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Dieser amerikanische Fütter-Trend ist wirklich gefährlich

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Obstbrei für Babys
An ärztliche Empfehlungen halten sich die wenigsten
© Bigstock/ Yastremska

Fast die Hälfte aller amerikanischen Eltern füttern ihren Kindern viel zu früh Brei und feste Nahrung. Ein gefährlicher Trend für die Babys.

Der erste Brei schon vor dem 4. Lebensmonat

In Amerika zeichnet sich ein ungesunder Trend ab. Immer mehr Babys bekommen viel zu früh Brei und feste Nahrung gefüttert. Das berichten amerikanische Wissenschaftler vom National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion im Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics.

Sie konnten feststellen, dass rund 40 Prozent aller Kinder aus den USA schon ab dem vierten Monat erstmals Beikost gefüttert wird. 16,3 Prozent der Babys bekommen ihren ersten Brei sogar schon früher.

Auch feste Nahrung, Kuhmilch und Wasser steht zum Teil schon auf dem Speiseplan. Nicht ungefährlich! Die WHO warnte schon 2011 vor den Folgen, wenn Babys zu früh Wasser trinken: Im schlimmsten Fall drohe eine Wasservergiftung.

Nur wenige Eltern halten sich an Empfehlungen

Als Grundlage für ihre Untersuchung dienten den Wissenschaftlern Daten aus dem National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) von 1.482 Kindern im Alter von bis zu 36 Monaten. Die NHANES ist ein groß angelegtes Forschungsprogramm, dass den Gesundheits- und Ernährungsstatus von Erwachsenen und Kindern in den Vereinigten Staaten untersucht. Diese neue Datenanalyse konnte bestätigen, was vorangegangene, nicht repräsentative Studien andeuteten. Nur etwa ein Drittel der amerikanischen Eltern halten sich an die allgemeinen Empfehlungen des Beikostplans, wie Babybrei richtig eingeführt werden sollte.

Demnach soll der Beikoststart erst zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat langsam beginnen. Denn erst dann ist der Magen-Darm-Trackt eines Kindes so weit entwickelt, dass es andere Nahrung überhaupt verdauen kann.

Natürlich muss die Umstellung von Muttermilch oder Flaschennahrung auf Beikost individuell erfolgen und sich an den Bedürfnissen des Babys orientieren. Manche Kinder verlieren einfach schneller die Lust an der einseitigen Milchnahrung als andere. Trotzdem muss gelten: Zu früh darf nicht mit Brei & Co begonnen werden.

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