In diesem Artikel:
- Wo sollte man Muttermilch aufbewahren?
- Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren
- Kann ich Muttermilch einfrieren?
- Haltbarkeit Muttermilch: Wie lange kann Muttermilch aufbewahrt werden?
- Kann ich meinem Baby kalte Muttermilch geben?
- So solltest du die Muttermilch auftauen und erwärmen
- FAQs zum Thema Muttermilch aufbewahren
- Quellen
Wo sollte man Muttermilch aufbewahren?
Wohin mit der abgepumpten Muttermilch: Kühlschrank oder doch besser gleich einfrieren? Wo du die Milch aufbewahren solltest, hängt davon ab, wann du sie brauchst. Hier findest du eine Übersicht, wie lange Muttermilch bei welchen Temperaturen haltbar ist:
Wo? | Grad | Haltbarkeit |
Zimmertemperatur | 16 – 29° Celsius | 4 – 6 Stunden |
Kühlschrank | 4° – 6° Celsius | 3 Tage |
Tiefkühltruhe | – 17° Celsius | 3 Wochen |
Tipp von den Hebammen Anja und Marie von dem Blog hallohebamme: „Wir empfehlen für eine lange Haltbarkeit den Kühlschrank (4° – 6° Celsius) oder die Tiefkühltruhe (über -17° Celsius).“
Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren
Für ein paar Tage lässt sich Muttermilch im Kühlschrank problemlos lagern. Dafür kannst du verschiedene Gefäße nutzen, worin du die Muttermilch aufbewahren kannst. Am besten eignen sich verschließbare Glasgefäße sowie spezielle Muttermilchflaschen und -beutel. Plastikgefäße oder eine offene Lagerung ist nicht zu empfehlen. Wenn du Muttermilchflaschen verwendest, kannst du die Milch direkt in die Flasche pumpen. Dann vermeidest du unnötiges Umschütten.
Wichtig: Auch wo du die Muttermilch im Kühlschrank lagerst, ist wichtig. Auf keinen Fall gehört sie in die Kühlschranktüre. Der hintere Teil vom Kühlschrank eignet sich besser dafür. Durch das Öffnen und Schließen der Türe bleibt hier nämlich die Temperatur nicht konstant – das verringert die Haltbarkeit.
Kann ich Muttermilch einfrieren?
Milch abpumpen und länger lagern ist problemlos möglich. Du kannst Muttermilch einfrieren. Dazu brauchst du spezielle Milchbeutel oder -fläschchen. Der Hebammenverband weist darauf hin, dass du das Milchgefäß nicht ganz auffüllen solltest – ein volles Gefäß könnte platzen.
Leidet die Qualität, wenn ich Muttermilch einfrieren möchte? Die Frage liegt nahe, und auch der Hebammenverband rät nach Möglichkeit immer frische Milch zu nutzen. Die Qualität der Milch geht durch das Tiefkühlen nicht verloren, aber: „Der Geschmack der Milch kann sich durch das Einfrieren so verändern, dass die Kinder diese oft nicht mehr mögen“, erklären die Hebammen Anja und Marie.
Wie du die Muttermilch aufbewahren willst, solltest du von der gewünschten Haltbarkeit abhängig machen.
Wie lange kann Muttermilch aufbewahrt werden?
Je nach Lagerort unterscheidet sich die Haltbarkeit: Muttermilch kann tiefgefroren theoretisch bis zu einem halben Jahr aufbewahrt werden. Nachfolgend geben wir dir eine kleine Zusammenfassung über die Muttermilch-Haltbarkeit …
Bei allen Aufbewahrungsarten gilt aber: Die Milch sollte in einem sauberen und verschlossenen Gefäß gelagert werden. Wenn du Muttermilch aufbewahren willst, dann solltest du immer das Abpumpdatum (Datum und Uhrzeit) auf dem Behälter notieren, damit du einen Überblick über die Haltbarkeit hast.
Im Video haben wir noch einmal allgemeine Hygiene-Tipps im Umgang mit abgepumpter Muttermilch zusammengefasst:
Aufbewahrung bei Zimmertemperatur
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist ungekühlte Muttermilch (bis 26 ° Celsius) nur zwischen sechs und acht Stunden haltbar und „sollte dann umgehend verfüttert werden.“ Im Sommer verkürzt sich die Zeitspanne auf vier Stunden.
Muttermilch im Kühlschrank lagern
Im Kühlschrank, also bei Temperaturen zwischen 4° Celsius und 6° Celsius hält sich die Milch für bis zu 72 Stunden. Lagere die Milch möglichst weit hinten im Kühlschrank, weil es dort kälter ist: Der perfekte Platz ist im Fach über der Gemüseschublade.
Tipp vom Hebammenverband: Stelle den Behälter mit der Milch in eine extra Plastikbox – das schafft eine zusätzliche Temperaturstabilität.
Wie lange ist Muttermilch eingefroren haltbar?
- Im Eisfach (-15° Celsius): Im Eisfach deines Kühlschranks solltest du die Muttermilch nur ein bis zwei Wochen einfrieren
- Tiefkühler zwischen -16° und -20° Celsius: Die Milch ist hier zwischen drei und vier Monaten haltbar
- Tiefkühler kälter als -22° Celsius: Einmal eingefroren hält die Milch sich ein halbes Jahr
Allerdings solltest du die Muttermilch-Haltbarkeit auch nicht allzu sehr ausreizen: Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass je länger und je kühler die Muttermilch aufbewahrt wird, desto mehr verliert sie an wichtigen Inhaltsstoffen, unter anderem an Antioxidantien, die für das Immunsystem des Babys wichtig sind.
Eine Zusammenfassung der Muttermilch-Haltbarkeit, sowie mehr Infos zum hygienischen Aufbewahren von Muttermilch findest du auf dem Flyer „Aufbewahrung von Muttermilch“ vom Deutschen Hebammenverband.
Kann ich Muttermilch meinem Baby kalt geben?
Zu kalte Muttermilch ist zwar immer noch besser als zu heiße, Kinderärzte raten aber davon ab. Zum einen sind Kinder eine Milchtemperatur von 37° Celsius gewöhnt – zu kalte Milch kann zu einer Essensverweigerung führen. Zum anderen kann eine zu kalte Nahrungszufuhr Bauchschmerzen und Koliken auslösen. Daher solltest du die Milch vor dem Füttern immer erwärmen und kalte Milch nur im absoluten Notfall füttern.
Wie erwärme ich Muttermilch am besten?
Die Muttermilch aufbewahren ist das eine. Es aber auch beim Auftauen und Erwärmen ein paar wichtige Punkte, die du beachten solltest. Dass die Milch zu heiß oder zu kalt verfüttert wird, sei laut den Hebammen Anja und Marie einer der häufigsten Fehler.
Beim Auftauen solltest du zunächst überlegen, wieviel Milch du brauchen wirst. Denn wenn du die Muttermilch auftauen lässt, kannst du sie nicht noch einmal einfrieren. Je nach Entwicklungsstand trinken Babys zwischen 60 und 120 Milliliter Milch. Es gibt extra Milch-Einfrierbeutel, die in passenden Portionsgrößen kommen.
Es ist wichtig, beim Aufwärmen einiges zu beachten, da die Inhaltsstoffe deiner Milch sehr empfindlich sind. Sie darf dabei vor allem nicht zu heiß werden.
Im Video sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst, worauf es ankommt, wenn du die Muttermilch erwärmen willst.
- Die gefrorene Milch solltest du zum Auftauen in den Kühlschrank stellen – wenn es nicht zu heiß ist, kannst du den Behälter auch bei Raumtemperatur langsam auftauen lassen.
- Direkt nach dem Auftauen solltest du die Muttermilch erwärmen und verfüttern. Du kannst die Milch in einem warmen Wasserbad oder mit einem Flaschenwärmer erwärmen. Die Milch sollte dabei im Bereich deiner Körpertemperatur entsprechen, aber 37° Celsius nicht überschreiten.
- Außerdem solltest du die aufgewärmte Milch innerhalb von einer Stunde verfüttern. Bei langem Warmhalten können sich Bakterien in der Milch vermehren.
- Wenn dein Baby nicht trinkt, ist die Milch vielleicht noch zu kalt – in einem lauwarmen Wasserbad oder einem Flaschenwärmer kannst du die Milch weiter aufwärmen – nicht kochen!
WICHTIG: Du solltest nie in der Mikrowelle die Muttermilch erwärmen. Im Leitfaden zum hygienischen Umgang mit abgepumpter Muttermilch in Kindertageseinrichtungen erklärt das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, warum: In der Mikrowelle können „wertvolle Bestandteile der Muttermilch zerstört werden und es [kann] aufgrund ungleichmäßiger Temperaturverteilung zu sogenannten „hotspots“ kommen.“ Das kann zu Verbrennungen bei deinem Baby führen.