Der erste Geburtstag
In Korea hat der 1. Geburtstag eines Kindes eine besondere Stellung in der Gesellschaft. Das liegt daran, dass früher die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter einem Jahr sehr hoch war. Deswegen markiert auch heute noch der erste Geburtstag einen Meilenstein in der koreanischen Kultur. Die sogenannte Dol-Feier (Doljanchi) wird ausgiebig zelebriert. Das Baby trägt ein traditionelles Outfit und es gibt spezielles Essen, das für Wohlstand steht. Zu der Feier gehört auch die Tradition Dojabi, welche Auskunft über die Karriere des Kindes geben soll.
Dojabi: Ein Blick in die Zukunft
Für die Tradition Dojabi wird vor das Kind ein Tablett mit unterschiedlichen Gegenständen gestellt. In der Regel sind es etwa sechs bis acht Stück. Dazu gehören zum Beispiel eine Kaligraphie-Bürste, ein Microphon, ein Stethoskop, eine Computermaus, ein Buch und ein Ball. Jede Familie passt das Set individuell an und auch die gesellschaftliche Entwicklung spielt eine Rolle. Eine Computermaus war vor 100 Jahren bestimmt noch nicht dabei.
Jeder Gegenstand auf dem Tablett steht für eine Berufsgruppe. So steht das Buch zum Beispiel für eine Karriere als Lehrer oder Wissenschaftler und das Stethoskop für einen Arzt, der Ball kann einen sportlichen Beruf bedeuten. Aber auch andere Gegenstände können auf dem Tablett liegen. Zum Beispiel ein Faden (steht für ein langes Leben), Geld (steht für Reichtum), Essen (steht für niemals hungern). Je nachdem, wonach das Kind als erstes greift, so soll seine Zukunft werden.
Zukunftsorakel
Solche Traditionen können wirklich Spaß machen. Wer jetzt denkt: So ein Quatsch, der dürfte an Silvester mit Kind auch kein Wachs gießen oder anderen Traditionen nachgehen. Natürlich sind Orakel immer mit etwas Abstand zu betrachten. Ob die Vorhersage wirklich eintrifft, weiß man ja nie sicher. Dennoch kann das Orakel auch richtig liegen – und das macht ja gerade den Reiz vom Blick in die Zukunft aus.
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