Käseschmiere: Was ist das?
Die Käseschmiere – oder auch Fruchtschmiere genannt – kann Teile oder den ganzen Körper deines Babys bei der Geburt umhüllen. Etwa ab der 17. oder 18. SSW entwickelt sich die Schicht langsam und umgibt das Baby – je nachdem, wann das Baby geboren wird, ist die Schicht dicker, dünner oder gar nicht mehr vorhanden.
Die Fruchtschmiere hat eine weißlich-gelbe Farbe und fühlt sich ein wenig wie Wachs an – meistens ist sie nur wenige Millimeter dick.
Übrigens: Warum heißt es Käseschmiere? Die Käseschmiere bekommt ihren Namen wohl von ihrer Farbe – die Schutzschicht ist nämlich üblicherweise geruchslos. Manche Mamas berichten, dass die Fruchtschmiere süßlich riecht – wie Vanille oder Karamell.
Woraus besteht die Fruchtschmiere?
Wasser und Fett sind die zwei großen Bestandteile – daher bekommt die Schicht auch ihre Farbe und Konsistenz. Das Fett wird von den Talgdrüsen deines Babys gebildet. Außerdem sind abgelöste Hautzellen und abgestoßene Lanugobehaarung ein Teil der Vernix-Schicht.
Wozu ist die Käseschmiere da?
Die Schicht erfüllt mehrere Aufgaben im Mutterleib, bei der Geburt und auch in den ersten Lebenstagen:
Im Mutterleib:
- Durch die Käseschmiere weicht die Haut des Kindes nicht durch das Fruchtwasser auf.
- Bestimmte Bestandteile des Fruchtwassers (z. B. Mekonium) können die Haut des Babys angreifen – auch hiervor schützt die Schicht.
- Stöße und Druck von außen werden dadurch zusätzlich abgefedert.
Während der Geburt:
- Durch die Fruchtschmiere kann das Baby leichter durch den Geburtskanal gleiten.
- Da die Schicht antibakterielle Bestandteile hat, schützt sie dein Baby auch vor Infektionen bei der Geburt.
- Stöße bei der Geburt werden gedämpft.
In den ersten Lebenstagen:
- Dein Baby trocknet durch die Schicht nicht aus.
- Die Käseschmiere hält dein Kind warm.
- Hautkeime können nicht durch die Schutzschicht an die Babyhaut gelangen und bakterielle Hautinfektionen wie Staphylokokken auslösen.
Muss ich die Vernix-Schicht nach der Geburt entfernen?
Nein! Die Schicht zieht nach der Geburt ganz von allein in die Haut deines Babys ein – das geht meistens ganz schnell. Es kann natürlich sein, dass die Käseschmiere in deiner Entbindungsklinik nach der Geburt mit einem Handtuch entfernt wird.
Ist das nicht der Fall, solltest du sie aber bestehen lassen oder sanft einmassieren, da die Schicht in den ersten Lebenstagen die Haut deines Kindes schützt und pflegt. Experten empfehlen, die Fruchtschmiere von allein einziehen zu lassen.
Viel oder wenig Fruchtschmiere: Was bedeutet das?
Ob die Käseschmiere bei der Geburt vorhanden ist und, wie dick die Schicht auf der Haut ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum Beispiel haben Frühgeborene meistens eine dickere Fruchtschmiere. Das hat auch einen guten Grund: Diese Kinder brauchen noch mehr Wärmeschutz als später Geborene.
Grundsätzlich gilt: Je reifer das Kind ist, umso dünner ist die Vernix-Schicht.
Bei einer Geburt um den Entbindungstermin herum, haben Neugeborene manchmal nur noch wenig Fruchtschmiere. Du siehst die letzten Überbleibsel dann vielleicht nur noch in den Hautfalten. Babys, die nach einer Übertragung geboren werden, haben oft gar keine Käseschmiere mehr auf der Haut. Das liegt daran, dass die Schicht quasi schon im Mutterleib in die Haut eingezogen ist.
Welche Rolle spielt die Lanugo-Behaarung?
Es wird auch vermutet, dass die flaumartige Behaarung auf der Babyhaut dabei hilft, die Käseschmiere auf der Haut zu fixieren. Deswegen ist die Schicht an haarigen Stellen wie Augenbrauen, Wimpern und dem Kopf oft länger zu erkennen. Bei Babys mit besonders viel Lanugo-Behaarung könnte dadurch die Fruchtschmiere mehr und länger bestehen bleiben.