Mückenstiche beim Baby: Behandlung und schnelle Heilung

Baby mit geschwollenem Mückenstich an der Hand
Was tun, wenn mein Baby einen Mückenstich hat?
© Bigstock / Kwangmoozaa

Was der sensiblen Kinderhaut bei der Heilung hilft, den Juckreiz lindert und welche Mittel bei Mückenstichen für Babys tabu sind, liest du hier.

Mückenstich beim Baby erkennen

Gerade im Sommer bei einem schönen Ausflug ist es schnell passiert und dein kleiner Schatz wurde von einer fiesen Mücke gestochen. Wie Erwachsene auch, reagieren Babys mit einer leicht allergischen Reaktion auf den Stich – beziehungsweise auf das Protein, das die Stechmücken über ihren Speichel injizieren. Der Körper schüttet als Reaktion den Botenstoff Histamin aus. Daraufhin lagert sich Gewebeflüssigkeit rund um die Einstichstelle an, was sie etwas anschwellen lässt.

Typisch für einen Mückenstich ist eine lokale Rötung und Schwellung. Die Einstichstelle selbst ist weißlich und hat einen roten Rand. Häufig bilden sich Quaddel, die jucken können.

Sind Mückenstiche gefährlich für ein Baby?

Anders als etwa Wespen oder Bienen besitzen Stechmücken kein Gift. Das macht einen Mückenstich beim Baby natürlich weniger bedenklich. Trotzdem kann es sein, dass dein Kleines mit einer deutlichen Schwellung auf den Stich reagiert. Besonders stark kann der Mückenstich anschwellen, wenn dein Baby an den Hand- oder Fußrücken gestochen wird, oder im Gesicht rund um die Augen. Das sieht dann oft sehr dramatisch aus, ist aber in der Regel nicht gefährlich.

Dabei handelt es sich nämlich nicht um eine Allergie im medizinischen Sinne. Eine echte Allergie gegen Mückenstiche bzw. gegen das Protein im Mückenspeichel ist äußerst selten und würde sich zusätzlich durch andere Symptome zeigen:

  • Atemnot
  • Starke Schwellung, weit über den Stich hinaus
  • Schwindel, Kreislaufprobleme
  • Quaddel-Bildung auch an anderen Körperstellen

Reagiert dein Baby mit diesen Symptomen auf einen Stich, solltest du sofort ärztliche Hilfe aufsuchen. Oft sehen auch Bienen- oder Wespenstiche im ersten Moment wie ein Mückenstich aus.

: Kein Grund zur Sorge
Tigermücken & Co

In Deutschland sind eingewanderte Mückenarten, die potenziell Krankheiten übertragen könnten, noch vergleichsweise selten vertreten. Auch wenn die Tigermücke in aller Munde ist, ist eine Virusübertragung laut RKI sehr selten, da bei uns keine tropischen Temperaturen herrschen.

Wenn sich der Mückenstich entzündet

Gefährlich kann ein Mückenstich beim Baby werden, wenn er sich entzündet. Das erkennst du daran, wenn der Stich deutlich gerötet und weit über die Einstichstelle hinaus geschwollen ist. Er kann sich etwas heiß anfühlen – das alleine ist aber kein sicheres Anzeichen auf eine Entzündung.

Hat dein Baby den Mückenstich aufgekratzt, nässt oder eitert es sogar etwas, solltest du unbedingt den Allgemeinzustand deines Kindes im Auge zu behalten. Welchen Eindruck macht dein Kind? Zeigt dein Kind deutliche Anzeichen von Unwohlsein? Hat es Fieber? Dann lieber auf zum Kinderarzt oder der Kinderärztin. Das Gleiche gilt auch, wenn der Mückenstich nach mehreren Tagen nicht weggeht oder nur langsam abheilt.

Was tun, wenn mein Baby einen Mückenstich hat?

Die beste Sofort-Maßnahme, wenn dein kleiner Schatz gestochen wurde, ist ein Coolpack. Für Babys sollte dies aber unbedingt in ein Handtuch oder Waschlappen gewickelt werden, um einen Frostbrand zu vermeiden.

Bei Stichen an empfindlichen Stellen, wie dem Gesicht deines Babys, solltest du nach Möglichkeit dafür sorgen, dass die Stelle nicht aufgekratzt wird.

: Vorbeugen und behandeln

Zwiebel-Säckchen, Muttermilch & Co.: Hausmittel für Mückenstiche bei Babys

  • Muttermilch: Wer sein Baby stillt, kann auch etwas Muttermilch auf die betroffene Stelle geben. Diese wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
  • Rohe Zwiebel: Auch einer frisch aufgeschnittenen Zwiebel werden antibakterielle Eigenschaften nachgesagt. Mit einem kleinen Zwiebel-Wickel kannst du also einer Entzündung entgegenwirken. Da diese aber auch Hautreizungen auslösen kann, solltest du die Stelle immer mal wieder kontrollieren.
  • Pflaster drauf: Um dein Baby davon abzuhalten, den Mückenstich aufzukratzen, kannst du ein Mückenpflaster auf die betroffene Stelle kleben. Diese sehen aus wie ein kleines Gitter und sollen zudem Schwellungen und Juckreiz lindern.

Fenistil, Bite away & Co: Was ist für Mückenstiche bei Babys geeignet?

Der Markt ist voll von Produkten, die Mückenstiche schneller abheilen lassen sollen, andere versprechen sogar, einen Schutz vor Stichen. Aber nicht alle Mittel sind für Babys und Kleinkinder geeignet.

Welche Creme für Mückenstiche bei Babys?

Fenistil: Nach Hersteller-Angaben, ist Fenistil für Kinder ab 0 Jahren geeignet. Allerdings wird speziell darauf hingewiesen, dass die Salbe nicht auf verletzte oder entzündete Hautflächen aufgetragen werden darf. Das gelte speziell für Säuglinge und Kleinkinder. Wenn dein Baby den Mückenstich also aufgekratzt hat, solltest du lieber kein Fenistil verwenden. Wichtig: Die Cortison-haltige Variante FeniHydrocort ist nicht für Babys geeignet und sollte erst für Kinder ab 6 Jahren verwendet werden.

Zinksalbe: Mückenstiche bei Babys sollen mit Zinksalbe gut behandelbar sein. Sie soll den Juckreiz mindern und darf auch auf den aufgekratzten Stich aufgetragen werden, denn das Zinkoxid bindet die Flüssigkeit auf den wunden Stellen. Als Wundschutzcreme gehört Zinksalbe sowieso in jede Hausapotheke für Kinder.

Soventol: Auch Antihistamin-Gel wie Soventol ist laut Hertseller-Angaben für Kinder ab 0 Jahren geeignet. Wichtig: Die HydroCort-Variante ist darin nicht eingeschlossen und sollte erst ab 6 Jahren eingesetzt werden.

Kinder- und Jugendarzt Dr. med. Christof Metzler rät in seinem YouTube-Video über Insektenstiche:

„Grundsätzlich brauchen Sie vor allem bei Säuglingen, solange sie offensichtlich nicht beeinträchtigt sind und sich kaum kratzen – auch wenn sie total und schlimm verstochen sind – nichts auf diese Stiche auftragen.“

: Tipps vom Kinderarzt

Stichheiler wie Bite away & Co.

Die Verwendung eines Stichheilers wie dem Bite Away ist für Babys nicht geeignet. Auch die Hersteller selbst empfehlen die Verwendung frühstens ab dem dritten Lebensjahr. Auch wir haben einen Stichheiler, den Beurer BR 60 Insektenstichheiler, einem ausgiebigen Härtetest unterzogen. Unser Urteil findest du im Video.

Ähnlich wie bei einem Stichheiler, soll auch ein heißer Löffel die Eiweiße stocken lassen und so dem fiesen Juckreiz entgegenwirken. Aber: Für die feine Kinderhaut ist das ungeeignet! Schnell kann es zu Verbrennungen kommen, die viel unangenehmer werden als der Stich selbst.

Genauso ungeeignet sind ätherische Öle wie Citronella oder Lavendel. Diese sind viel zu stark dosiert für die empfindliche Babyhaut und können zudem Augen und Atemwege reizen.

Mückenstiche bei Babys vorbeugen

Der effektivste Schutz gegen die kleinen Plagegeister ist ein Mückennetz über dem Babybettchen und dem Kinderwagen. So kannst du sichergehen, dass keine Mücke zu deinem Baby gelangt und gleichzeitig auf synthetische Sprays und Mückenabwehrmittel verzichten. Denn: Die wenigsten Mittel sind für Babys überhaupt geeignet.

: gut zu wissen

Gute Produkte verzichten auf Wirkstoffe wie DEET. Das gilt für die bekannten Marken Antibrumm, Nobite und Co: hier erfährst du mehr.

Sogenannte Anti-Mücken-Aufkleber versprechen natürliche Mücken-Abwehr und sind schon für die Allerkleinsten geeignet. Sie sind mit Citronella-Öl beträufelt und sollten daher nicht direkt auf die Haut geklebt werden. Aber auf dem Kinderwagen oder der Kleidung können sie problemlos auch für Babys verwendet werden.

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Quellen