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Kinderarzt: „Die Gesundheit der Kinder darf in der Pandemie nicht vergessen werden!“

Mutter und Baby beim Impfen
© GlaxoSmithKline (GSK)

Impfungen können schwere Krankheiten verhindern. Deswegen sollten Impftermine eingehalten werden – auch während der Corona-Pandemie. Ein Kinderarzt über die Wichtigkeit von Schutzimpfungen.

Corona: Wichtige Impfungen und Untersuchungen werden nicht eingehalten

In der Corona-Pandemie versuchen wir alle, Kontakte zu meiden. Leider bedeutet das auch, dass manche Eltern Vorsorgeuntersuchungen nicht einhalten oder Termine beim Kinderarzt vermeiden.

„Die Gesundheit der Kinder darf in der Pandemie nicht vergessen werden!“

MB_Dr. Stephan von Landwüst

© GlaxoSmithKline (GSK)

Kinder- und Jugendarzt Dr. Stephan von Landwüst meldet hier Bedenken. Im Interview mit GlaxoSmithKline (GSK) erklärt er:

„Die Gesundheit der Kinder darf aber in der Pandemie nicht vergessen werden, es ist für sie sowieso schon nicht leicht – Kitas und Schulen sind zeitweise geschlossen, der Sozialkontakt ist stark eingeschränkt und sie sehen ihre Freundinnen und Freunde kaum. Das alles sind Maßnahmen, die verständlich und notwendig sind, um die Corona-Zahlen einzudämmen.“

Trotzdem wirken sich diese Maßnahmen natürlich auf die Kinder aus. Beispiele sind die gestiegene Bildschirmzeit durch das Distanzlernen oder generelle psychische Auswirkungen sowie Stress durch den Lockdown.

Aber auch die physische Gesundheit ist laut Dr. von Landwüst besonders jetzt wichtig:

„Es bleibt aber wichtig, Kindern schwere Krankheiten und Leid zu ersparen und da kommen Schutzimpfungen ins Spiel.“

Denn: Werden wichtige Impfungen oder Auffrischungen nicht durchgeführt, könnte das schwerwiegende Folgen haben.

So wichtig sind zeitgerechte Impfungen

Dr. von Landwüst betont, wie wichtig es ist, dass die Impfungen bei Kindern auch jetzt zeitgerecht durchgeführt werden. Denn bestimmte Krankheiten können durch einen hohe Durchimpfungsrate ausgerottet werden. Werden weniger Menschen geimpft, können diese Krankheiten wieder ausbrechen.

Der Kinderarzt nennt ein aktuelles Beispiel:

„Die WHO und UNICEF haben im letzten Jahr Alarm geschlagen, da aufgrund der Covid-19-Pandemie weltweit mindestens 30 Impfprogramme gegen Masern vorübergehend ausgesetzt wurden – womit sich das Risiko von Krankheitsausbrüchen in der Bevölkerung erhöht.“

: wichtige Infos

Babys und Kleinkinder unter fünf Jahren sind wegen ihrem noch nicht ausgereiften Immunsystem für viele Erkrankungen besonders gefährdet. Hier ist die Schutzimpfung besonders wichtig.

: Welche Impfungen braucht mein Kind?

Dr. von Landwüst erklärt, welche Impfungen für Kinder von der Ständigen Impfkommission standardmäßig empfohlen werden:

„Außerdem sieht der Standard-Impfplan Impfungen gegen Rotaviren, Pneumokokken, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Meningokokken C vor“, erklärt er.

Meningokokken-Erkrankungen: Selten – aber lebensbedrohlich

Dr. von Landwüst erklärt, dass zehn Prozent der Menschen Meningokokken-Bakterien in ihren oberen Atemwegen tragen – sie dringen bei ihnen aber nicht in die Schleimhaut/in den Körper ein. Diese Menschen leben ohne Beschwerden. Jedoch können sie beispielsweise immunschwache Menschen (wie Babys) anstecken. Dringen die Erreger dann durch die Schleimhaut in deren Blutkreislauf ein, kommt es zu einer Meningokokken-Meningitis oder -Sepsis.

Meningokokken-Erkrankungen kommen zwar eher selten vor –  können innerhalb weniger Stunden aber lebensbedrohlich werden. Es kann sich eine Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung (Sepsis) bilden.

Hier kannst du außerdem die Erfahrung einer Mama, deren Kind eine Meningokokken-Sepsis hatte, nachlesen:

: Meine Erfahrung

Etwa eine von zehn Erkrankungen endet trotz intensivmedizinischer Behandlung tödlich. Deswegen ist eine schnelle Behandlung äußerst wichtig.

Das Gefährliche: Die Erkrankung zeigt sich oft durch unspezifische oder grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Schläfrigkeit.

: Was bedeutet das?

Was können Eltern also tun?

Der Rat vom Kinderarzt: Eltern kennen ihre Kinder am besten und erkennen auch kleinste Veränderungen schnell. Bei Unsicherheit sollten Eltern nicht zögern und einen Arzt aufsuchen/ um Rat fragen – lieber einmal zu viel untersuchen lassen, als eine schwere Erkrankung zu spät zu behandeln.

Besser als rechtzeitiges Erkennen ist aber natürlich das Vorbeugen einer solchen Erkrankung!

Meningitis: Impfungen schützen bestmöglich

Kind wird geimpft

© GlaxoSmithKline (GSK)

Der beste Schutz gegen Meningokokken-Erkrankungen sind Impfungen. Neben der standardmäßigen Impfung gegen Meningokokken C (empfohlen für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten) gibt es noch eine Impfung gegen Gruppe B und eine Kombinationsimpfung gegen die Gruppen ACWY.

Übrigens gibt es auch bei Jugendlichen noch die Option, sie impfen zu lassen (bei der U11). Zwar ist die Erkrankung bei Jugendlichen noch seltener, trotzdem kann sie aber natürlich gefährlich sein.

Über Meningitis sowie die wichtigen Impfungen kann dich dein Kinderarzt aufklären. Weitere Informationen findest du beispielsweise auch hier: https://www.meningitis-bewegt.de/

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