Warum zucken Babys nachts mit den Armen?
Es gibt wohl kaum eine Mutter, die ihrem Kind nicht ab und an beim Schlafen zuschaut. Dabei fällt auf, dass Babys im Schlaf sehr aktiv sind. Dein Baby zuckt im Schlaf mit Armen und Beinen vielleicht sogar so stark, dass es davon wieder aufwacht. Klar, dass so starke, ruckartige Bewegungen Eltern ziemlich verunsichern können.
Hat sich das Baby erschreckt? Im Schlaf?
Die Frage ist leicht beantwortet: Nein, dein Baby hat sich nicht erschreckt und es hat auch keinen Alptraum. Zucken im Schlaf ist bei Babys normal – sogar wichtig.
Ein Team aus Wissenschaftlern hat das Phänomen unter der Leitung vom Mark Blumberg, Professor am Institut für Psychologie und Hirnforschung an der Universität von Iowa genauer untersucht und interessante Zusammenhänge entdeckt.
Zucken im Schlaf unterstützt die motorische Entwicklung
Ausgeprägt ist das Zucken beim Einschlafen. Babys fallen zunächst in einen leichten Schlaf, in die sogenannte REM-Schlafphase. In dieser Phase ist unser Gehirn besonders aktiv – auch Hirnareale, die tagsüber unsere Bewegungen steuern. Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass das Zucken die motorischen Fähigkeiten unserer Kleinen schult.
„Wir konnten interessante Zusammenhänge zwischen dem Zucken und den Fähigkeiten, die Babys entwickeln, erkennen“, erklärt Blumberg.
Die Forscher aus Iowa konnten in ihrer Studie beispielsweise beobachten: Babys zuckten nachts stark mit den Händen und Fingern, wenn sie beginnen, nach Dingen zu greifen. Ihre Erkenntnis wollen sie jetzt nutzen, um Wachstumsschübe genauer vorhersagen zu können.
Moro-Reflex bei Neugeborenen kann Zucken auslösen
Der Moro-Reflex ist einer der frühkindlichen Überlebensreflexe. Er wird zum Beispiel ausgelöst, wenn dein Kind unerwartet nach hinten kippt. Dabei reist es die Arme nach vorne, streckt Beine und Finger aus und atmete tief ein. Beim Ausatmen legt es die Arme wieder an den Körper und ballt die Hände zu Fäusten.
Bei manchen Kindern ist der Reflex in den ersten Lebensmonaten stark ausgeprägt. Er lässt sie nachts zusammenzucken und schreckt sie aus dem Schlaf. Bis zum vierten Lebensmonat verschwindet der Reflex bei den meisten Kindern wieder. Bis dahin kann es manchen Kindern helfen, sie nachts zu pucken.
Baby zuckt im Schlaf? Keine Panik!
Dass ein Baby beim Einschlafen zuckt, ist nicht ungewöhnlich und muss dich nicht ängstigen. Manche Kinder weinen sogar im Schlaf, ohne das bewusst mitzubekommen.
Typische Schlafprobleme
Hast du dennoch das Gefühl, dein Baby schläft schlecht oder wacht deswegen immer wieder auf, zögere nicht, dir Hilfe zu holen. Dein Kinderarzt oder deine Hebamme betreut dich und dein Kind von Anfang an und kann besser einschätzen, was euch hilft.