Mein Baby hat kalte Hände: Ist das gefährlich?
Es ist ein Irrglaube, dass kalte Hände beim Baby auf Durchblutungsstörungen, einen Herzfehler oder sogar den plötzlichen Kindstod hinweisen.
Kinderarzt Dr. Brügel erklärt:
„Man wird häufig gefragt, ob die kalten Hände irgendwas mit Durchblutungsstörungen zu tun haben oder ob sie den plötzlichen Kindstod fördern. Und da muss man ganz eindeutig sagen, dass es da überhaupt keinen Zusammenhang gibt.“
Von dem Mythos, dass Babys kalte Hände gefährlich sind, sollten sich frisch gebackene Eltern also nicht verunsichern lassen.
Die letzten neun Monate hat dein Baby in deinem konstant wohlig warmen Bauch verbracht. Nach der Geburt muss es seine Körpertemperatur dann plötzlich selbst regulieren und sich an eine kältere Umwelt gewöhnen.
Weil das Regulieren der Körpertemperatur gar nicht so leicht ist, stehen zunächst die lebenswichtigen Organe deines Babys im Vordergrund. Hände und Füße warmzuhalten, ist für den kleinen Körper einfach nicht so wichtig.
Wenn dein Baby kalte Hände hat, heißt das dementsprechend auch nicht automatisch, dass ihm zu kalt ist.
Wie merke ich, dass mein Baby zu kalt ist?
„Mein Tipp an die Eltern ist immer, den Kindern in den Nacken zu greifen. Wenn sich das dort angenehm und handwarm anfühlt, dann muss man sich wegen der Körpertemperatur des Kindes keine Sorgen machen. Dann darf so ein Baby auch mal sehr kalte Hände und Füße haben, ohne dass das ein Problem ist.“, erklärt Dr. Brügel.
Was tun, wenn mein Baby kalte Hände hat?
Mit unseren Tipps kannst du Babys kalten Händchen ganz leicht entgegenwirken.
- Ganz viel kuscheln: Über die Körperwärme von Mama oder Papa können Babys am besten Wärme tanken. Im optimalen Fall läuft das über eine Kuscheleinheit auf dem nackten Oberkörper der Eltern.
- Bewegung für die Durchblutung: Damit dein Baby wieder warme Hände hat, müssen diese gut durchblutet werden. Das funktioniert am besten mit Bewegung. Fingerspiele für Babys sorgen für Wärme und viele kleine Lacher.
- Baby-Fäustlinge: Die kleinen Baumwoll-Handschuhe verhindern nicht nur, dass Babys sich kratzen, sie helfen auch dabei, die kleinen Händchen schön warmzuhalten.
- Baby-Massage: Auch eine kleine Massage kann dabei helfen, dass der Körper gleichmäßig durchblutet wird. Besonders schön ist die Babymassage unter der Wärmelampe nach einem warmen Bad.
Besonders im Schlaf bekommen viele Babys kalte Hände, weil sie dann über lange Zeit keinen Körperkontakt zu den Eltern hatten und sich daran aufwärmen konnten. Wichtig ist, dass du dich von den kalten Händen deines Babys nicht täuschen lässt.
Auch hier gilt: Fühlt sich der Nacken handwarm an, musst du dein Kind gar nicht dicker anziehen.
Im Gegenteil: Wenn dein Baby im Schlaf überhitzt, ist das ein größeres Risiko als kalte Hände.
Je nachdem wie warm oder kalt es im Kinderzimmer ist, musst du deinem Baby eine Lage mehr oder weniger anziehen. Was für eine sichere Schlafumgebung deines Babys wichtig ist, erklären wir hier.