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Deshalb weinen Babys ohne Tränen

© Pexels/Laura Garcia

Eines der vielen Phänomene bei Babys ist das Weinen ohne Tränen. Wir erklären dir, warum das so ist und in welchen Fällen ein Experte hinzugezogen werden sollte.

Obwohl ein Mensch in seinem Leben etwa 70 Liter Tränen vergießt, bleiben die Augen von Neugeborenen die ersten vier bis acht Wochen nach der Geburt trocken. Doch für frischgebackene Eltern ist das zunächst kein Grund zur Sorge. Denn dieses Phänomen ist ganz normal.

Tränenkanäle müssen sich erst ausbilden

Der Grund für das Weinen ohne Tränen könnte simpler nicht sein: die Tränenkanäle von Neugeborenen müssen sich erst richtig ausbilden. Das dauert etwa vier bis acht Wochen.

Auch danach ist es nicht unüblich, dass Babys ohne Tränen weinen. Oft reicht die Tränenflüssigkeit noch nicht aus, um Tränen zu bilden.

Babys kommunizieren durch Weinen

Bis ein Kind sprechen und sich richtig ausdrücken kann, braucht es eine Alternative, um seine Gefühle und Wünsche zu kommunizieren. Babys nutzen dafür das Weinen.

Meistens möchte das Baby damit Hunger, Langeweile oder auch den Wunsch nach Sicherheit und Nähe ausdrücken. In solchen Situationen weinen Babys für gewöhnlich ohne Tränen, auch wenn die Tränenkanäle bereits richtig ausgebildet sind.

Fließen bei einem Baby doch Tränen, weint es meist aus Not. Das heißt, es hat entweder wirklich starken Hunger, ist krank oder hat Schmerzen. Eltern lernen schnell, die verschiedenen Arten des Weinens zu unterscheiden.

Achtung bei dauerhaftem Weinen ohne Tränen

Weint dein Baby mehrere Wochen nach der Geburt ausschließlich ohne Tränen, könnte das darauf hinweisen, dass etwas mit den Tränenkanälen nicht stimmt. In den meisten Fällen sind die Kanäle entweder zu eng oder verstopft.

Verklebte, rote und entzündete Augen sind die Konsequenz. Bleiben die Kanäle dauerhaft unbehandelt, sammeln sich Bakterien an, was wiederum zu einer wiederkehrenden Bindehautentzündung führen kann.

Im Falle einer länger anhaltenden oder immer wiederkehrenden Bindehautentzündung, solltest du immer einen Kinderarzt aufsuchen.

Was passiert, wenn der Tränenkanal verstopft ist? Tränenwegsstenose

Tränen die Augen deines Babys bereits direkt nach der Geburt, oder bilden sich gelbliche Krusten und Schleim, ist das ein Hinweis auf eine Tränenwegsstenose. Dabei sind die Tränenabflusswege in die Nase verstopft oder verengt und die Tränen können nicht wie gewöhnlich abfließen.

 

Die Ursache dafür ist meist das sich das Hasner Membran, ein dünnes Häutchen, das in der Schwangerschaft den Nasentränengang verschließt, nach der Geburt noch nicht geöffnet hat. Meist löst sich die Tränenwegsstenose nach einiger Zeit von selbst. Sanfte Massagen des Augeninnenwinkels und der Tränensäcke können zusätzlich die Öffnung anregen.

Leichte Entzündungen am Auge lassen sich nach Rücksprache mit einem Arzt auch mit Augentropfen, Salben oder sogar Muttermilch wieder in den Griff bekommen.

Kommt es auch Monate nach der Geburt wiederholt zu Entzündungen und Symptomen einer Tränenwegsstenose, ist möglicherweise eine Tränenwegsondierung nötig. Dabei wird der Tränenkanal mithilfe einer Sonde geöffnet. Der Eingriff dauert meist nur wenige Minuten unter lokaler Betäubung. Wende dich bitte für genauere Informationen an deinen Kinderarzt.

Quellen

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