Masern in Deutschland: RKI beklagt zu wenig Impfungen

Nur selten muss bei Schwangerschaftsdiabetes Insulin gespritzt werden.
Schwangerschaftsdiabetes sollte ernst genommen werden, ist aber kein Grund zu verzweifeln. Das Spritzen von Insulin ist nur selten nötig.
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Noch vor Ende des ersten Halbjahres 2017 wurden dem Robert-Koch-Institut mehr Maserninfektionen gemeldet als im gesamten Jahr 2016. Wie wichtig es ist, sein Kind impfen zu lassen, wie diese Impfung abläuft und wie sich Masern überhaupt äußern, erfährst du hier.

Um die Masern erfolgreich ausrotten zu können, lautet das Ziel: eine Infektion pro eine Million Einwohner. Mit mehr als 400 Meldungen – und das noch nicht einmal zur Mitte des Jahres – ist Deutschland jedoch weit von einer Masernausrottung entfernt.

Noch lassen sich laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) zu wenig Menschen gegen Masern impfen. „Pro Landkreis sind durchschnittlich 434 Zweijährige nicht vollständig und 65 Zweijährige gar nicht gegen Masern geimpft“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des RKIs.

Wann und wie wird gegen Masern geimpft?

Bis zum vollständigen und lebenslangen Schutz gegen Masern sind es lediglich zwei Schritte. Und diese werden dennoch in zu vielen Fällen nicht vollständig oder gar nicht gemacht. So empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die erste Masernimpfung für Kleinkinder zwischen elf und 14 Monaten durchzuführen. Bei der zweiten Impfung sollten die Kinder zwischen 15 und 23 Jahre alt sein. Auch Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und noch nicht geimpft wurden, wird eine Masernimpfung empfohlen. Warum nach 1970? Personen, die vorher geboren wurden, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit die Masern bereits durchgemacht, so das RKI.

Die STIKO empfiehlt bei der Masernimpfung eine Kombi-Impfung mit dem sogenannten MMR-Impfstoff, der neben Masern auch noch Mumps und Röteln abdeckt. Grund dafür: Es sind weniger Impfungen nötig und damit auch weniger Nebenwirkungen möglich.

Wie äußern sich Masern?

Masern zählen zu den ansteckendsten Krankheitserregern und werden über die Tröpfcheninfektion verbreitet. Typische Symptome für Masern sind:

  • „kalkspritzerartige“ Koplik-Flecken an der Wangenschleimhaut (ab dem 2. oder 3. Tag)
  • typischer Hautausschlag am ganzen Körper (Ausnahme: Handflächen und Fußsohlen), beginnend hinter den Ohren
  • grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, trockener Husten
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Kopf- und Bauchschmerzen
  • Lichtempfindlichkeit

Hat dein Kind Masern, ist strikte Bettruhe angesagt. Bereite ihm leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt zu, die ausreichend Vitamin A und Vitamin C enthalten – damit stärkst du sein Immunsystem. Außerdem auf ausreichend Flüssigkeit achten, kühlende Wadenwickel machen sowie gegebenenfalls nach ärztlicher Rücksprache fiebersenkende Mittel geben. Nach fünf bis sieben Tagen sinkt das Fieber. Doch erst wenn der Hautausschlag vollständig zurückgegangen ist, gilt dein Kind als nicht mehr ansteckend.

Noch zu viele Kinder ungeimpft

Wie das RKI schreibt, zeigen neue Auswertungen, dass 150.000 Kinder des Jahrgangs 2013 nicht vollständig geimpft wurden. Sprich die zweite Impfung wurde schlichtweg nicht durchgeführt. Doch erst mit der zweiten Impfung besteht ein 93- bis 99-prozentiger lebenslanger Schutz gegen das Virus. 28.000 Kinder seien sogar überhaupt nicht geimpft. Dabei seien vor allem Ballungsräume wie Berlin, Hamburg, München, Köln und Dresden betroffen.

Bereits 2015 ging ein Masern-Aufschrei durch die Nation, ausgelöst durch einen großen Masernausbruch in Berlin. Daraufhin sind die Impfdosen kurzzeitig gestiegen – auf 2,3 Millionen. Doch dieser Aufschrei war nur von kurzer Dauer, denn mittlerweile ist die Nachfrage wieder gefallen – auf 1,9 Millionen Impfdosen im Jahr 2016.

Wichtig zu bedenken: Wer sein Kind gegen Masern impfen lässt, schützt nicht nur das Kind selbst, sondern auch die Familie sowie Mitmenschen vor dem Virus.