Mann befreit Baby aus heißem Auto und wird dafür angeklagt

Baby im Auto
©Bigstock/encrier

Ein Passant hat ein schreiendes Baby aus einem heißen Auto befreit. Doch der Vater des Kindes war alles anderes als dankbar und hat eine Anzeige gegen den Retter erstattet. Der Vorfall passierte auf der Ostseeinsel Fehmarn.

Baby wurde im überhitzten Auto allein gelassen

Wie die Polizeidirektion Lübeck in einer Pressemitteilung mitteilte, wurde ein kleines Baby am Freitag, den 07.08.2020 von einem 47-jährigen Mann in einem abgestellten Auto gefunden.

Der Mann hat gerade sein Auto auf dem Parkplatz geparkt, als er aus dem nebenstehenden Fahrzeug lautes Babygeschrei hörte. Als er näher kam, sah er ein kleines Baby, das allein im abgeschlossenen Auto saß.

Der Mann entschied sich für schnelles Reagieren

Wie der 47-jährige den Beamten der Polizeistation Fehmarn am Einsatzort berichtete, hat er versucht den Besitzer des Autos ausfindig zu machen und zwei in unmittelbarer Nähe befindliche Männer direkt angesprochen. Als er keine zum Fahrzeug gehörende Person identifizieren konnte, hat der Mann nicht lange gezögert, da es zu diesem Zeitpunkt ca. 30 Grad heiß war. Er entschied sich das Baby unverzüglich aus dem Auto zu befreien.

Um den Säugling nicht zu verletzten, schlug der Mann aus dem Landkreis Celle auf der gegenüber liegenden Seite des Babys eine Scheibe ein, öffnete die Tür und befreite das Kind aus der Hitzefalle.

Statt sich bei dem Retter zu bedanken, ruft Vater des Babys die Polizei

Als der 57-jährige Besitzer des Toyotas zu seinem Auto zurückkehrte, schien er alles anderes als dankbar zu sein. Dem Vater zufolge war er mit seiner Familie nur kurz zur Toilette gegangen und hat sich die Beine vertreten. Außerdem habe er extra im Halbschatten geparkt.

+++ Säugling schreit in geparktem Pkw – Scheibe eingeschlagen +++Am Freitag (07.08.2020) wurde von einem…

Gepostet von Polizei Lübeck und Ostholstein am Dienstag, 11. August 2020

Wie die Presseportal der Polizei Lübeck berichtete „beurteilte der Familienvater aus Bremen die Maßnahme des Zeugen als unverhältnismäßig“. Der Vater bestand auf Erstattung einer Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, damit die kaputte Scheibe bezahlt wird.

Die Beamten der Polizeistation Fehmarn hingegen sahen die Situation anders: Sie verfassten neben der Anzeige wegen Sachbeschädigung noch einen Bericht über den Verdacht der Kindeswohlgefährdung und leiteten ihn an die zuständige Behörde weiter.

Quellen