In diesem Artikel:
- Warum braucht man einen Beikostplan?
- Ist mein Baby bereit für den ersten Brei? Reifezeichen
- Unser Beikostplan zum Runterladen
- 1. Schritt: Mittagsbrei (5. bis 7. Lebensmonat)
- 2. Schritt: Abendbrei (6. bis 8. Lebensmonat)
- 3. Schritt: Nachmittagsbrei (7. bis 9. Lebensmonat)
- 4. Schritt: Der Übergang zur Familienkost
- Großer Beikost-Guide
- Quellen
Warum braucht man einen Beikostplan?
Je älter dein Baby wird, desto mehr Nährstoffe verlangt sein Körper und irgendwann reicht Stillen allein für eine gesunde Entwicklung nicht mehr aus. Du musst also zufüttern.
Ein gesunder Ernährungsplan für Babys sieht vor, dass ihr zwischen dem 5. Lebensmonat (frühestens) und dem 7. Lebensmonat (spätestens) die Beikost einführen solltet.
Weil das Verdauungssystem deines Babys zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgereift ist, sollte die Umstellung von Muttermilch auf Familienkost möglichst sanft geschehen. So können sich Magen und Darm langsam anpassen und werden nicht überfordert.
Das bedeutet, du ersetzt die Still- oder Flaschenmahlzeit nur nach und nach durch Brei, und zwar nach einer festen Reihenfolge: dem Beikostplan.
Mittlerweile erfreut sich auch das Baby-led Weaning (BLW) – auch ‚breifrei‘ genannt – großer Beliebtheit. Hier bekommen Babys statt Brei Fingerfood zu essen. Die Vorteile und Nachteile von BLW haben wir hier für dich zusammengefasst.
Ist mein Baby bereit für den ersten Brei?
Oft wird geraten, dass Babys im Alter von 4 Monaten (also ab dem 5. Lebensmonat) mit der Beikost beginnen können. Jedoch ist die Beikosteinführung, genau wie viele anderen Entwicklungsschritte, von Baby zu Baby unterschiedlich. Wichtiger als das Alter deines Kindes ist, ob es schon bestimmte Reifezeichen zeigt. Zu den Beikost-Reifezeichen gehören:
- Das Kind kann schon (für kurze Zeit) alleine aufrecht sitzen.
- Das Baby kann Mund, Hände und Augen koordinieren (also Essen anschauen und selbstständig in den Mund schieben).
- Der Zungenstoßreflex ist nicht mehr vorhanden (wenn dieser noch vorhanden ist, wird dein Kind die feste Nahrung wieder aus dem Mund schieben).
Wenn dein Baby diese Reifezeichen noch nicht zeigt, dann solltest du mit dem Beikoststart noch warten.
Übrigens: Verhaltensweisen wie Schmatzen, Stillstreik, nächtliches Aufwachen oder Pausieren der Gewichtszunahme werden oft als Beikost-Reifezeichen gelistet. Dabei KANN es sich um Reifezeichen handeln – es können aber auch ganz normale Entwicklungsschritte deines Babys sein.
Unser Beikostplan zum Herunterladen
Dieser Artikel folgt dem offiziellen Ernährungsplan des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE), das auf Basis umfassender Studien diesen Ernährungsplan für Babys entwickelt hat. Er hat sich schon seit vielen Jahren bewährt und ist daher unter Kinderärzten allgemein anerkannt.

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Nach diesem ist die Ernährung von Babys im ersten Jahr in drei Abschnitte unterteilt:
- In den ersten Lebensmonaten ausschließlich Muttermilch oder Fertigmilch.
- Zwischen dem 5. bis 7. Lebensmonat stufenweise die Beikost einführen.
- Ab dem 10. Lebensmonat beginnt der Übergang zur Familienkost.
Wann genau ihr mit der Beikost starten wollt, könnt ihr selbst entscheiden. Berücksichtigt dabei immer die Bedürfnisse des Babys. Es wird euch ohnehin den richtigen Zeitpunkt für die Beikosteinführung vorgeben.
Die Altersangaben in unserem Beikostplan orientieren sich nach den Empfehlungen des FKE. Wenn ihr erst später (zum Beispiel im Alter von 6 Monaten) die Beikost einführt, könnt ihr natürlich trotzdem unserem Beikostplan folgen – ihr beginnt dann einfach im 7. Lebensmonat mit Gemüse-Brei am Mittag.
Unabhängig vom Tempo ist es jedoch entscheidend, die neuen Nahrungsmittel nur nach und nach einzuführen. So gehst du sicher, dass du das Verdauungssystem deines Kindes nicht überforderst.
1. Schritt: Mittagsbrei (5. bis 7. Lebensmonat)
Der Beikostplan der FKE sieht vor, zunächst nur mittags zuzufüttern und zwar ausschließlich Gemüse-Brei, später Gemüse-Kartoffelbrei und Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei beziehungsweise -Fischbrei.
1.Woche: Reiner Gemüse-Brei
Für diese erste Breimahlzeit eignen sich vor allem Kürbisgewächse wie Kürbis, Zucchini, Fenchel oder Karotte und Pastinake.
2. Woche: Gemüse-Kartoffel-Brei
Verträgt dein Kind das Gemüse problemlos, kannst du nach circa einer Woche Kartoffeln und etwas Öl mit in den Brei geben. Ideal dafür ist natives Rapsöl. Es enthält viele ungesättigte Fettsäuren (vor allem wertvolle Omega-3-fettsäuren), schmeckt mild und enthält kaum Cholesterin.
3. Woche: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Als letzten Schritt setzt du eisenhaltiges Fleisch auf den Ernährungsplan des Babys – empfohlen werden 20 bis 30 Gramm pro Mahlzeit. Besonders eignen sich dafür Fleischsorten wie Rind, aber auch mageres Schweinefleisch oder Lamm darf dein Kleines gerne probieren. Etwas Vitamin-C haltiger Obstsaft oder Obstpüree im Brei hilft bei der Aufnahme von Eisen.
Das Fleisch im Gemüse-Kartoffelbrei solltest du ein bis zwei Mal pro Woche durch fetthaltigen Fisch, wie zum Beispiel Lachs, ersetzen. Eine vegetarische Alternative ist es, das Fleisch durch Getreideflocken zu ersetzen.
Wichtig: Dein Baby sollte den Mittagsbrei wieder circa vier Wochen lang gegessen haben, bevor ihr zu Schritt 2 der Beikosteinführung übergeht, dem Abendbrei.
2. Schritt: Abendbrei (6. bis 8. Lebensmonat)
Als zweite Breimahlzeit steht dann ein Milch-Getreide-Brei auf dem Beikostplan der FKE. Empfohlen wird, frühesten ab dem 6. Lebensmonat, deinem Kind auch am Abend Brei zufüttern. Er besteht aus Vollmilch, Getreide und etwas Obst.
Milch-Getreide-Brei am Abend
Getreide ist ein wichtiger Mineralstofflieferant für dein Kind. Allerdings hat er auch Allergie-Potential. Hast du das Gefühl, dein Baby verträgt den abendlichen Brei nicht so gut, hat Blähungen und Bauchschmerzen, kannst du es mit glutenfreien Getreidesorten wie Reis, Hirse oder Mais probieren. Rührst du den Brei selbst an, solltest du dafür handelsübliche Vollmilch (3,5%) verwenden.
„Vollmilch (3,5% Fett) eignet sich als Bestandteil des Milch-Getreide-Breis zur Protein- und Mineralstoffversorgung, die Tageszufuhr sollte jedoch etwa 200 ml, wie sie für den Brei vorgesehen sind, nicht überschreiten“, erklärt die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in ihren offiziellen Empfehlungen zur Ernährung gesunder Säuglinge.
Auch diesen Brei sollte dein Baby für vier Wochen essen, bevor ihr die nächste Beikost einführt: den Getreide-Obst-Brei.
3. Schritt: Nachmittagsbrei (7. bis 9. Lebensmonat)
Der empfohlene Baby-Ernährungsplan sieht vor, vier Wochen nachdem ihr die zweite Breihmahlzeit eingeführt habt, eine weitere Stillmahlzeit zu ersetzen – diesmal durch einen milchfreien Getreide-Obst-Brei. Das sollte aber frühestens ab dem 7. Lebensmonat passieren.
Getreide-Obst-Brei am Nachmittag als 3. Breimahlzeit
Da dieser Brei keine Milch enthält, ist er eiweißarm und somit auf die beiden anderen eiweißreichen Beikostmahlzeiten abgestimmt. Beim Obst kannst du gerne etwas variieren.
Allerdings sind milde Obstsorten wie Banane, Apfel, Birne oder Pfirsich am Anfang besser. Diese geschmackliche Vielfalt freut die kleinen Feinschmecker. Und das macht natürlich auch Lust aufs Essen.
Wichtig: Je mehr Mahlzeiten ihr durch Brei ersetzt, desto genauer solltest du darauf achten, dass dein Kind zusätzlich genug trinkt. Welche Menge ab welchem Alter empfohlen wird, haben wir hier ausführlich erklärt: Wie viel sollen Babys und Kinder trinken?
Der nächste große Schritt im Beikostplan ist dann die Einführung der Familienkost. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit. Die FKE rät, damit erst ab dem 10. Lebensmonat zu beginnen. In der Zwischenzeit darf gerne noch etwas mit dem Brei herumexperimentiert werden.
In unserer Webstory wägen wir die Vor- und Nachteile noch einmal ab. Was ist besser: Gläschen kaufen oder Brei kochen? Eine Entscheidungshilfe.
4. Schritt: Der Übergang zur Familienkost
Wenn das Baby 9 Monate alt ist, ist die Beikosteinführung fast abgeschlossen. Die Breimahlzeiten gehen nach und nach in die Familienkost über.
Zunächst ersetzt du den abendlichen Getreide-Milch-Brei durch eine kalte Hauptmahlzeit. Das heißt, dein Kind kann jetzt vom Familientisch mitessen. Biete ihm Verschiedenes an und lass es probieren. Ihm wird sicher nicht von Anfang an alles schmecken. Aber die Vielfalt fordert die Geschmacksnerven und motivieren das Baby auch Unbekanntes zu probieren.
Mit dem Start der Familienkost wird auch die Milchmahlzeit am Vormittag ersetzt. Diese Zwischenmahlzeit besteht dann aus Brot, Obst, Obstsaft oder später aus Rohkost. Du kannst auch Joghurt anbieten. Wichtig ist, dass dein Kind sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt. Achte noch darauf, sein Essen nicht zu stark zu würzen.
Honig zum Süßen sollte noch bis zum 1. Geburtstag tabu sein. Dieser ist erst zu empfehlen, wenn das Verdauungssystem ganz ausgereift ist. Erst dann sinkt das Risiko eines gefährlichen Säuglingsbotulismus.
Warum dürfen Babys keinen Honig essen?
Die übrigen Breimahlzeiten müssen jetzt nicht mehr fein püriert sein. Es reicht, wenn du sie mit der Gabel grob zerdrückst. Die ersten Zähnchen wollen ja schließlich etwas zu tun haben. Ab wann du damit rechnen kannst, findest du hier: Wenn Babys zahnen: Hilfe für die ersten Zähne.
Babys sollten bis zum 6. Lebensmonat kein Wasser trinken – sonst kann eine Wasservergiftung drohen! Lies hier alle wichtigen Infos.
Probleme beim Beikoststart
Die erste feste Nahrung ist für den Bauch deines Babys eine neue Herausforderung. Daher ist es in dieser Phase der Umstellung nicht ungewöhnlich, dass dein Baby Verstopfung bekommen kann. Lasst es langsam angehen: am Anfang reichen wenige Löffel Brei aus. Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ – es ist Teil des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) – erklärt:
„Ihr Baby braucht Zeit, um sich an das neue Essen zu gewöhnen und seine Verdauung umzustellen. Beginnen Sie deshalb mit einigen Löffeln Gemüsepüree.“
Nach und nach wird die Brei-Menge auf 90 Gramm und ab dem siebten Monat auf 100 Gramm erhöht.
Hilfe bei möglichen anderen Problemen, sowie Tipps für einen entspannten Beikoststart findest du außerdem hier:
Großer Beikostplan zum Download
Hier findest du unseren exklusiven Guide zum Download: Beikost richtig einführen
Der Inhalt im Überblick:
- Wann sollte ich mit der Beikost starten?
- Die richtige Reihenfolge beim Beikostplan
- Die drei verschiedenen Breimahlzeiten im Überblick
- Verbotene Lebensmittel für Babys
- Flüssigkeitsbedarf von Kindern
- 3 Rezeptkarten für Babybrei