In diesem Artikel:
- Was sind Baby-Blähungen?
- Wie häufig sind Blähungen bei Babys?
- Was löst die Blähungen aus?
- Woran erkenne ich, dass mein Blähungen hat?
- Wann hören die Blähungen auf?
- 11 Tipps und Hausmittel gegen Baby-Bauchweh
- Tipps zum Bäuerchen machen
- Wann zum Arzt?
- Kann ich Blähungen & Bauchweh vorbeugen?
- Können Babys von Muttermilch Blähungen bekommen?
- Baby quält sich nachts mit Blähungen
- FAQs zum Thema
- Quellen
Was sind Baby-Blähungen?
Zu Blähungen (Meteorismus) kommt es, wenn sich zu viel Luft im Bauch und Darm ansammelt. Diese angesammelte Luft besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff. Kann diese Luft nicht abgehen, etwa durch Darmwinde, entsteht ein unangenehmes Druckgefühl im Bauch.
Der Grund für Babys Blähungen ist wahrscheinlich das rasche Wachstum von Säuglingen und die teils unausgereifte Organentwicklung.
Am häufigsten kommt es in den ersten drei Lebensmonaten zu Blähungen. Der Kinderarzt Dr. Peter Voitl geht davon aus, dass circa 20 bis 50 Prozent aller Babys unter Bauchweh und Luft im Bauch leiden.
Was löst Blähungen bei Babys aus?
Früher hieß es, dass Kinder die schreien immer an Blähungen und Bauchschmerzen leiden. Heute geht man davon aus, dass der Blähbauch erst in Folge des Schreiens entsteht, da das Baby Sauerstoff verschluckt und sich viel Luft im Bauch sammelt.
Die Ursachen für Blähungen beim Baby sind nicht immer eindeutig. Es steht fest, dass jedes Baby ganz natürlich Blähungen hat. Durch das Trinken und Schlucken von Milch entsteht zusätzlich Luft im Bauch, die Bauchschmerzen verursacht.
Babys, die gestillt werden, können Blähungen auch durch die Mutter bekommen. Hat sie blähende Lebensmittel, wie Kuhmilch getrunken oder Zwiebeln gegessen, kann das durch die Muttermilch auf das Baby übergehen und Bauchweh verursachen.
Symptome Luft im Bauch: Woran erkenne ich Baby Blähungen?
Durch die Luft im Bauch sind Babys sehr unruhig und können stundenlang schreien. An diesen Symptomen erkennst du Baby-Bauchschmerzen durch Blähungen:
- harter Bauch
- Verdauungsprobleme
- schreien und/oder weinen
- Appetitlosigkeit
- Baby zieht die Beine an
- Erbrechen
Wann hören die Blähungen beim Baby auf?
Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. haben 90 Prozent der Kinder nach spätestens neun Monaten keine Blähungen und Koliken mehr. Aber schon ab dem 4. bis 5. Lebensmonat ist der Darm der Kleinen so weit ausgereifter, dass Luft im Bauch und Bauchweh dann nicht mehr allzu oft auftreten. Das Baby hat dann meist gelernt, wie es drücken muss, sodass die Luft abgeht und sich nicht zu schmerzlichen Bauchschmerzen anstaut.
11 Tipps und Hausmittel gegen Baby-Bauchweh
Was tun wenn dein Baby Blähungen hat? Hier findest du 11 Hausmittel und Tipps, die wirklich helfen:
#1 Bauchmassage beim Baby
Massiere den Bauch deines Babys sanft im Uhrzeigersinn. Die Bauchmassage für dein Baby regt den Darm an und zeigt, ob und an welchen Stellen das Baby berührungsempfindlich ist. Wenn ja, solltest du den Arzt anrufen.
#2 Fliegergriff
Für den Fliegergriff legst du den Bauch des Babys auf deinen Unterarm und schiebst die freie Hand unter den Bauch. Achte darauf, dass das Köpfchen in stabiler Lage auf dem Arm liegt. Wärme und Druck helfen gegen die Beschwerden.
#3 Tragen
Das Baby in ein Tragetuch oder in die Trage packen. Die Körperwärme, Nähe und die aufrechte Haltung mit angewinkelten Beinen wirken Wunder gegen Blähungen und Bauchschmerzen.
#4 Wärme
Entweder die warme Hand auf den Babybauch legen oder die Füße wärmen, indem du dein Baby badest und ihm danach Socken anziehst.
#5 Kümmelöl
Das Kümmelöl oder die Salbe etwa ein Zentimeter lang unterhalb des Bauchnabels einmassieren. Die Anwendung darf nur rein äußerlich erfolgen. Am Anfang ist es besser das Öl zu verdünnen. Auch Kümmelzäpfen haben sich bewährt, jedoch ist hier eine Absprache mit dem Arzt empfehlenswert.
Baby-Verdauung
#6 Leichte Bein-Übungen
Dehnübungen sind auch ein gutes Mittel gegen Blähungen und Bauchweh. Dabei winkelst du die Beine des Babys an und drückst sie ganz sanft in Richtung Bauch. Nach etwa 30 Sekunden werden die Beine wieder gestreckt. Diesen Ablauf ein paar Mal wiederholen. Alternative: Mit den Babybeinen Fahrrad fahren.
#7 Kräutertee
Bereits wenige Löffel Tee können krampflösend wirken. Verwende am besten Anis-, Fenchel-, oder Kümmeltee. Stillmamis können den Tee auch selbst trinken, sodass er in die Muttermilch übergeht. Der Tee sollte zuckerfrei sein. Wichtig: Babys dürfen erst ab dem sechsten Monat Wasser trinken – davor ist also auch Tee tabu!
#8 Kirschkernkissen
Kirschkernkissen erwärmen und auf den Bauch legen oder das Kirschkernkissen auf das Stillkissen platzieren und das Baby bäuchlings darauflegen.
#9 Tropfen
„Sab simplex“-Tropfen vor der Mahlzeit verabreichen oder in die Flaschennahrung geben (diese schäumt dann nicht mehr so, die Kleinen schlucken weniger Luft). Die Tropfen werden nicht vom Körper aufgenommen, sondern lösen im Darm die Luftbläschen auf und verhindern somit Blähungen.
#10 Flaschensauger
Bei der Flasche nur Sauger mit kleinen Sauglöchern verwenden (Tee- und Ventilsauger). Zu empfehlen ist der „Habermann“-Sauger von Medela (gibt es in der Apotheke). Milchflasche erst geben, wenn keine Luftbläschen mehr in der Nahrung sind.
#11 Bauchlage
Wenn das Baby wach ist, kann es durchaus mal eine Weile auf dem Bauch liegen. Dabei entweichen Blähungen, Luft im Magen und überschüssige Milch ganz von allein, bevor sie Bauchweh bereiten.
Tipps zum Bäuerchen machen
Es gibt verschiedene Bäucherchen-Positionen, die deinem Baby helfen, die überschüssige Luft im Bauch wieder loszuwerden. Der Fliegergriff eignet sich besonders gut, aber auch eine sitzende oder über die Schulter geneigte Position kann beim Bäuerchen machen helfen. Nutze außerdem die Zeit, in der dein Kind eine Pause beim Trinken einlegt, um eventuell verschluckter Luft freien Lauf zu lassen.
Im Video findest du weitere Hebammen-Tipps, die deinem Baby beim Bäuerchen machen helfen:
Mein Baby hat Blähungen: Wann zum Arzt?
Auch wenn Blähungen bei Babys nichts Ungewöhnliches sind, kann es in selten Fällen ernsthafte Gründe haben. Normale Blähungen sollten nach wenigen Stunden verschwinden. Gehäufte Bauchschmerzen können auf Erkrankungen, wie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (z.B.: Laktoseintoleranz) hindeutet.
Gründe für einen Arztbesuch bei Blähungen:
Kann ich Blähungen & Bauchweh bei Babys vorbeugen?
Du kannst Blähungen vorbeugen, indem du darauf achtest, wie die Flasche an das Baby oder das Baby an die Brust gelegt wird.
Flaschenbabys neigen häufiger zu einem Blähbauch als Stillkinder. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass Flaschenbabys den Milchfluss nicht so gut kontrollieren können, wie beim Stillen. Aber auch Stillkinder verschlucken Luft. Deshalb das Baby nicht liegend, sondern in halb aufrechter Position trinken lassen. Nach der Mahlzeit sollte das Kind ein Bäuerchen machen, damit es die Luft aufstoßen kann.
Können Babys von Muttermilch Blähungen bekommen?
Ja, auch Stillkinder können von Muttermilch Blähungen bekommen. Neigst du selbst zu Luft im Bauch, kann sich das auf dein Kind übertragen.
Wenn du also stillst, überprüfe ob du Nahrung oder Getränke zu dir nimmst, die blähend wirken können: zum Beispiel diverse Kohlarten, Zwiebeln, Bananen, Hülsenfrüchte, Trauben oder Milch, Orangensaft oder Kaffee.
Ehrliche Mama-Geschichten vom Stillen
Baby quält sich nachts mit Blähungen
Häufig treten Blähungen abends auf, was schnell zu einer schlaflosen Nacht führen kann. Damit euch das erspart bleibt, gibt es ein paar Tricks, damit die Nacht erholsam wird:
- locker sitzender Schlafanzug
- Baby-Bauchmassage mit Kümmelöl
- warmes Bad vor dem Einschlafen
- warmes Kirschkernkissen für den Bauch
- frühe letzte Stillmahlzeit und danach nur noch mit Tee zufüttern (nicht vor dem 6. Lebensmonat!)