Das passiert im Körper deines Babys, wenn du es schreien lässt

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Alle Eltern wissen, dass das Schreien von kleinen Babys auch mal auf die Nerven gehen kann. Doch sollte man deswegen ignorieren, wenn das Baby laut weint und es einfach schreien lassen? Besser nicht, denn tatsächlich kann Ignorieren deinem Baby schaden.

Sofort zum Baby eilen oder es schreien lassen?

Die Frage, ob man sein Baby schreien lassen sollte oder nicht, spaltet das elterliche Lager. Die einen sprechen sich dafür aus, nicht sofort zum Baby zu eilen und es zu beruhigen.

Die anderen sehen eine Gefahr für die Entwicklung des Babys, wenn seine Bedürfnisse ignoriert werden.

Es gibt sogar ein spezielles Schlafprogramm, die sogenannte Ferber-Methode, die von einem Arzt entwickelt wurde und das „kontrollierte Schreienlassen“ befürwortet.

Das macht emotionaler Stress mit Babys wirklich

Da Babys noch nicht in der Lage sind, sich verbal auszudrücken, bleibt ihnen nur eins: Sie weinen. Um anzuzeigen, dass sie Hunger oder eine volle Windel haben. Oder einen Albtraum.

Oder weil sie ihre Mama schlicht und ergreifend vermissen. Weinen ist bei Babys also ein ganz natürliches Kommunikationsverhalten und hat nichts damit zu tun, dass sie ihre Eltern nerven oder provozieren wollen.

Kleine Babys sind auf ihre Eltern angewiesen

Wird dieser Versuch der Verständigung von den Eltern ignoriert, kann das Baby seine Situation nicht selbst ändern. Weder kann es seine Windel wechseln, noch ein Fläschchen machen, geschweige denn, seine Mama herzaubern. Es ist auf Hilfe angewiesen.

Verweigern die Eltern ihm diese Hilfe zu lange, steigt das Stresslevel, das Baby wird ängstlicher und hört erst auf zu schreien, wenn es erschöpft ist.

Britische Forscher fanden zudem 2006 in einer Studie heraus, dass Babys nur noch mehr weinen, wenn man sie ignoriert. Ein durchaus verständlicher Reflex.

Bei Stress schüttet der menschliche Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus, das uns helfen soll, mit der unangenehmen Situation umzugehen.

Ist das Stresslevel jedoch regelmäßig sehr hoch, sind aufgrund der hohen Cortisolmenge im kleinen Körper unter anderem Langzeitfolgen möglich:

  • Das Immunsystem wird gehemmt.
  • Die Knochen dünnen aus (sogenannter osteoporotischer Effekt)
  • das zentrale Nervensystem kann geschädigt werden
  • Wachstum sowie Lernfähigkeit können beeinflusst werden
  • Schlafprobleme

Diese Hormone schützen dein Baby, wenn du es beruhigst

Wenn du dein Baby jedoch in den Arm nimmst, wenn es schreit und seinen Bedürfnissen nachkommst (Windel wechseln, füttern, kuscheln, etc.), setzt sein Gehirn Oxytocin frei.

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Dieses Hormon wird auch als Kuschel- oder Bindungshormon bezeichnet und lässt das Stresslevel im Körper deines Kindes schnell wieder sinken.

Das Fazit lautet also: Es bringt eindeutig mehr Vorteile, sein Baby zu beruhigen, als es schreien zu lassen. Selbst, wenn die Eltern so häufig gefordert sind, dass es an ihre Substanz geht. Aber Zuneigung und Liebe geben, das kann nie falsch sein.