch den Sommer kommt.

Oberste Baby-Hitze-Regel: direkte Sonne & Mittagshitze vermeiden

Darf ich mit dem Baby bei Hitze raus? Ja, aber zwischen 11 Uhr und 15 Uhr solltet ihr die direkte Sonne vermeiden. Früher Vormittag und Abendsonne eignen sich am besten für einen angenehmen Spaziergang mit Baby. Wenn ihr tagsüber trotzdem unterwegs seid, rät Prof. Dr. Sefrin, der Bundesarzt des Deutschen Rotes Kreuzes, dass Babys gerade bei Mittagshitze mit dem Kinderwagen niemals in die direkte Sonne gestellt werden dürfen. Wenn, dann solltet ihr den Wagen nur im Schatten parken und selbst dann ist Vorsicht geboten.

: Infos vom Deutschen Wetterdienst

Wie gefährlich ist Hitze für Babys?

Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht gut selbst regulieren. Weil sie im Vergleich zu ihrem Körpervolumen eine größere Körperoberfläche haben, ist die Wärmeabsorption höher. Anders als bei uns können Babys diese durch Schwitzen nicht gut nach außen abgeben. Daher kann es schneller zu einem gefährliche Wärmestau im Körper führen: deinem Kind droht ein Hitzschlag.

Kinderwagen nie mit Tüchern abdecken

Aus diesem Grund solltet ihr den Kinderwagen niemals mit einem Tuch oder einer Decke zuhängen. Eine Untersuchung eines schwedischen Kinderarztes hat gezeigt, wie schnell dadurch die Temperaturen im Wagen ansteigen können – und zwar auf eine lebensbedrohliche Gradzahl. Greift daher lieber auf ein Sonnensegel zurück, das für eine optimale Luftzirkulation sorgt.

Nachlesen kannst du die Studie aus Schwenden hier:

Der richtige Lichtschutzfaktor

Bei kleinen Babys wird in den ersten Lebensmonaten noch zu wenig Melanin produziert. Die Hautpigmente sind unser natürlicher Schutz gegen Sonnenstrahlen. Aus diesem Grund sollte Babyhaut vor UV-Strahlen besonders gut geschützt werden. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor – mindestens LSF 30 bis LSF 50  – ist daher Pflicht.

Wichtig ist, dass du dein Baby im 1. Lebensjahr noch nicht mit Sonnenschutzmittel eincremen solltest. Es ist nicht ausreichend untersucht ist, wie (vor allem) chemische UV-Filter auf die Haut wirken. Es wird befürchtet, dass aufgrund der noch unausgereiften Hautbarriere potenziell gefährliche Inhaltsstoffe leichter in den Körper geraten können. Daher sollten Säuglinge eigentlich gar nicht in die direkte Sonne. Auch im Schatten ist es besser, du schützt die Haut mit leichten Baumwollstoffen. Eine Kopfbedeckung ist ohnehin Pflicht!

Baby im Sommer richtig anziehen

Die richtige Kleidung kann dem Baby die Hitze deutlich erleichtern. Folgendes gibt es bei Sommerkleidung für Babys zu beachten:

  • Als Faustregel gilt: Ziehe deinem Baby immer eine Schicht Kleidung mehr an, als du selbst trägst. Das gilt auch für den Sommer.
  • Die Sommerkleidung sollte nicht unbedingt kurz sein. So ist die zarte Haut zusätzlich vor der UV-Strahlung geschützt und ihr könnt einen Sonnenbrand beim Baby vorbeugen. Lange und dünne Sachen aus natürlichen Stoffen, wie Leinen oder Baumwolle, sind an heißen Tagen besonders gut geeignet.
  • Auf Kunstfasern solltet ihr bei hohen Temperaturen am besten verzichten, denn sie lässt die Haut zu wenig atmen.
  • Eine Kopfbedeckung darf bei hohen Temperaturen auf Babys Kopf nicht fehlen. Eine Kappe oder ein Hut sind ein wichtiger Schutz gegen einen Sonnenstich bei Kindern.
  • Zwiebelprinzip: Auch wenn es draußen warm ist, sollte ein leichtes Sommerjäckchen bei einem Spaziergang mit Baby nicht fehlen. Damit seid ihr flexibler und könnt entscheiden, ob ihr eine Schicht mehr oder weniger anzieht.

Vertraue dabei immer auf dein Bauchgefühl. Hast du das Gefühl, deinem Baby ist zu warm, dann lass eine Schicht Kleidung weg. Wichtig ist, dass du die Temperatur deines Babys regelmäßig kontrollierst und darauf reagierst. Ein trockener, warmer Nacken ist das beste Zeichen dafür, dass alles in Ordnung ist.

Achte darauf, dass dein Baby bei Hitze genügen trinkt

Gerade bei hohen sommerlichen Temperaturen ist eine ausreichende Trinkmenge für Babys besonders wichtig. Stillst du, kann es sein, dass dein Baby bei Hitze häufiger, aber kürzer trinken will. So löscht es seinen Durst. Wichtigstes Warnsignal für einen Flüssigkeitsmangel ist eine eingefallene Fontanelle. Wirkt dein Baby außerdem teilnahmslos, ungewohnt schlapp und schläfrig solltet ihr umgehend einen Kinderarzt aufsuchen.

Bekommen Babys von Hitze Durchfall?

Wenn dein Baby bei Hitze mehr trinkt, kann das den Stuhlgang flüssiger machen als gewöhnlich. Einen infektiösen Durchfall nur am Stuhl zu erkennen, ist insbesondere bei Baby schwierig, weil die Stuhlmenge ohnehin stark variieren kann. Solltest du dir unsicher sein, dann ist dein Kinderarzt oder deine Kinderärztin immer der richtige Ansprechpartner.

Im Sommer öfter mal windelfrei

Frische Luft am Po tut gut und ihr erspart euch eine lästige Windeldermatitis, die für dein Baby sehr unangenehm ist.

Bei Hitze Baby sanft abkühlen

Mit Säuglingen solltet ihr für eine schnelle Abkühlung besser nicht in einem Pool oder See baden gehen. Die Wassertemperaturen sind meist viel zu kalt und dein Kind kann schnell unterkühlen. Wer sein Baby trotzdem planschen lassen will, sollte darauf achten, dass das Wasser handwarm ist.

Die besser Alternative: Das Baby mit einem feuchten (nicht zu kalt) Waschlappen abreiben. Das verdunstende Wasser entzieht dem Körper Wärme und sorgt so für eine sanfte Abkühlung.

So schläft dein Baby bei Hitze trotzdem gut

Für heiße Nächte bringt ein Wäscheständer mit nassen Handtüchern Abkühlung. Das senkt sanft die Zimmertemperatur. Ventilatoren sind in Babys Zimmer dagegen tabu. Auch offene Fenster solltest du vermeiden – vor allem wenn das Bettchen Zugluft abbekommt. Besser: Stoßlüften, bevor du das Kleine schlafen legst.

Dein Baby bei Hitze nur in Windel schlafen zu lassen ist keine so gute Idee. Gerade beim Schlafen kühlen Kinder schnell aus. Ein leichter Baumwollstrampler ist besser. Weil es nachts ohnehin um ein paar Grad abkühlt, solltest du auch im Sommer zu einem dünnen Sommerschlafsack greifen.

Quellen

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