Deshalb wirkt Streicheln auf Babys schmerzlindernd

Mutter streichelt Baby und lacht
© Bigstock/ Anna Kraynova

Streicheln wirkt beruhigend auf Babys. Für Eltern schon lange kein Geheimnis mehr. Eine neue Studie hat nun eine Technik herausgefunden, die schmerzlindernd wirkt. Wie das funktioniert, liest du hier. 

Laut einer Studie im Fachblatt „Current Biology“ wirkt langsames Streicheln auf Babys wie eine Art Medizin gegen Schmerzen. All das wurde sogar neurophysiologisch überprüft und ist somit absolut seriös.

Wie ist die Studie abgelaufen?

Das Team um die Kinderärztin Rebeccah Slater von der University of Oxford prüfte die Schmerzempfindlichkeit im Zusammenhang mit dem Streicheln an 60 Säuglingen. Hierfür nahmen sie den Neugeborenen Blut über die Ferse ab. Dabei wurde die Hirnaktivität gemessen, die durch den Schmerz entsteht.

Geschwindigkeit des Streichelns ist ausschlaggebend!

Bei Kindern, die während der Blutabnahme mit einer weichen Bürste gestreichelt wurden, stellten die Forscher eine verminderte Hirnaktivität und damit eine geringere Schmerzempfindlichkeit fest. Die Geschwindigkeit des Streichelns betrug hier übrigens 3 Zentimeter pro Sekunde.

 

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Schon beim etwas schnelleren Streicheln lies der Effekt nach. Mit einer Geschwindigkeit von 30 Zentimeter pro Sekunde, nahm die Schmerzempfindlichkeit wieder deutlich zu.

Die Unterschiede konnten die Forscher nicht nur messen, sondern auch sehen: Beim schnellen Streicheln verzogen Babys ihr Gesicht länger als bei der langsamen Streichelgeschwindigkeit.

Übrigens: Der Reflex für das Wegziehen des Fußes blieb bei allen Babys gleich.

Neurobiologische Erklärung für das Phänomen

Die Schmerzlinderung beim Streicheln entsteht durch eine Aktivierung der sogenannten affarenten C-Fasern. Bei diesen Fasern findet die Erregungsweiterleitung langsamer und schwächer statt. Somit ist die Schmerzempfindung im Gehirn abgeschwächt.

Noch eine gute Nachricht zum Schluss: Wenn du nicht weißt, wie schnell 3 Zentimeter pro Sekunde sind, ist das kein Problem. Eltern streicheln ihre Kinder meist intuitiv in diesem Tempo.

Quellen