Die ersten Tage mit Baby

Mutter hat neugeborenes Baby auf dem Arm
Die ersten Tage mit Baby im Krankenhaus
© Pexels/ Craig Adderley

Bereits während der Schwangerschaft wird vieles für die ersten Tage mit Baby vorbereitet und nun ist es so weit – die Geburt steht an. Wie die ersten Tage mit Baby im Krankenhaus und Zuhause aussehen, erfährst du hier.

Erste Tage mit Baby: Wichtige Termine zuerst

Schon in den ersten Tagen mit Baby erwarten euch ein paar essenzielle Termine. Direkt nach der Geburt werden normalerweise die ersten Untersuchungen im Krankenhaus durchgeführt:

  • U1: Erstuntersuchung unmittelbar nach der Geburt (Überprüfung von Herzschlag, Atmung, mögliche Erkrankungen oder Fehlbildungen usw.)
  • 2.-3. Lebenstag: Früherkennung von angeborenen Stoffwechseldefekten und Störungen
  • 3. Lebenstag: Hörscreening

Die ersten Tage mit Baby sind auch der Beginn für häufige Besuche beim Arzt und Amt. Diese Termine solltest du nicht vergessen:

  • U2 (3.-10. Lebenstag): Untersuchung beim Kinderarzt, kann aber bereits im Krankenhaus durchgeführt worden sein
  • Beantragung der Geburtsurkunde innerhalb einer Woche
  • Arbeitgeber innerhalb einer Woche über die Geburt informieren
  • Krankenversicherung des Kindes anmelden
  • Antrag auf Mutterschaftsgeld ausfüllen und abschicken
  • Anmeldung beim Kindergarten

Die ersten Tage mit Baby im Krankenhaus

Die meisten Frauen bringen ihr Kind in der Klinik auf die Welt. Dann beginnen die ersten Tage mit Baby im Krankenhaus. Nach drei Tagen werden die Mütter häufig entlassen. Wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde, dann ein bis zwei Tage später.

Gerade beim ersten Kind scheinen die Tage in der Klinik wichtig zu sein, denn dort ist man umgeben von Fachkräften und Experten. Wenn es Probleme gibt, dann ist es möglich sich viele Tipps einzuholen – egal ob es um den Damm- oder Kaiserschnitt geht oder um Schmerzen und Techniken beim Stillen.

Im Krankenhaus werden Mutter und Baby rundum versorgt und entlastet, sodass genug Zeit ist, sein Baby richtig kennenzulernen und mit dem Bonding zu beginnen. Der Tagesablauf kann unter normalen Umständen selbst bestimmt werden. Du kannst dir auch dein Lieblingsessen vom Mann bringen lassen. Lass dich verwöhnen!

Normalerweise wird dir ein kleines Babybettchen neben deinem Bett gestellt, wo du dein Kind tagsüber und nachts reinlegen kannst. Viele Krankenhäuser besitzen auch ein Säuglingszimmer, wo Kinderkrankenpfleger die Säuglinge versorgen, während die Mutter sich ausruhen kann. Natürlich nur, wenn du möchtest.

Die ersten Tage mit Baby Zuhause

Bald verlässt du das Krankenhaus und die erste Fahrt mit Baby steht einem bevor. Die ersten Tage mit Baby Zuhause beginnen. Wie hältst du ein Baby richtig? Wie werden die Windeln gewechselt? Viele Fragen kommen auf und mit den Fragezeichen auch Zweifel und Sorgen.

Aber dafür gibt es ihn: den Mutterinstinkt. Du wirst ganz intuitiv das meiste genau richtig machen. Deshalb hör auf dein Bauchgefühl. Du wirst auch dein Baby nicht aus Versehen verletzen solange du immer sein Köpfchen stützt. Neugeborene sind nämlich beweglicher als du denkst. Natürlich sollte mit einem Säugling dennoch behutsam umgegangen werden.

Vorbereitung auf die Zeit zu Hause mit Baby

Wohlmöglich wurde schon während der Schwangerschaft vieles für dein Baby vorbereitet, damit es ihm an nichts fehlt. Aber was brauchen Neugeborene tatsächlich?

  • Liebe und Zuneigung
  • Körperkontakt, aber vor allem Hautkontakt
  • Muttermilch
  • Ruhezeiten
  • Wiege oder Beistellbettchen
  • Trage oder Tragetuch
  • Windeln
  • Mulltücher
  • Kleidung
Auch dein Schlafrhythmus wird sich ändern

Die ersten Stillversuche

Du wirst wahrscheinlich schnell bemerken, dass das Stillen anfangs nicht so angenehm ist, wie gedacht. Die Brüste müssen sich an das Saugen erst einmal gewöhnen und sind häufig stark überreizt oder auch entzündet. Da hilft es natürlich, wenn du dich schon im Vorhinein auf das Stillen vorbereitest:

  • Stillkissen
  • Stilleinlagen
  • Brustwarzencreme
  • Bequeme Kissen
  • Reichlich Snacks und Trinken

Es ist übrigens vollkommen normal, dass Babys Gewicht in den ersten Tagen erstmal weniger werden kann. Empfehlenswert ist es, eine Hebamme zu haben, die dich beraten kann, wenn Hilfe benötigt wird. Eine große Unterstützung kann eine Hebamme bei folgenden Themen sein:

  • Stillen und Stilltechniken
  • Badetechniken
  • Gewicht des Babys
  • Krankheiten erkennen (zum Beispiel Mundsoor)

Erholung und Ruhezeit

Dein Körper benötigt besonders in den ersten Tagen mit Baby viel Ruhe. Auch die Hormone müssen sich wieder einspielen und das kann einige Tage dauern. Das ist unabhängig davon, wie die Geburt verlaufen ist. In der Regel wird empfohlen ein bis zwei Wochen mindestens daheim zu bleiben, um sich erstmal richtig kennenzulernen.

Wichtig ist, dass du dich nicht überanstrengst, damit dein Körper heilen kann und keine langfristigen Schäden entstehen, wie zum Beispiel eine Rektusdiastase. Du solltest auf keinen Fall schwer tragen. Versuche Haushaltaufgaben deinen Partner zu überlassen. Einkäufe, Windelwechseln, Kochen, Aufräumen und Betreuung von älteren Kindern, sollte im Idealfall der Vater übernehmen. Wenn es finanziell möglich ist, kann auch eine bezahlte Unterstützung herbeigezogen werden.

Natürlich können auch Freunde und Familie eine große Unterstützung sein. Wenn du jedoch merkst, dass Gäste dir eher Energie rauben, solltest du sie mit einer späteren Einladung vertrösten.

Dir ist in den ersten Tagen mit Baby zu Hause langweilig?

Keine Sorge, auch das ist vollkommen normal. Statt sich darüber zu ärgern, solltest du diese Phasen lieber entspannt genießen, denn spätestens, wenn dein Nachwuchs anfängt zu Krabbeln, war`s das mit der Langeweile.

Baby Blues

Die erste Zeit mit Baby ist eine emotionale Achterbahn. Die Hormone spielen verrückt und nicht selten tritt nach einigen Tagen ein Gefühl von psychischer Erdrückung auf. Aufgrund des Anstiegs der Hormone und der Milcheinschuss fühlen sich viele Frauen traurig, sensibel und gereizt.

Das sind normale Symptome für Baby Blues, die nur ein paar Tage andauern. Du solltest dir auf keinen Fall Vorwürfe machen, wenn du merkst, dass du an den Baby Blues leidest. Schließlich hast du nicht nur körperlich, sondern auch psychisch viel geleistet und das seit Beginn der Schwangerschaft.

So verlaufen Wochenbett-Depressionen

Sollten sie sich aber über Wochen ziehen, kannst du eine medizinische Fachperson kontaktieren und dich ihr anvertrauen. Es kann sich dann um eine postpartale Depressionen (PND) handeln. Auch dies ist kein Grund für Scham!

Aufgabenverteilung

An erster Stelle steht die Heilung deines Körpers und die Gesundheit deines Bays. Damit sich aber auch der Vater einmal ausruhen kann, bedarf es in den folgenden Wochen an einer guten Aufgabenteilung.

Wie sich die Aufgaben im Babyalltag am besten aufteilen lassen, ist sehr unterschiedlich. Es kommt natürlich auch drauf an, ob der Partner sich direkt freigenommen hat oder ob Verwandte in der Nähe sind, die helfen.

Wichtig ist, dass man als Mutter Hilfe zulässt. Das muss nicht bedeuten, dass du dein Baby ungewollt abgeben musst. Aber viele anstehenden Aufgaben werden dann von anderen übernommen. Wenn dein Partner zu Hause ist, könnt ihr einen Plan aufstellen:

  • Wer übernimmt die Nachtschicht und wer darf sich dafür am Tag ein wenig ausruhen?
  • Wann hat wer Zeit für sich (ohne Baby)?
  • Wer tröstet das Kind, wenn es schreit?
  • Wer ist für das Wechseln der Windeln zuständig?
  • Wer badet das Baby?
  • Wer bringt das Baby zu Bett?
  • Wer geht mit dem Kind zum Arzt?

Tief durchatmen

Wie das Leben mit deinem Baby dann tatsächlich aussieht, wirst du erst erfahren, wenn es auf der Welt ist. Jede Familie ist einzigartig und individuell und erlebt die ersten Tage mit Baby anders. Du wirst merken, dass du nach einigen Tagen schon viel sicherer sein wirst im Umgang mit deinem Kind und wie du es zu halten hast. Irgendwann passiert alles ganz automatisch – im Nu werdet ihr verstehen, was euer Baby von euch möchte.

Quellen