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Tipps für den Beikoststart: Antworten auf deine wichtigsten Fragen

Baby ist seinen ersten Brei
Mit einfachen Tipps zum entspannten Beikoststart
© Bigstock/ romrodinka

Der Beikoststart ist für Familien meist eine sehr anstrengende Zeit mit vielen Fragezeichen. Wir beantworten hier deine wichtigsten Fragen zum ersten Brei und geben dir einige hilfreiche Tipps mit auf den Weg.

Wann sollen wir mit der Beikost starten?

„Für Babys ist es das Beste, in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt zu werden. Dies gilt für Säuglinge mit und ohne familiärem Allergierisiko gleichermaßen“, fasst es die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammen.

Ab etwa einem halben Jahr steigt der Nährstoffbedarf deines Babys dann aber so weit an, dass Muttermilch oder Ersatzmilch allein diesen nicht mehr vollständig decken kann. Jetzt könnt ihr damit beginnen, ihm den ersten Brei anzubieten.

Auch führende Ernährungsexperten – wie etwa das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) – empfehlen, spätestens ab dem 7. Lebensmonat mit der Beikost zu beginnen. Dann sind die meisten Babys körperlich bereit dafür.

Beikoststart mit 4 Monaten – geht das?

Die Zeitspanne, in der du dein Baby an seinen ersten Brei gewöhnen kannst, ist recht groß. Das sollte zwischen dem 5. Lebensmonat (frühestens) und dem 7. Lebensmonat (spätestens) passieren. Ein Beikoststart mit 4 Monaten ist also möglich – vielleicht aber nicht ratsam.

Denn: Selbst in Fachkreisen wird immer noch über den idealen Zeitpunkt für die Umstellung diskutiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sich zum Beispiel ganz klar dafür aus, Babys im ersten halben Jahr ausschließlich zu stillen und erst im 7. Lebensmonat mit der Beikost zu starten.

Wir raten: Vertraue bei der Entscheidung auf dein Bauchgefühl. Entscheidend ist, dass dein Baby bereit ist!

Ist mein Baby bereit für den ersten Brei? Reifezeichen

Damit Babys die erste festere Nahrung überhaupt vertragen können, sind verschiedene Entwicklungsschritte notwendig. Weil sich jedes Baby nach seinem eigenen Tempo entwickelt, ist der ideale Zeitpunkt für den Beikoststart sehr individuell.

Diese Zeichen zeigen dir, dass dein Baby bereit für den ersten Brei ist:

  • Es kann mit Unterstützung schon aufrecht sitzen
  • Es kann seinen Kopf allein halten
  • Der Zungenstreckreflex ist verschwunden
  • Es kann allein nach der Nahrung greifen und zum Mund führen

Im Video zeigen wir dir nochmal sechs typische Brei-Reifezeichen deines Babys.

Übrigens: Es gibt auch andere Verhaltensweisen, die darauf hinweisen können, dass dein Kind bereit für den Beikoststart ist – jedoch kann es sich dabei auch um normale Verhaltensweisen in der kindlichen Entwicklung handeln. Zum Beispiel:

  • Clustern oder Stillstreik
  • Kauen an den Händen/Fäusten
  • Schmatzen
  • Nächtliches Aufwachen
: der große Überblick

Babys erster Brei: So könnt ihr starten

Bei der Umstellung auf Babybrei ist neben dem „wann“ auch das „wie“ wichtig – also die Reihenfolge, nach der die neuen Lebensmittel eingeführt werden. Ein gelungener Beikoststart erfolgt stufenweise. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) hat auf Basis umfassender Studien einen Beikostplan entwickelt, in welcher Reihenfolge der Beikoststart ablaufen kann.

Hier findest du auch unseren Beikostplan (auf Basis des FKE) zum Herunterladen und Ausdrucken.

Beikostplan Download

© TargetVideo

Mehr Infos über die Beikosteinführung und die einzelnen Schritte des Beikostplans findest du auch hier:

Mit welchem Brei anfangen?

Babys erster Brei ist ein Gemüse-Brei am Mittag. Er besteht zunächst nur aus einer Gemüsesorte, zum Beispiel aus der Gruppe der Kürbisgewächse (Kürbis, Zucchini) oder aus Karotten oder Pastinaken.

Welche Lebensmittel dürfen später in den Brei?

Später könnt ihr die Gemüsesorten mischen und solltet auch gekochtes Fleisch und Fisch regelmäßig füttern.

Als zweite Breimahlzeit führt ihr den Milch-Getreide-Brei am Abend ein. Gemahlene Flocken, Grieß, Reis oder Nudeln eigenen sich hierfür gut. Die Milch immer kochen!

Etwas später folgt der Getreide-Obst-Brei am Nachmittag. Dafür einfach püriertes Obst nach Vorlieben verwenden.

Generell gilt: Nehmt euch Zeit für den Beikoststart und testet jedes neue Nahrungsmittel einige Wochen lang auf Verträglichkeit. Zeigen sich Unverträglichkeiten, wisst ihr sofort, woran es liegt. Geht in einem solchen Fall eine Stufe zurück zum vorherigen Nahrungsmittel und bleibt zunächst weitere vier Wochen dabei.

Welche Lebensmittel dürfen nicht in den Brei?

Beim Beikoststart kannst du nach und nach viele verschiedene Lebensmittel testen – allerdings gibt es ein paar Lebensmittel, die du nicht in den Brei tun solltest. Dazu gehört:

  • Salz und andere Gewürze
  • Zucker und andere Süßungsmittel
  • Honig
  • Eier
  • Rohes Fleisch oder Fisch
  • Rohmilch
  • Samen

Wie viel Brei am Anfang?

Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ – es ist Teil des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) – erklärt dazu:

„Ihr Baby braucht Zeit, um sich an das neue Essen zu gewöhnen und seine Verdauung umzustellen. Beginnen Sie deshalb mit einigen Löffeln Gemüsepüree.“

Zwei bis drei Löffelchen werden am Anfang genügen. Nach und nach wird die Brei-Menge beim ersten Brei dann etwa auf 100 Gramm gesteigert.

Muss ich nach dem Beikoststart direkt abstillen?

Nein – auch nach dem Beikoststart kannst (und solltest) du dein Baby weiterhin stillen. Nach und nach ersetzt der Brei dann immer mehr Stillmalzeiten.

: Braucht mein Baby zusätzlich Flüssigkeit?

Je mehr Still- oder Flaschenmahlzeiten schon durch feste Nahrung ersetzt sind, desto genauer solltest du darauf achten, dem Baby genügend zusätzliche Flüssigkeit anzubieten – am besten Wasser oder ungesüßten Tee.

Aber: Bis zum 6. Lebensmonat sollten Babys komplett ‚wasserfrei‘ bleiben.

Ersten Brei selbst kochen oder Gläschen kaufen?

Sollte ich den Babybrei selbst kochen oder doch kaufen? Hier entscheidest du selbst – auch gekaufter Brei enthält alles, was für dein Baby wichtig ist.

Zuletzt standen verschiedene Hersteller von Babybrei wiederholt in der Kritik, unnötig viel Zucker in die Gläschen zu mischen. Aber: In Deutschland wird Babynahrung zudem engmaschig kontrolliert und von unabhängigen Verbraucherschutzorganisationen wie Stiftung Warentest, Öko-Test oder foodwatch regelmäßig bewertet. Wer sich informiert, kann also auch solchen Zuckerfallen gut entkommen.

Möchtest du den ersten Brei selbst kochen, gilt es einiges zu beachten beziehungsweise sich zu informieren. So eignet sich nicht jedes Gemüse und nicht jedes Obst. Gerade Gemüsesorten mit hohem Nitratgehalt (z.B. Fenchel, Auberginen, Spinat) sollten nur frisch gegessen werden und dem Baby nicht aufgewärmt zugefüttert werden.

: Pro & Kontra
Gläschen oder Brei kochen?

In unserer Webstory wägen wir die Vor- und Nachteile noch einmal ab. Was ist besser: Gläschen kaufen oder Brei kochen? Eine Entscheidungshilfe.

Weitere Informationen, wie du Babybrei kochen kannst und verschiedene Babybrei Rezepte findest du hier: unter anderem die wichtigsten Grundrezepte für den Gemüsebrei beziehungsweise den Gemüse-Kartoffel-Brei und Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei.

Was brauche ich alles für den Beikoststart? Unsere Checkliste

Küchengeräte, Ess-Ausstattung und viele Aufbewahrungsdosen – es gibt einige Anschaffungen, die den Beikoststart um einiges erleichtern können. Hier findest du unsere ultimative Checkliste zum Herunterladen.

Probleme beim Beikoststart

Mein Baby zeigt die Beikost-Reifezeichen, isst aber nichts!

Tatsächlich erhalten Babys beim Beikoststart am Anfang noch hauptsächlich durch die Muttermilch die wichtigen Nährstoffe. Wie viel Brei dein Baby also isst, ist erstmal nicht so wichtig.

Am besten variierst du nach und nach die Menge und Vielfalt der Lebensmittel, um herauszufinden, was dein Baby mag.

Sollte dein Baby auch im Laufe der Beikosteinführung noch Probleme beim Essen haben, kannst du das mit deinem Kinderarzt besprechen.

Mein Baby bekommt Bauchschmerzen/Verstopfung/Blähungen vom Brei!

Wenn ein Baby noch nicht bereit für feste Nahrung ist, dann kann es von der Beikost tatsächlich Bauschmerzen bekommen, da der Magen-Darm-Trakt einfach noch nicht voll entwickelt ist. Wenn dein Baby beim Beikoststart direkt Bauchschmerzen bekommt, kann es gut sein, dass ihr einfach noch ein bisschen warten müsst.

Aber auch bei ‚reifen‘ Babys kann der erste Brei tatsächlich Verstopfung oder harten Stuhl verursachen – kommt es dazu, gilt: „stopfende“ Lebensmittel vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel Bananen, geriebene Äpfel, Reis, aber eben auch Karotten, die gerne gefüttert werden. Um die Verdauung wieder anzuregen, kannst du es mit Folgendem versuchen:

  • stuhlgangförderndes Obst: Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Aprikosen
  • stuhlgangförderndes Gemüse: Brokkoli, Blumenkohl, Zucchini, Fenchel
  • Pflaumen- oder Birnensaft als Obstsaft in den Mittagsbrei mischen

Kostenloser Beikost-Kompakt-Guide mit Infos & Tipps

Damit du alle wichtigen Infos zum richtigen Beikoststart auch ohne Handy, Tablet oder Computer griffbereit hast, haben wir für euch diesen exklusiven PDF-Guide zusammengestellt – mit Infos, Tipps und Rezepten für selbstgemachten Babybrei. Hier kannst du den Download-Link anfordern.

Weitere Themen
Unser Guide zum Download: Beikost richtig einführen
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Unser Guide zum Download: Wenn das Baby zahnt
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Quellen

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