Dein Baby schnarcht? Warum das nicht immer harmlos ist

Baby schläft auf grauer Decke
Was tun wenn das Baby schnarcht?
©Bigstock/Digital Genetics

Wenn dein Baby schnarcht, ist das im ersten Moment vielleicht ziemlich süß. Allerdings kann das Schnarchen bei Babys auch gefährlich werden.

Warum schnarchen Säuglinge?

Dein Baby schnarcht laut im Schlaf, weil seine Atemwege noch sehr weich und eng sind. Das Geräusch entsteht durch die Vibration des weichen Gewebes im Luftstrom. Dein Baby schnarcht beim Atmen? Auch das ist meist harmlos.

Außerdem kann eine noch nicht vollständig ausgebildete Schleimhautfalte im Rachen der Grund sein, dass dein Baby röchelt. Beides ist völlig normal und legt sich mit der Zeit von selbst. Wird dein Kind älter, sollte das Schnarchen meist von selbst aufhören.

Schnupfen als Ursache für das Schnarchen

Häufig ist einfach eine verstopfte Nase oder ein Schnupfen der Grund für ein schnarchendes Baby. Dann hilft es, die Nase frei zu halten, zum Beispiel mit einem Nasensauger.

Du bist dir nicht sicher, wie man Nasensauger richtig anwendet? In unserem Ratgeberartikel „Nasensauger Baby: Anwendung, Wirkung, Modelle“ findest du alle Infos zu dem Thema.

Baby röchelt: Was ist Karcheln?

Es kann auch vorkommen, dass ein gesundes Baby röchelt. Dann „karchelt“ es. Das Baby bekommt schwerer Luft und röchelt – dann gibt es ein paar Sekunden keinen Ton von sich – dann karchelt es wieder. Dieses Phänomen entsteht, wenn Schleim den Kehlkopf bedeckt. Da Babys sich noch nicht räuspern können, um den Schleim loszuwerden, kommt es zu den auffälligen Atemgeräuschen.

Wie können Eltern helfen?

  • Klopfe deinem Baby leicht und vorsichtig auf die Brust oder nimm es auf und klopfe leicht auf den Rücken. Dann wird sich der Schleim vom Kehlkopf lösen und das röchelnde Geräusch wird verschwinden.
  • Hier können feuchte Tücher oder ein Kaltluftbefeuchter helfen. Ein gefaltetes Handtuch unter der Matratze kann deinem Kind ebenfalls die Atmung erleichtern. Durch das Handtuch liegt sein Kopf nämlich um ein paar Zentimeter höher.

Ein schnarchendes Baby ist in den meisten Fällen erstmal kein Grund zur Sorge – das Baby röchelt im Normalfall nur vorübergehend. Mit zunehmendem Alter verringert sich das Schnarchen beim Baby zunächst und verschwindet meist ganz.

Baby-Schnarchen: Deine Fragen

Was tun, wenn Baby schnarcht?

Wie lange röcheln Babys?

Welche Geräusche sind bei Babys normal?

Mein Baby schnarcht – leidet es an einer Atemstörung?

Atempausen von bis zu zehn Sekunden sind bei Babys völlig normal, denn sie müssen erst lernen, wie sie richtig atmen. Diese Mini-Atemaussetzer sind erst dann gefährlich, wenn sie länger dauern und häufig aufeinanderfolgen.

Es gilt also: Wenn dein Baby schnarcht (ohne Schnupfen oder anderen erkennbaren Grund), solltest du sicherstellen, dass diese Geräusche keine Hinweise auf etwas Ernsteres eine sind.

Wenn dein Baby röchelt, nachts unruhig und tagsüber übermüdet ist, können das Anzeichen für eine Schlafapnoe sein. Dabei setzt die Atmung im Schlaf mehrmals kurzzeitig aus.

Babys mit dieser Atemstörung können sich in der Nacht nicht richtig ausruhen. Der Grund: Schlafapnoe geht mit sogenannten unterbewussten Weckreizen einher. Diese sorgen dafür, dass dein Baby wach wird, ohne richtig wach zu sein.

Zeigt dein Baby diese Symptome, solltest du das mit deinem Kinderarzt besprechen.

Warum Frühchen besonders oft an Atemaussetzern leiden

Viele Säuglinge, die vor der 34. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen, entwickeln eine sogenannte Frühgeborenen-Apnoe. Der Grund ist das noch nicht vollständig ausgebildete Atemzentrum im Gehirn der Kleinen.

Dabei gilt: Je früher das Kind geboren wurde, desto häufiger haben sie diese Atemaussetzer. Laut der deutschen Lungenstiftung verschwindet die Frühgeborenen-Apnoe von allein. In ihrem Artikel „Schlafstörungen: Besonderheiten bei Kindern“ heißt es:

Bei Kindern, die vor der 34. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen sind, enden die Apnoe-Anfälle meist zu dem Zeitpunkt, wenn normalerweise die 34. Schwangerschaftswoche erreicht worden wäre.

Halten die Atemaussetzer jedoch an und das Baby schnarcht weiterhin gibt es die Möglichkeit mit Medikamenten nachzuhelfen – allerdings nur mit Absprache deines Kinderarztes. Diese können das Atemzentrum anregen und sorgen so für eine kontinuierliche Atmung.

Plötzlicher Kindstod: Atempausen als Ursache?

Wenn ein gesundes Kind im ersten Lebensjahr plötzlich stirbt, spricht man vom plötzlichen Kindstod (SIDS – Sudden Infant Child Death). Die genauen Ursachen und Zusammenhänge sind bis heute nicht vollständig geklärt..

: Plötzlicher Kindstod

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist darauf hin, dass zu lange Atemaussetzer allerdings ein deutliches Warnzeichen darstellen.

Dauern die Aussetzer nämlich länger als 20 Sekunden, sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, die Haut des Babys kann sich blau verfärben und das Herz schlägt langsamer. Hier handelt es sich um einen Notfall und es gilt: Sofort zum Arzt!

Bekommt mein Baby genug Luft? Atemprobleme erkennen

Wenn das Baby schnarcht, stellen sich Eltern oft die Frage, ob ihr Zwerg auch wirklich genug Luft bekommt. Allgemein gilt: Nimm Auffälligkeiten ernst und höre auf dein Bauchgefühl.

Hast du das Gefühl, dass etwas mit deinem Baby nicht stimmt, gehe zum Arzt.

Unbedingt zum Kinderarzt solltest du außerdem gehen, wenn dein Kind eines der folgenden Symptome zeigt:

  • Dein Baby atmet zu schnell
  • Nasenflügel sind aufgebläht und die Brustmuskeln sind sichtbar angespannt
  • Bläuliche Färbung an Fingern und Gesicht
  • Pfeifen beim Ein- und Ausatmen: Kann Zeichen für Bronchitis sein
  • Babys mit Atemnot schreien nicht, da ihnen Kraft und Luft fehlen

Quellen