Baby weint im Schlaf? Ursachen und Tipps

Baby weint im Schlaf
Weinen im Schlaf ist bei Babys nicht ungewöhnlich.
©Bigstock/Sushytska

Dein Baby weint im Schlaf, jammert, wimmert oder schreit sogar? Das ist oft erschreckend für Eltern. Warum das so ist und wie du am besten damit umgehst, liest du hier.

inhaltlich geprüft und ergänzt von Katharina Meier-Batrakow, Psychologin

Baby weint im Schlaf: Ursachen

Das kindliche Gehirn ist im Schlaf aktiver als man denkt, denn die Eindrücke des Tages wollen verarbeitet werden und neue Lernerfahrungen werden gefestigt. Außerdem wird der Schlaf von vielen Faktoren beeinflusst und ist in der ersten Lebenszeit noch störanfällig.

Da ist es völlig normal, dass Babys im Schlaf weinen, jammern, schluchzen. Sie können natürlich auch im Schlaf grinsen oder lachen. Mache Babys zucken sogar im Schlaf beziehungsweise bewegen sich intensiv.

Das nächtliche Weinen kann viele Ursachen haben und ist erstmal kein Grund zur Panik, denn meist wachen Babys trotz Schluchzern nicht auf.

Gründe für nächtliches Weinen im Schlaf sind z. B.:

  • Wechsel von einer Schlafphase in die andere
  • Das Baby verarbeitet Erlebtes vom Tag (Reizüberflutung)
  • leichte Bauchschmerzen, Blähungen
  • Verdauung allgemein: Sie beginnt in den frühen Morgenstunden zu arbeiten und kann auf Blase und Darm Auswirkungen haben.
  • Zahnen
  • Nachtschreck (eher seltener bei Babys)
  • Hunger, Durst, Wärme, Kälte
  • Unterstützung wird benötigt beim Verbinden von Schlafzyklen

Der Schlafrhythmus eines Neugeborenen unterscheidet übrigens stark von dem eines älteren Kindes oder Erwachsenen. Ihr Anteil an Leichtschlaf und der REM-Schlaf (Traumschlaf) ist sehr viel höher.

Zudem beträgt der Schlafzyklus eines Babys ca. 30 bis 50 Minuten, während dieser bei Erwachsenen 90 Min beträgt. Häufig bekannt als „Mein Baby wacht immer nach 30 Minuten auf“.

Baby schluchzt im Schlaf, ohne davon aufzuwachen: So reagierst du am besten

Babys weinen im Schlaf zum Beispiel, wenn sie von einer Schlafphase in die nächste wechseln. Hierbei kann es sich um „echtes“ Weinen, aber auch nur um Geräusche wie Schluchzen oder ein leises Jammern oder Wimmern handeln. Der erste Impuls vieler Eltern ist dann, das Kind aufzuwecken oder sofort zu handeln.

Aber: Solange dein Kind nicht selbst wach wird – es also im Schlaf weint – und es keine ungewöhnlichen Anzeichen gibt, lass es ruhig weiterschlafen und beobachte zunächst. Wird es nämlich plötzlich aus dem Schlaf gerissen, kann das die Situation noch verschlimmern: Von panischen Eltern geweckt, weiß es erst einmal nicht, wie ihm geschieht und weint möglicherweise noch mehr.

Du kannst deinem Baby aber trotzdem zeigen, dass du ihm beistehst, indem du

  • es sanft streichelst.
  • ihm leise und monoton zuredest.
  • ihm für eine Weile die Hand auf den Brustkorb oder Rücken legst. Der Körperkontakt sowie dein Geruch beruhigt und gibt Sicherheit – auch im Schlaf.

Wenn dein Kind sehr häufig im Schlaf weint oder schreit, sprich am besten mit deinem Kinderarzt darüber.

Baby wacht weinend auf – Gründe und Tipps

Wenn dein Baby im Schlaf weint und dabei wach wird, braucht es deine Nähe. Kuscheln hilft meist schon, eventuell kann auch Stillen oder Fläschchen geben beim Beruhigen helfen.

Diese Faktoren können außerdem Auslöser sein, wenn dein Baby schluchzend aufwacht: 

  • Hunger

Ein leicht zu lösendes Problem, das du möglichst ruhig angehen solltest – mit wenig Licht und Lautstärke.

  • volle Windel

Hier gilt dasselbe wie beim Stillen und Fläschchen geben: Je weniger Trubel, desto einfacher ist es für dein Baby.

  • Schwitzen oder Frieren

An der Hauttemperatur im Nacken erkennst du relativ schnell, ob dein Baby schwitzt oder friert und kannst Abhilfe schaffen. Achte bei der Babykleidung auf atmungsaktive Stoffe.

: Tabelle für Sommer und Winter
  • Entwicklungsschub und körperliche Veränderungen

Dein Baby zahnt, ist gerade mitten in einem Wachstums- oder besser Entwicklungsschub? Das ist natürlich ganz schön anstrengend für so einen kleinen Zwerg und kostet Energie. Hier müsst ihr gemeinsam durch, denn für alle Beteiligten sind diese viel beschworenen Phasen eine Herausforderung.

Katharina Meier-Batrakow, Psychologin, erklärt:

Manchmal üben Babys auch neu gelernte oder gerade anstehende Entwicklungen nachts ein: Sie robben durchs Bett, sitzen nachts plötzlich weinend da (üben das Sitzen), ziehen sich am Gitterbett hoch oder drehen sich hin und her.

  • Unwohlsein

Blähungen und das damit verbundene Bauchweh, Fieber oder eine kleine Erkältung – nachvollziehbar, dass dein Baby jetzt nicht so gut schläft.

  • Reizüberflutung tagsüber

Lauter Besuch? Viele Menschen auf einmal? Mehr Trubel als sonst kann sich in unruhigen Nächten äußern. Wenn dein Baby sehr oft weinend aufwacht und unruhig ist: Versuche, den Babyalltag reizarmer zu gestalten. Einschlaf- oder Abendrituale sind auch eine gute Idee.

  • Tagschlaf

Auch der Tagschlaf kann Auswirkungen auf die Nacht haben. Und zwar in beide Richtungen – sowohl zu wenig als auch zu viel Tagschlaf können nächtliche Unruhe auslösen.

  • Veränderung von Gewohnheiten

Wenn sich Gewohnheiten im Alltag und feste Abläufe auf einmal ändern, dann werden Babys manchmal aus der „Bahn geworfen“ und schlafen unruhiger bzw. wachen weinend auf. Das lässt sich nicht immer vermeiden, z. B. wenn ihr verreist, Besuch bekommt, Geschwisterkinder krank werden etc.

Leider gibt es kein Patentrezept für all diese möglichen Auslöser. Geduld und starke Nerven bei dir als Mama/Papa sind von Vorteil und helfen, miese Nächte bestmöglich zu überstehen. Bleib(t) stark!

Quellen