Babymatratze und Kindermatratze: Worauf muss man achten?
Kindermatratzen haben zu Beginn üblicherweise das Maß 70 x 140 Zentimeter und begleiten Babys wie Kinder über Jahre hinweg. Es gibt einige grundlegende Kriterien, die sie erfüllen sollten, um keine Gefahr für Säugling oder Kleinkind darzustellen.
Worauf du bei Babymatratzen achten solltest:
- Härte: Kindermatratzen dürfen nicht zu weich sein, damit Babys und Säuglinge nicht mit Mund und Nase einsinken können. Dies gilt als ein möglicher Faktor für den plötzlichen Kindstod.
- Keine Kleinteile: Es muss ausgeschlossen sein, dass sich etwas der Reißverschlussgriff des Bezugs löst – denn der landet schnell im Kindermund. Auch dürfen Kinder auf keinen Fall an die Matratzenfüllung gelangen können.
- Haltbarkeit: Die Matratze muss auch bei unterschiedlichen Temperaturen oder dem Eindringen von Feuchtigkeit ihre Eigenschaften behalten und sich nicht verformen.
„Öko-Test“: Sechs Kindermatratzen fallen komplett durch
In seinem aktuellen Kindermatratzen-Test in der Ausgabe 07/2022 kommt „Öko-Test“ zu dem Urteil:
„Immer noch schlampen Kindermatratzenhersteller auf Kosten der Sicherheit. Zwei Drittel der Produkte im Test verstießen gegen Normvorgaben.“
DIN EN 16890 – Norm für die Sicherheit der Babymatratze
Basis für den Test war die europäische Sicherheitsnorm für Kindermatratzen (DIN EN 16890), die seit August 2017 gültig ist. Diese prüft, dass Kinder im Bett nicht ersticken, sich dort einklemmen, strangulieren oder etwa Kleinteile verschlucken können. DIN EN 16890 ist ein freiwilliger Standard, der rechtlich nicht verpflichtend ist. Einige Hersteller von Babymatratzen weichen deutlich von dieser Norm ab.
Bei gleich sechs der 15 getesteten Babymatratzen konnten Kinder an verschluckbare Kleinteile vom Reißverschluss oder an Füllmaterial gelangen. Drei Produkte waren außerdem zu weich, was ebenfalls Erstickungsrisiken birgt.
Immerhin konnten die Produkttester gute Nachrichten verkünden, was die Inhaltsstoffe betrifft. Sechs Matratzen bekamen die Note „sehr gut“, sechs weitere wurden mit „gut“ bewertet. Ein gravierendes Schadstoffproblem war in keinem Produkt festzustellen.
Zwar enthielten fünf Matratzen lösliches Animon, ein giftiges Halbmetall, in den Bezügen. Doch die Konzentration war nur sehr gering.
Das sind laut „Öko-Test“ die besten Babymatratzen 2022
Auffällig ist, dass zwei der vier Matratzen, die mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet wurden, für etwa 100 Euro zu haben sind. Darunter die beste Babymatratze „Antonia“ des Herstellers Paradies.
Hingegen konnten die Produkttester gleich vier der sechs Matratzen im höheren Preissegment um die 200 Euro nur mit „ungenügenden“ bewerten.
Babymatratzen-Testsieger 2022 nach “Öko-Test”:
- Paradies Baby- und Kindermatratze Antonia (102,18€), Note „sehr gut“
- Jysk (Sun Garden) Kindermatratze Jonas (100€), Note „gut“
- Ravensberger Baby- und Kindermatratze Mini (159€), Note „gut“
- Träumeland Babymatratze Comfort Milchstrasse (154,90€), Note „gut“
Durchgefallen mit der Note „ungenügend“ sind die folgenden Produkte:
- Alvi Kindermatratze Malte (106,48€)
- Dormiente Kindermatratze Natural Kids Frederic, Schurwolle (239€)
- Prolana Naturbettwaren Kindermatratze Kati Plus, Schurwolle (188,30€)
- Allnatura Naturlatex-Kindermatratze „Hevea“ (219€)
- Lonsberg Kindermatratze Kokos, Baumwoll-Bezug, Schurwolle (179€)
- Ticaa Babymatratze Med Allergen Baby Comfort (109€)
Vor allem die Alvi-Babyatratze, die von Dormiente und von Prolana sind laut den Experten von Öko-Test zu weich. Sie haben den Kugeltest nicht bestanden. Der simuliert mit einer Stahlkugel das Einsinken des Kopfes in die Matratze, wenn sich schlafende Kinder auf den Bauch drehen und prüft auf diese Weise die mögliche Erstickungsgefahr.
Bei den übrigen Verlierern bemängelt Öko-Test vor allem die Inhaltsstoffe, dass der Reißverschlussgriff zu leicht abbrachen und/ oder das Füllmaterial zu leicht zugänglich war.
„Stiftung Warentest“: Vier Matratzen mit Sicherheitsmängeln
Auch Stiftung Warentest hat sich im September 2021 ausführlich mit Baby- und Kindermatratzen beschäftigt. Die Herangehensweise war ähnlich wie bei „Öko-Test“: Getestet wurden bei den 14 Produkten Liegeeigenschaft, Haltbarkeit, Sicherheit, Waschbarkeit des Bezugs und weitere Aspekte.
Im Test erhielt keine Matratze die Note „sehr gut“. Immerhin fünf Babymatratzen hat Stiftung Warentest mit „gut“ bewertet.
Positiv zu erwähnen ist: “Den Kugeltest haben (…) alle Anbieter bestanden”, so Stiftung Warentest.
Babymatratzen-Testsieger 2021 bei „Stiftung Warentest“:
- Paradies Mariella Hygienica (159€), Note 2,1
- Pinolino Luna Cloud (175€), Note 2,2
- Ikea Himlavalv (139€), Note 2,3
- Dänisches Bettenlager Jonas (100€), Note 2,4
- MFO Kindermatratze Mini (99€), Note 2,5
Auch in diesem Test bekamen vier Matratzen die Note 5,0 oder „mangelhaft“, wieder wegen Sicherheitsmängeln. Diese Kindermatratzen fielen bei „Stiftung Warentest“ durch:
- Aro Traumwolke Kids (Bezug Savanne) (140€)
- Baumberger Cocolana (189€)
- Prolana Kindermatratze Ronja Plus (179€)
- Träumeland Polarstern (170€)
Das Fazit der Produkttester unterstreicht: Ein hoher Preis bürgt nicht für hohe Qualität.
„Auch der jüngste Kindermatratzen-Test zeigt: Qualität ist nicht an hohe Preise gebunden. Die günstigste Matratze im Test gehört zu den guten, die teuerste Kindermatratze schneidet mangelhaft ab.“
Unser Fazit zum Babymatratzen-Test: Was ist die beste Babymatratze?
Fasst man die Ergebnisse der beiden Produkttests zusammen, so zeigt sich zunächst: Guter Schlaf fürs Kind muss nicht viel kosten – die teuersten Matratzen haben nicht selten gravierende Sicherheitsmängel.
Matratzen des Herstellers Paradies gehören sowohl bei “Öko-Test” als auch bei “Stiftung Warentest” zu den Gewinnern. Auch die Matratzen von IKEA haben bei beiden ordentlich abgeschnitten.
Der Anbieter Träumeland hingegen gehörte mit zwei verschiedenen Modellen einmal zu den Gewinnern und einmal zu den Verlieren. Hier solltest du also nicht nur auf den Hersteller, sondern besonders auf das Modell achten.
Welche Matratzen von IKEA sind gut für Babys?
Der Möbelriese IKEA kann für sich in Anspruch nehmen, ordentliche bis gute Baby- und Kindermatratzen zu verkaufen.
Das Modell “Skönast Schaummatratze”, das sogar nur 79 € kostet, wurde bei “Öko-Test” mit befriedigend bewertet. Hier kritisierten die Produkttester lediglich, dass die Matratzenmaße “nach dem Waschen des Bezugs zu kurz” seien.
“Himalalv” erhielt bei “Stiftung Warentest” sogar eine gute Bewertung (Note 2,3). Besonders positiv wurde die Sicherheit bewertet, nämlich mit 1,0. Heißt: dass sich dein Kind an Kleinteilen verschluckt oder mit Nase und Mund zu tief einsinkt, ist sehr unwahrscheinlich.
Auch Liegeeigenschaften, Bezug und Handhabung wurden jeweils gut mit 2,0 bewertet.