Der Geburtsmonat entscheidet über die spätere Gesundheit unserer Kinder. Zu diesem Schluss kommen jetzt auch Forscher der spanischen Universität Alicante. Sie bekräftigen damit die Ergebnisse vorausgegangener Studien. Schon 2015 haben amerikanische Wissenschaftler der New Yorker Columbia-Universität einen ersten Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und chronischen Erkrankungen nachgewiesen. Sie haben die Daten von 1,7 Millionen Menschen ausgewertet und festgestellt, das das Risiko für solche Krankheiten damit steigt und fällt, je nachdem wann ein Kind geboren wird.
Die spanischen Kollegen konnten das mit ihren Studienergebnissen belegen. Insgesamt 27 chronische Krankheiten standen auf dem Prüfstand; darunter zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma und Schilddrüsenstörungen.
Sommerkinder im Vorteil
Das Ergebnis: September-Babys haben offensichtlich das geringste Krankheitsrisiko. Aber auch der Juni scheint ein günstiger Geburtsmonat zu sein. Laut der Studie sei für Mädchen das Risiko später einmal an Migräne zu erkranken in diesem Monat besonders gering. Juni-Jungs litten im Durchschnitt weniger häufig an Depressionen.
Allerdings steigt das Krankheitsrisiko in den Geburtsmonaten Juli und August wieder. Asthma würde dann häufiger auftreten – vor allem bei Männern. Grundsätzlich sei der Zusammenhang zwischen dem Monat der Geburt und dem Krankheitsrisiko bei Männern in der Studie besonders deutlich ausgefallen.
Die Forscher vermuten, dass vor allem die stärkere UV-Strahlung die Gesundheit von Sommerkindern positiv beeinflusst. Sonnenlicht hilft dem Körper, Vitamin-D zu bilden, welches unser Immunsystem stärk. Im Winter dagegen sind Schwangere und ihre Ungeborenen häufiger Viren ausgesetzt, was die Abwehr natürlich wiederum angreift.
Weitere Studien notwendig
Bei den Ergebnissen handelt es sich aber nur um statistische Häufungen. Ob dein Kind später tatsächlich eine der chronischen Erkrankung bekommen wird, ist von vielen Faktoren abhängig, wie z.B. erblichen Vorbelastungen. Das stellen auch die spanischen Wissenschaftler klar. Sie betonen, dass noch weitere Studien notwendig seien, um die gefundenen Zusammenhänge besser verstehen zu können.
Da allerdings schon mehrere Studien unabhängig voneinander zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen sind, sind diese Daten gerade für Männer und Frauen mit chronischen Erkrankungen bei der Familienplanung äußerst interessant.