Als wichtige Faustregel gilt: Dein Baby kann sicher in Bauchlage schlafen, wenn es stark genug ist, sich aus eigener Kraft auf den Bauch zu rollen. Außerdem muss es den Kopf selbstständig heben und halten können. In der Regel schaffen das Kinder ab etwa einem halben Jahr.
Wann sich dein Baby drehen kann, ist allerdings eine persönliche Entwicklung. Klar ist, sobald es so weit ist, wird es das auch nachts tun, wenn es lieber auf dem Bauch schläft. Beruhigend: In diesem Alter ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod nur noch gering!
Warum sollte ein Baby nicht auf dem Bauch schlafen?
Als potenziell gefährlich gilt die Bauchlage, weil
- … die Atemwege des Babys von der Matratze, Kissen, Nestchen & Co bedeckt werden könnten.
- … das Kind seine eigene, mit Kohlendioxid angereicherte Atemluft vermehrt wieder einatmen könnte.
Das kann das Risiko des plötzlichen Kindstods erhöhen. Daher gilt seit den frühen 90er Jahren die allgemeine Empfehlung, Kinder zum Schlafen auf den Rücken zu legen und alles Überflüssige – wie Kissen, Decken, Kuscheltiere – aus dem Bettchen zu verbannen. Daraufhin ist die Anzahl der Sterbefälle von rund 1.400 auf nur 119 Babys pro Jahr gesunken.
Aber: Endgültig geklärt ist nicht, was genau den plötzlichen Kindstod verursacht. Das Thema ist komplex und am Ende spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle.
Rückenlage vor allem in den ersten vier Monaten wichtig
Laut statistischen Erhebungen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) – einem Gemeinschaftsprojekt des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamts – tritt der plötzliche Kindstod in drei Viertel der Fälle zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat auf.
Das Gute ist, in dieser Zeit kannst du meist noch steuern, auf welcher Seite dein Kind schläft. Es kann sich noch nicht aus eigener Kraft drehen.
Baby schläft auf dem Bauch: Was tun?
Dein Baby dreht sich im Schlaf auf den Bauch und du bist besorgt? Versuche nicht, dein Kind ständig auf den Rücken zu drehen. Das stört den Schlaf deines Kleinen und in der Nacht kannst du diese ständige Alarmbereitschaft nicht leisten. Irgendwann musst du schließlich auch zur Ruhe kommen.
Unsere Kolumnistin Marie hat diese Erfahrung mit ihrem ersten Kind auch machen müssen. Sobald ihre Tochter gelernt hat, wie es geht, hat sie sich nachts immer auf den Bauch gedreht. „Ich konnte kaum mehr schlafen und auch mein Mann war etwas verzweifelt“, erzählt sie. Zunächst hat sie noch versucht, an der Situation etwas zu ändern. „Nach einer Woche begann unsere Tochter zu meckern, wenn wir sie wieder auf den Rücken drehten. Nach zwei Wochen wehrte sie sich weinend. Uns war klar: So machte das keinen Sinn!“
Ein Gespräch mit ihrer Hebamme bracht Marie damals die ersehnte Erleichterung. Als Eltern können wir nicht immer alles nach Lehrbuch machen, denn jedes Kind ist anders und hat seinen eigenen Kopf.
Tipps für Babys, die gerne in Bauchlage schlafen
Du solltest immer für eine sichere Schlafumgebung für dein Baby sorgen – das gilt aber besonders, wenn dein Baby auf dem Bauch schläft. Vor allem die richtige Babymatratze ist wichtig. Sie sollte nicht zu weich sein, damit das Gesicht nicht weit einsinken kann.
Diese Dinge solltest du beachten
Barrieren aus Kissen und Decken dringend vermeiden
Auf keinen Fall solltest du Barrieren aus Kissen, Decken oder Kuscheltieren errichten, damit dein Kind auf dem Rücken liegen bleibt. Das ist viel gefährlicher! Das Kleine könnte beim Versuch sich zu drehen unter Kissen oder Decken geraten. Also raus mit allem unnötigen Kram.
Warum ist die Seitenlage für das Baby riskant?
Für ebenso riskant halten Ärzte die Seitenlage. Babys können nachts zu leicht auf den Bauch rollen. Sind Säuglinge diese Schlafposition nicht gewohnt, kann das besonders gefährlich werden. Sie wissen unter Umständen noch nicht, wie sie sich wieder auf den Rücken drehen können. Hat dein Kind das bereits gelernt, ist das Risiko entsprechend geringer.
Babys Bauchlage – ein wichtiger Entwicklungsschritt: Tagsüber auf den Bauch legen und fördern
Tagsüber ist die Bauchlage für wache Babys eine schöne Gelegenheit, Bauch-, Rücken- und Nackenmuskulatur zu trainieren. Sie ist eine wichtige Vorstufe für das Krabbeln, Sitzen und später das Laufen.
Wie lange kann ein Baby auf dem Bauch liegen?
Je kleiner Babys sind, desto anstrengender ist diese Position für sie. Achte daher darauf, wie lange dein Kind auf dem Bauch liegt. Am Anfang wird das vielleicht nur wenige Minuten gehen, bevor ihm die Kraft ausgeht. Nach und nach wird es immer besser funktionieren.
Du kannst die Bauchlage zum Beispiel mit kleinen Spielen verbinden. So wird die Bauchlage oder „Belly Time“, wie es im Englischen heißt, deinem Schatz sicher Spaß machen.