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Mongolenfleck: Eine auffällige Besonderheit der Babyhaut

Mutterhand auf dem Babypo mit Mongolenfleck
Mongolenfleck: Was sind die blauen Flecken am Babypo?
© Bigstock/© O_Lypa

Blaue Flecken am Po und dem Rücken von Babys – was ist das? Es könnte sich hierbei um einen Mongolenfleck handeln. Was es mit dem Hautmal auf sich hat, erfährst du hier.

Was ist ein Mongolenfleck? – Aussehen und Platzierung

Der Mongolenfleck ist die Bezeichnung für eine Hautverfärbung, die bei neugeborenen Babys auftritt. Die Farbe des Flecks kann von blaugrau bis lila-blau variieren.

Die Hautverfärbung hat meistens eine unscharfe Form. Der Mongolenfleck befindet sich überwiegend am Rücken, Gesäß oder über dem Kreuzbein des Babys.

Warum entsteht die Hautverfärbung?

Eigentlich ist der Mongolenfleck nur eine Ansammlung von Pigmentzellen, also der Zellen, die für die Hautfarbe zuständig sind. Diese werden während der Embryonalentwicklungsphase im Rückenbereich (im sogenannten Neuralrohr, aus dem sich später das Rückenmark entwickelt) des Babys gebildet. Während dieses Prozesses wandern die Pigmente zur Hautoberfläche, wodurch es zu Stauungen kommen kann. Dadurch kann es zu oben beschriebenen Hautverfärbungen kommen.

: Herkunftsort des Kindes ausschlaggebend

Da Kinder mit ostasiatischer oder afrikanischer Herkunft mehr Pigmentzellen bilden, kommt es bei Babys mit dieser Abstammung wesentlich häufiger zu Mongolenflecken.

Kann ein Mongolenfleck gefährlich sein?

Wenn dein Baby über eine solche Hautbesonderheit verfügt, musst du dir keine Sorgen machen:

Obwohl diese Hautpigmentierung auch großflächig sein kann, sind sich Ärzte einig, dass sie keine Gefahr für die Gesundheit deines Babys darstellt und ist völlig harmlos ist – vergleichbar mit dem Phänomen des Storchenbiss.

Wann verschwindet der Mongolenfleck?

Wenn dein Kind mit einem Mongolenfleck geboren wurde, besteht kein Grund zur Sorge. Medizinischen Erkenntnissen zufolge sind 97 Prozent solcher Flecken im Alter von 5 Jahren nicht mehr erkennbar. Spätestens bis zur frühen Pubertät sind sie meistens verschwunden.

Die Mongolenflecken benötigen keine besondere Pflege oder fachliche Behandlung. Sie verlieren mit der Zeit an Farbintensität und verschwinden laut Hautärzten zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr.

Wie wahrscheinlich ist ein Mongolenfleck?

Das Auftreten eines Mongolenflecks hängt stark von der genetischen Pigmentierung der Haut ab. Daher sind Kinder mit einer dunklere Pigmentierung eher betroffen. Laut der fachmedizinischen Enzyklopädie sind circa 70-90% der (südost-) asiatischen und afrikanischen Kinder betroffen.

Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Mongolenflecks bei hellhäutigen Kindern liegt meistens unter einem Prozent.

Herkunft: Woher hat der Mongolenfleck seinen besonderen Namen?

Die heutige Bezeichnung des Pigmentflecks wurde zum ersten Mal vom deutschen Anthropologen Erwin Bälz im 19. Jahrhundert formuliert, der zu charakteristischen Körpermerkmalen des ostasiatischen Raums forschte. Bälz bezieht sich in seiner Namensgebung auf die überholte “Rassentheorie”, in der “Mongoloide”, also Menschen aus Südostasien und amerikanische Ureinwohner, als homogene “Rasse” beschrieben werden.

Heutige Forschung widerlegt dieses aber und weist darauf hin, dass ein Mongolenfleck sowohl bei Kindern, deren Eltern eine unterschiedliche Herkunft haben, als auch bei europäischen Kindern auftreten kann.

Quellen

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