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Stillen geht nur Mutter und Kind etwas an!
Manche Frauen, die ihr Baby nicht oder nur kurze Zeit gestillt haben, berichten von Schuldgefühlen und davon, dass sie sich von stillenden Müttern abgewertet fühlten.
Andererseits erzählen stillende Mütter häufig, sie würden von „Flaschenmüttern“ misstrauisch beäugt, wenn sie länger als sechs Monate stillten und Verwandte, Freunde oder die Öffentlichkeit würden geniert oder naserümpfend darauf reagieren.
Ob du stillen willst oder nicht, entscheidet du allein. Im Zweifel lass dich von deiner Hebamme und einer Stillberaterin bei deiner Entscheidung unterstützen.
Vorteile: Was spricht für das Stillen?
- Das Risiko, dass dein Baby später eine Allergie entwickelt, sinkt durch sechs Monate Stillzeit. Dies ist besonders wichtig, wenn ein oder gar beide Elternteile Allergiker sind.
- Die Beziehung zum Kind wird durch den intensiven Hautkontakt, die Nähe und Verbundenheit gefördert.
- Dein Kind während der Stillzeit vor vielen Krankheiten geschützte („Nestschutz“) weil deine Antikörper (Immunglobuline) mit der Milch in den Körper des Kindes gelangen.
- Fertignahrung ist teuer. Mütter, die ca. ein halbes Jahr stillen, sparen dabei ungefähr 750,00 €. Zu der Nahrung kommen noch Kosten für die Flaschen und Sauger, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen.
- Muttermilch ist leichter verdaulich und führt seltener zu Magen-Darm-Störungen.
- Es ist praktisch, du hast es immer dabei, die Menge und Zusammensetzung entspricht genau den Bedürfnissen Deines Kindes und es hat immer die richtige Temperatur.
- Du sparst (insbesondere nachts) Zeit, die Du sonst mit der Zubereitung der Nahrung und mit der Reinigung und der Sterilisation der Flaschen zubringen müsstest.
- Die Hormone fördern die Rückbildung der Gebärmutter, machen „mütterlich“ und helfen, mit dem Stress (insbesondere mit nächtlichen Störungen) besser zurecht zukommen.
Was für die Flasche spricht
- Du bist unabhängiger und kannst deinBaby auch einmal von anderen Personen längere Zeit betreuen lassen.
- Du weißt immer, wie viel dein Kind getrunken hat.
- Dein Partner kann in die Mahlzeiten des Kindes besser einbezogen werden und fühlt sich weniger ausgegrenzt.
- Das Kind nimmt meist schneller zu.
- Du kannst als Mutter normal essen und auch mal Alkohol trinken und rauchen.
- Keine „auslaufenden Brüste“ mit nassen Shirts.
- Keine Brustentzündungen oder Schmerzen beim Anlegen.
- Die Brust wächst nicht weiter durch die Milchproduktion, somit ist die Gefahr von (evtl. zusätzlichen) Dehnungsstreifen gebannt.
- Wenn du bald wieder anfangen willst/musst, zu arbeiten, kann eine Ernährung mit der Flasche einfacher sein.
Kompromisse beim Stillen
Es gibt immer auch einen Mittelweg:
- Du kannst dir für mehr Unabhängigkeit einen Vorrat an abgepumpter, tiefgekühlter Muttermilch zulegen und somit gelegentlich ohne Kind aus dem Haus gehen.
- Auch dein Partner lässt sich durch das Füttern von abgepumpter Milch gut mit einbeziehen.
- Wer Stillprobleme hat, kann auch darüber nachdenken, sowohl zu stillen, als auch gelegentlich Fertignahrung zu geben.