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Woher kommt der Storchenbiss?
Die Mär, dass der Storch die Babys im Nacken packt und den Eltern vor die Türe setzt, ist Namensgeber für den Storchenbiss. So einfach ist die Erklärung aber nicht. Ursache für die Hautveränderung sind erweiterte Blutgefäße direkt unter der Haut (Kapillaren). Daher ist der Hautfleck besonders deutlich sichtbar, wenn die Durchblutung erhöht ist: zum Beispiel, wenn das Baby sehr intensiv schreit oder bei Fieber beim Baby. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass der Storchenbiss verblasst, wenn du darauf drückst – das Blut weicht dann kurzzeitig aus den Äderchen.
Etwa die Hälfte aller Kinder kommen mit dieser gutartigen Hautveränderung im Nacken oder im Gesicht auf die Welt. Warum der Storchenbiss bei so vielen Babys auftritt, ist nicht eindeutig geklärt. Er wird weder vererbt noch gehen Ärzte davon aus, dass es sich um eine Entwicklungsstörung im Mutterleib handelt. Vorwürfe, dass du etwas falsch gemacht hast, solltest du dir also auf keinen Fall machen. Irgendwie ist es eben doch eine Laune der Natur.
Storchenbiss beim Baby erkennen
- hellrote, unregelmäßige Hautverfärbung; deutlich abgegrenzt
- tritt nur im Nacken, auf der Stirn auf der Nasenwurzel oder auf den Augenlidern auf
- nur temporär; verschwindet innerhalb der ersten drei Lebensjahre
- verblasst, wenn du mit dem Finger darauf drückst
- wird mit der Zeit nicht größer; dehnt sich nicht aus
- Kinder kommen damit schon auf die Welt
Storchenbiss ist eine harmlose Hautveränderung
Strenggenommen ist der Naevus flammeus simplex – so der medizinische Fachbegriff – eine Sonderform des Feuermals. Du solltest dir aber keine Sorgen machen: Ein Storchenbiss ist trotzdem absolut harmlos, genauso wie ein Mongolenfleck. Das Hautmal verschwindet ganz von selbst wieder, bei den meisten Babys innerhalb der ersten Lebensjahre. Vor allem im Gesicht verblasst die Hautveränderung rasch wieder.
Daher ist eine Behandlung eigentlich nicht notwendig. Zumal der Storchenbiss Baby weder schmerzt noch in irgendeiner Art einschränkt. Möchtest du das Mal dennoch aus kosmetischen Gründen entfernen lassen, ist dein Kinderarzt der richtige Ansprechpartner. Inzwischen gibt es sanfte Behandlungsmethoden mit einem Hautlaser, die sich auch für Kinder eignen. Dabei werden die Adern verödet, welche die Rötungen verursachen.
Bilder vom Storchenbiss: So unterschiedlich kann er aussehen
Es gibt ganz unterschiedliche Ausprägungen des Storchenbiss: Baby kann ihn im Nacken haben, auf der Stirn oder mitten auf der Nase. Wie unterschiedlich er aussehen kann, zeigen diese Fotos. Übrigens: Tritt das Mal in der Mitte der Stirn auf, spricht man auch von dem sogenannten Lachsfleck. Da gefällt uns „Engelskuss“ als Synonym doch besser.
Storchenbiss im Nacken:
Storchenbiss auf der Stirn (Lachsfleck):
Storchenbiss im Gesicht, an oder auf der Nase:
Storchenbiss oder echtes Feuermal?
Beim Storchenbiss handelt es sich, wie bereits erwähnt, im Grunde um ein Feuermal – allerdings um eine schwächere Form. Daher ist es für dich wichtig, den Storchenbiss (Naevus flammeus simplex) von einem echten Feuermal (Naevus flammeus) unterscheiden zu können. Der deutlichste Unterschied ist, dass das Feuermal am ganzen Körper auftreten kann und ein Leben lang bleibt. Es kann sogar mitwachsen. Seine Färbung ist dunkler und kann sogar etwas ins Violette gehen.
Unterschiede Storchenbiss und Feuermal:
Storchenbiss | Feuermal |
meist blasse, hellrote Färbung | dunkle, rote Färbung; z.T. auch violette |
vorwiegend im Kopfbereich; Stirn, Nasenwurzel, Philtrum, Nacken | kann am ganzen Körper auftreten |
wächst nicht; dehnt sich nicht aus | wächst mit; kann sich ausdehnen |
verschwindet wieder | bleibt ein Leben lang |
relativ häufig, Hälfte aller Neugeborenen haben Storchenbiss | relativ selten, nur 2 von 100 Neugeborenen haben Feuermal |
Zwar ist auch das Feuermal grundsätzlich eine gutartige und harmlose Hautveränderung, jedoch tritt es manchmal in Verbindung mit anderen Krankheiten auf, die Fehlbildungen von Gefäßen hervorrufen können. Beim Sturge-Weber-Syndrom sind zum Beispiel auch Gefäße innerhalb des Auges erweitert, was den Augeninnendruck verändert und damit das Risiko eines grünen Stars erhöht.
Ein Storchenbiss entsteht nie spontan
Wichtig: Es gibt keinen spontan entstandenen Storchenbiss. Baby kommt damit schon auf die Welt. Entsteht die Hautveränderung spontan und breitet sich schnell aus, handelt es sich vermutlich um ein Blutschwämmchen. Das ist eine plötzliche Wucherung von Blutgefäßen und kann einem wirklich etwas Angst machen! Was du darüber wissen solltest, haben wir in den Artikel zum Thema zusammengefasst: