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Cute Aggression: Darum finden wir Babys zum Anbeißen

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Baby liegt auf dem Rücken und lacht
©OksanaKozak via Bigstock

Wissenschaftler der Yale University haben wohl die süßeste Studie aller Zeiten durchgeführt. Untersucht wurde nämlich, warum wir unsere Babys vor Freude einfach nur auffressen könnten.

Ich könnte dich auffressen! Und in deine kleinen Zehen beißen! Beim Anblick von Babys können wir einfach nicht anders, als sie zum Anbeißen zu finden. Sie sind einfach SO SÜSS. Merkst du auch schon, wie sich deine Muskeln anspannen? Wie sich deine Hände zu Fäusten ballen und du ein leises Kreischen über deine Lippen presst?

Yale University untersucht „cute aggression“

Du bist definitiv nicht verrückt. Dieses latent aggressive Verhalten ist völlig normal. Wissenschaftler der Yale University bezeichnen dieses Phänomen treffenderweise als „cute aggression“. Das lässt sich wohl am besten mit „süße Aggression“ übersetzen. In der Yale-Studie wurde untersucht, woher diese dimorphen, also zweigestaltigen Ausdrücke positiver Emotionen kommen, wie es wissenschaftlich korrekt heißt. Zum Einsatz kamen dafür eher untypische Hilfsmaterialien.

Für den Versuchsaufbau haben nämlich alle Testpersonen Luftpolsterfolie in die Hand bekommen. Dazu mussten sie sich Tiervideos und Videos von Babys anschauen. Die Beobachtung: Je süßer die Bilder in dem Video, desto öfter hat die Folie geknallt. Sprich: Je weiter unser Niedlichkeits-Radar ausschlägt, desto höher wird auch unser Aggressionspotential.

Dagegen sind wir machtlos

Erklären lässt sich das tatsächlich recht einfach: Unser Gehirn kann zu viel Niedlichkeit einfach nicht ertragen. Der Anblick von süßen Babys (egal ob Tierbaby oder Menschenbaby) löst in uns so starke positive Emotionen aus, dass unser Gefühlsleben zu weit von seinem Normalzustand abweicht. Es kommt zu einer Art Übersprunghandlung.

Das Gehirn stuft die Emotionen als Aggression ein und wir verspüren nur noch den Drang, etwas ganz fest zu drücken. Dagegen sind wir absolut machtlos. Was bleibt uns also anderes übrig, als sich den Neigungen hinzugeben und unsere Kleinen zu knuddeln und abzuknutschen? Klar ist ja sowieso, dass wir ihnen nie wirklich schaden könnten.

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