Entwicklungskalender
Was wichtig ist, wenn das Baby 43 Wochen alt ist
In diesem Alter durchlaufen Babys Trennungsängste. Sie wollen, dass ihre Bezugsperson immer für sie da ist, und sind unzufrieden oder weinen, wenn sie den Raum verlässt. Unglücklicherweise fällt die Phase der Trennungsangst besonders in die letzten Monate des ersten Lebensjahres, gerade wenn viele Mütter mit der Eingewöhnung bei einer Betreuung beginnen, weil sie wieder anfangen, zu arbeiten.
Doch es ist nicht so schlimm, wie es zunächst scheint, denn wenn Dein Baby eine sichere Bindung zu Dir hat, dann kann es auch mit anderen Menschen eine gute Bindung eingehen.
Im Klartext heißt das: Wenn Dein Baby Dir vertraut, lernt es auch, anderen Personen zu vertrauen. Ist es erst einmal über Dein Fortgehen hinweg, wird es aufhören zu weinen, sich der neuen Betreuungsperson zuwenden und austesten, ob sie sich genauso zuverlässig kümmert. Ist dies der Fall, wird Dein Baby eine schöne Zeit haben, bis Du wieder kommst. Dann kann es noch ein wenig verärgert sein, weil Du weggegangen bist, zugleich aber glücklich, dass Du wieder da bist – Mama ist eben doch die Beste!
Herausforderungen in der 44. Lebenswoche
Wenn Du mit Deinem Kind spielst, rege es dabei zu Bewegungen an, bei denen es seine Körpermittellinie (vertikale Achse) überquert. Locke es mit einem Spielzeug und lasse seine rechte Hand über die Mittellinie seines Körpers zur linken Seite greifen und die linke Hand zur rechten Seite. Dieses Kreuzen der Mittellinie ist wichtig, um die rechte und die linke Gehirnhälfte miteinander zu vernetzen. Kinder, bei denen diese Vernetzung nicht ausreichend stattgefunden hat, haben später oft Schwierigkeiten beim Schreiben, Lesen oder Rechnen, darum lohnt es sich, jetzt ein wenig Zeit in solche Spiele und Übungen zu investieren – sozusagen als Vorschul-Übung.
Was kann ein Baby, wenn es 43 Wochen alt ist?
Dein Baby macht nun Vieles nach, was es bei Dir beobachtet. Es will selbst die Zahnbürste halten und Dir damit die Zähne putzen oder es schimpft mit seinen Geschwistern, so wie Du es manchmal tust. Es mag zunächst amüsant sein, aber gib acht: Es macht auch Deine schlechten Angewohnheiten nach! Es spiegelt Dich, dies ist eine wichtige, soziale Fähigkeit.
Meilensteine (mind. 50 Prozent der Babys können dies):
- Richtige Verwendung und klare Aussprache eines Wortes z.B. „Mama“ oder „Papa“, bzw. ein anderes Wort.
- Das Baby benutzt beim Greifen kleiner, runder Gegenstände die Fingerspitzen von Zeigefinder und Daumen.
- Das Baby benutzt den Zeigefinger getrennt von den anderen Fingern zum Zeigen.
- Das Baby zieht sich selbst zum Sitzen hoch.
- Das Baby setzt sich selbstständig hin, ohne sich dafür irgendwo hochzuziehen oder festzuhalten.
- Das Baby steht auf beiden Beinen, wenn es unter den Armen oder an der Hüfte gehalten wird.
- Das Baby zieht sich selbstständig an Möbeln o.ä. hoch . Es bleibt dort stehen, wenn es die Möglichkeit hat, sich festzuhalten.
- Das Baby läuft mit Seitwärtsschritten an Möbeln o.ä. entlang und hält sich dabei fest.
Grenzsteine (90 bis 95 Prozent der Babys können dies):
- Das Baby lächelt sein Spiegelbild an und schenkt ihm Küßchen. Es dreht den Spiegel um, um nach seinem Spiegelbild zu suchen.
- Das Baby lauscht auf das Ticken einer Uhr und reagiert auf beiden Seiten durch Kopfwenden
- Das Baby benutzt beim Greifen kleiner runder Gegenstände Zeigefinger und Daumen ähnlich wie die beiden Schneiden einer Schere.
- Das Baby kann für mind. 1 Minute frei sitzen.
- Das Baby dreht sich auf dem Bauch um die eigene Achse.
- Das Baby schafft den „Vierfüßlerstand“, d.h. es stützt sich auf Hände und Knie und hebt den Körper von der Unterlage.
- Das Baby krabbelt auf Händen und Knien. [Manche Babys überspringen das Krabbeln vor dem Laufen.]
- Das Baby zeigt lauf- oder tanzähnliche Bewegungen, wenn es in aufrechter Haltung unter den Armen festgehalten wird.
Wichtig: Wenn Dein Baby das Krabbeln auslässt und direkt beginnt zu laufen, solltest Du den Kinderarzt darauf hinweisen.
Tipp
Spiele „Wo ist die Nase“, „Wo sind die Augen“ – Dein Kind weiß nun, dass es eigene Körperteile hat und nicht zum Körper der Mutter gehört. Lass es seine Körperteile kennen lernen. Wenn es auf dem Wickeltisch ist, kannst Du ihm ein paar dicke Punkte mit Creme auf einzelne Körperteile (z.B. die Beine) setzen und es diese verschmieren lassen. Alles was die Körperwahrnehmung fördert, ist gut für Dein Kind!