Babyakne ist kein Grund zur Sorge
Die Neugeborenenakne, auch Acne neonatorum oder Babyakne genannt, ist durchaus typisch für Säuglinge. Etwa jedes fünfte Baby bekommt innerhalb der ersten vier bis sechs Wochen solche Pickelchen, vorzugsweise im Gesicht und Schulterbereich.
Bilder: Wie sieht Neugeborenenakne aus?
Bei der Neugeborenenakne bilden sich im Gesichtsbereich deines Kindes kleine weiße, manchmal gerötete Pickel. Manchmal sind diese Pickel mit ein wenig hellem Eiter gefüllt.

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Sie treten häufig im Bereich der Wangen auf und können sich von da aus über das ganze Gesicht bis hin zu den Schultern verteilen.
Es sieht zwar nicht schön aus, doch für dein Kleines ist die Babyakne absolut unbedenklich: Die Pickel schmerzen weder, noch jucken sie. Es wird das ganze also gar nicht mitbekommen.
Babyakne: Symptome & Hautbild
- kleine rote Pusteln mit gelblichen Knötchen
- vorwiegend auf den Wangen
- tritt meist um die dritte Lebenswoche auf
- Pickel jucken nicht
- Jungs sind häufiger betroffen
- Babyakne heilt von allein aus (meist nach wenigen Wochen)

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Neugeborenenakne: Wann und warum tritt sie auf?
Babyakne wird meist mit einer hormonellen Umstellung in Verbindung gebracht. Während der neun Monate Schwangerschaft wird dein Kind von den Hormonen in deinem Blut beeinflusst. Gerade in den letzten drei Monaten helfen diese Hormone gehörig bei der Entwicklung verschiedener Organe, um dein Baby außerhalb deines Körpers lebensfähig zu machen.
Nach der Geburt wird diese Verbindung gekappt und der Hormonhaushalt deines Kindes gerät kurzzeitig ins Ungleichgewicht. Die Folge ist eine erhöhte Talgproduktion, die dann für die Pickelchen sorgen kann.
Interessanterweise tritt die Babyakne häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf. Es wird vermutet, dass bei Jungen die Hormonumstellung nach der Geburt größer ist.
Auch Kinder, deren Eltern selbst Akne hatten, tendieren eher dazu, Neugeborenenakne zu bekommen.
Wie lange bleibt die Babyakne?
Neugeborenenakne verschwindet schnell! Sobald sich der Hormonhaushalt des Säuglings reguliert hat, verschwinden die Baby-Pickel in der Regel genauso plötzlich, wie sie gekommen sind. Damit ist die Babyakne meist nach ein paar Wochen überstanden, fast als ob nie etwas gewesen wäre. Denn die Pickel und Pusteln heilen von alleine ab, ohne irgendwelche Narben auf der Haut deines Kindes zu hinterlassen.
Auf keinen Fall solltest du versuchen, die Pickel auszudrücken.
Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen rät:
„Eltern sollten auf keinen Fall rezeptfreie Mittel gegen Akne bei ihrem Baby anwenden. Diese schaden der empfindlichen Babyhaut.“
Dennoch kannst du die Heilung der Haut etwas unterstützen.
Cremes, Muttermilch & Co:
- Achte darauf, dass dein Kind nicht versucht, die Pickel aufzukratzen
- Halte das Gesicht deines Babys trocken
- Wasche das Gesicht nur mit warmem Wasser
- Reibe mit dem Waschlappen oder dem Handtuch nicht zu sehr
- Nutze Pflege- und Waschmittel ohne reizende Stoffe oder Parfüme
- Achte auf eine rauchfreie Umgebung: Rauch reizt die Babyhaut zusätzlich
- Ringelblumenseife oder -salbe können Hautreizungen beruhigen
Es stimmt, dass Muttermilch antibakterielle Eigenschaften hat. Daher wird manchmal empfohlen, die Neugeborenenakne mit Muttermilch zu betupfen. Im Grunde spricht nichts dagegen, aber ein Wunder wird dadurch nicht geschehen – die Pickelchen werden davon nicht einfach verschwinden.
Wenn die Haut besonders gereizt und gerötet ist, kann die Milch allerdings helfen, diese Symptome zu lindern.
Bist du dir unsicher, ob es sich wirklich um eine Babyakne handelt, kannst du dich immer an deinen Kinderarzt, deine Ärztin oder deine Hebamme wenden.
Grundsätzlich kannst du leicht unterscheiden, worum es sich handelt. Denn: Die Neugeborenenakne juckt nicht. Wenn die Pickelchen jucken, dann handelt es sich wahrscheinlich nicht um Babyakne.
Säuglingsakne (Acne infantum) ab 3. Monat
Das Alter ist ganz entscheidend, wenn dein Baby Pickel bekommt. Denn treten die Pickel erst zwischen dem dritten und sechsten Monat auf, handelt es sich nicht mehr um Neugeborenenakne.
In diesem Fall spricht man von der sogenannten Säuglingsakne (Acne infantum). Diese sieht ähnlich aus. Die Pickelchen bei der Säuglingsakne können aber jucken und gehen oft mit Entzündungen einher, die zum Teil medikamentös behandelt werden müssen.
Neurodermitis
Ab dem dritten Lebensmonat zeigen sich oft auch erste Anzeichen einer Neurodermitis. Auch hier zeigen sich Hautveränderungen im Bereich des Gesichts – jedoch auch die Arme und Beine sind betroffen.
Im Unterschied zur Neugeborenenakne juckt die Haut bei der Neurodermitis stark.
Wie du eine Neurodermitis bei Babys erkennst und, was du tun kannst, liest du hier:
Weitere Hautirritationen
Neben der Säuglingsakne und Neurodermitis gibt es noch weitere Hautveränderungen, die auftreten können. Einige davon werden, wie die Neugeborenenakne, auf den Hormonspiegel zurückgeführt.
- Milien/ Grießkörner (weiße kleine Zysten um den Augenbereich)
- Kopfgneis (weiche Schuppen auf der Kopfhaut)
- Milchschorf (Schuppen auf Kopf, Gesicht und Rumpf, juckende Haut)
Kopfgneis und Milchschorf werden oft als Synonyme benutzt – das stimmt aber nicht.