Checkliste: Daran erkennst du eine gute Kita

Junge spielt mit Bausteinen.
In der Kita gilt bei Spielzeugen - weniger ist mehr.
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Wenn die Zeit gekommen ist, und Eltern ihr Kind in einer Kita unterbringen wollen, stellen sie sich oft die gleichen Fragen: Welche eignet sich am besten für mein Kind? Und auf welche Kriterien sollte ich achten, um die ideale Betreuung zu bekommen? Wir haben eine kleine Checkliste zusammengestellt.

Lage

Ist die Kita gut und schnell zu erreichen? Liegt sie entweder in der Nähe meines Zuhauses oder meines Arbeitsplatzes? Bei kleinen Kindern kann es schneller passieren, dass sie spontan Heimweh bekommen oder sie werden doch mal krank. Dann ist es wichtig, schnell bei seinem Kind zu sein.

Betreuungszeiten

Von den täglichen Öffnungszeiten mal abgesehen, ist es natürlich auch wichtig zu wissen, ob die Kita beispielsweise in den Sommermonaten oder Weihnachten für einen längeren Zeitraum geschlossen ist. Gerade für berufstätige Eltern kann das zu einer logistischen Herausforderung werden: Entweder müssen sie sich ebenfalls Urlaub nehmen, oder sich eine alternative Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind suchen.

Ausreichend Platz

Auch für kleine Kinder ist es wichtig Platz zu haben, zum Spielen oder wenn sie sich zurückziehen wollen. Auch ein Außenbereich sollte vorhanden sein, idealerweise auch mit Grünflächen und nicht nur ein betonierter Spielplatz.

Räumlichkeiten

An erster Stelle sollte natürlich die Frage stehen, ob die Räume sauber und gepflegt sind. Dazu gehören auch die Toiletten. Damit auch genug Zeit und Ruhe für einen Mittagsschlaf bleibt, sind abgetrennte Ruheräume besonders wichtig. Bei der Qualität des Inventars ist es wichtig, dass alles kindgerecht gestaltet ist. Stühle, Tische und Ablagen auf Kinderhöhe und auch die Qualität des Spielzeugs sollte hochwertig sein. Plastikspielzeug ist eher ungeeignet, da es Schadstoffe enthalten kann und leichter kaputtgehen kann, als Holzspielzeug.

Erzieher(anzahl)

Der Betreuungsschlüssel, also wie viel Kinder auf einen Erzieher kommen, ist ein Indiz für die Qualität einer Kita. Fabienne Becker-Stoll, Leiterin des Staatsinstituts für Frühpädagogik in Bayern empfiehlt, dass bei unter Dreijährigen auf einen Erzieher drei bis vier Kinder kommen. Es spricht für die Kita, wenn jedem neuen Kind während der Zeit der Eingewöhnung ein eigener Betreuer zur Seite gestellt wird.

Strukturierter Tagesablauf

Feste Regeln sind für Kinder wichtig. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Zeiten für Mittagessen oder Mittagsschlaf. Auch fest angestelltes Personal sorgt dafür, dass sich Kinder schneller sicher fühlen. Die Betreuer werden zu wichtigen Bezugspersonen und sollten daher nicht regelmäßig wechseln.

Mahlzeiten

Informiere dich bei den Erziehern, woher die Kita ihre Mahlzeiten bezieht. Manche Kitas beziehen ihr Essen aus Großküchen, andere kochen jeden Tag selber. Wenn sie selber kochen, woher bezieht die Kita ihr Essen? Bio ist immer besser. Für eine ausgewogene Ernährung sollte der Speiseplan abwechslungsreich sein. Positiv ist auch, wenn die Kinder in die Zubereitung des Essens mit einbezogen werden.

Konzept

Handelt es sich um eine reine Kinderkrippe oder ist auch ein integrierter Kindergarten dabei? Für manche Kinder ist sowas praktisch, da sie sich später nicht an eine neue Einrichtung gewöhnen müssen. Sind die Gruppen offen oder geschlossen? Bei geschlossenen Gruppen sind die Kinder meist mit Kindern ihres Alters zusammen, bei offenen Gruppen sind alle Kinder zusammen. Hier profitieren die Kinder voneinander, die Größeren lernen auf die Kleinen aufzupassen und sind ein Vorbilder für die Kleinen.

Weniger ist oft mehr. Beim Spielzeug sollte eine Reizüberflutung vermieden werden. Vielmehr sollten Erzieher den Fokus darauf legen, dass Kinder sich auch mit sich selbst beschäftigen können und dazu ihre Fantasie benutzen.

Wird auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingegangen? Manche Kinder schlafen kürzer als andere oder vertragen bestimmte Lebensmittel nicht. Gute Erzieher haben Verständnis dafür und passen sich den Kindern an.

Elterneinbeziehung

Regelmäßige Feedbacks und Elternabende helfen Eltern zu verstehen, wie sich ihr Kind entwickelt und was allgemein in der Kita ansteht. An persönlichem Feedback lässt sich auch erkennen, wie intensiv sich die Erzieher mit den Kindern auseinandersetzen.

Flexible Eingewöhnungszeit

Ist die passende Kita gefunden und der erste Tag für euer Kind gekommen, fällt der Abschied umso schwerer. Kinder brauchen Zeit, sich an das neue Umfeld und die Betreuer zu gewöhnen. Laut Kinderpsychotherapeutin Eva Hédervári-Heller kann die Eingewöhnung auch mal bis zu einem Monat dauern. Gib deinem Kind die Zeit. Komm in den ersten Tagen oder Wochen (je nachdem wie lange dein Kind braucht) auch mal mit in die Kita. Im Beisein einer vertrauten Person können sich Kinder leichter auf die neue Umgebung einlassen. Schön wäre auch, wenn dein Kind in der Anfangszeit einen eigenen Erzieher an die Seite bekommt, an den er sich gewöhnen kann.

11 Tipps, wie die Eingewöhnung in die Kita/ den Kindergarten leichter für deinen Zwerg – und für dich – wird, findest du in unserem Artikel: Eingewöhnung in Kita/Kindergarten: So klappt’s ohne Tränen!

Krippe, Kita und Kindergarten: Wo sind die Unterscheide?

So viele verschiedene Einrichtungen, so viele verschiedene Namen, und welche ist jetzt die richtige für mein Kind? Eine Erklärung:

Kita steht für Kindertagesstätte. Es ist der Überbegriff, der sich unterteilen lässt in Kinderkrippe und Kindergarten.

Kinderkrippe – Hier werden Kinder bis zu ihrem dritten Lebensjahr betreut. Bei so kleinen Kindern solltest du zusätzlich zu den oben genannten Punkten noch auf Folgendes achten:

  • Wie wird beim Kochen mit Gewürzen umgegangen? Kleine Kinder sollten noch nicht so stark gewürztes Essen bekommen.
  • Müssen Pflege-Utensilien mitgebracht werden, oder hat die Krippe eigene Windeln, Kleidung zum Wechseln?

Kindergarten – Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren besuchen den Kindergarten.

  • Je älter die Kinder werden, desto wichtiger wird der Außenbereich zum Austoben.