Babys verwöhnen – geht das überhaupt?
Nein. Im Gegenteil. Umso mehr körperliche Nähe, umso besser für das Kind. Zumindest wenn es nach der Studie „Twenty-year Follow-up of Kangaroo Mother Care Versus Traditional Care“ geht, die kürzlich im Fachmagazin „Pediatrics“ der Academy veröffentlicht wurde.
Untersucht wurden darin die Daten von Testpersonen, die als Neugeborene von ihrer Mama mit der Känguru-Methode verwöhnt wurden und denen, die wenig oder keinen Hautkontakt mit ihrer Mutter hatten. Zum Verständnis: Legt eine Mama ihr Baby Haut an Haut an ihre Brust und trägt es so mit sich herum nennt man das Känguru-Methode.
Die getesteten Personen waren allesamt als Frühchen oder mit zu wenig Gewicht geboren worden und als Neugeborene entsprechend besonders bedürftig. Die mütterliche Reaktion auf diese Bedürftigkeit hatte laut der Studie bis ins junge Erwachsenenalter Einfluss auf die Testpersonen.
Mamas Nähe wirkt noch 20 Jahre später
So kam die Studie 20 Jahre nach den ersten Tests zu dem Ergebnis, dass die körperliche Nähe zwischen Mama und Kind am Anfang ihres gemeinsamen Lebens Einfluss auf den IQ sowie das Sozialverhalten des Kindes hat. Laut der Studie zeigten die jungen Erwachsenen die im Babyalter mit viel mütterlichem Hautkontakt verwöhnt wurden unter anderem weniger Verhaltensstörungen.
Sie waren außerdem weniger aggressiv und hyperaktiv als ihre Altersgenossen, die als Babys wenig oder gar nicht Haut an Haut mit ihrer Mama liegen durften.
Auch auf das Schulverhalten der Kinder soll die Mama so Einfluss nehmen: Kinder, die in jungen Jahren viel auf Mamas Arm sein durften, hatten weniger Fehlstunden als diejenigen, die schon früh Entbehrungen erfuhren.