Es gibt keine festen Regeln für das Taufgespräch!
Wenn du dein Kind zur Taufe anmeldest, wird sich sicherlich bald die Pfarrerin oder der Pfarrer bei dir melden, um einen Termin für ein Taufgespräch zu vereinbaren. Es ist sehr unterschiedlich, wie so ein Taufgespräch genau abläuft. Es gibt dafür keine festgelegten Regeln.
Die Gestaltung hängt unter anderem von der Persönlichkeit und von dem Selbstverständnis der Pfarrperson ab. Und es hängt natürlich ein bisschen davon ab, wie du selbst das Taufgespräch gestalten willst.
Reden, Planen & Fragen stellen
Manche Eltern möchten gerne einmal mit einer außenstehenden Person über die Geburt des Kindes sprechen. Es tut ihnen gut, das Erlebte zu verarbeiten, indem sie davon erzählen.
Andere möchten lediglich über die Vorbereitung und Gestaltung der Taufzeremonie ins Gespräch kommen.
Wieder andere nutzen die Gelegenheit, den Pfarrer oder die Pfarrerin etwas zu fragen, das sie schon immer mal gerne wissen wollten. Sie fragen zum Beispiel nach Angeboten für Kinder und Familien in der Gemeinde und nach Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement. Oder sie besprechen irgendetwas, das sie im Hinblick auf den Glauben oder die Kirche schon länger beschäftigt.
Man kann auch über irgendein Thema sprechen, das einem gerade auf dem Herzen liegt. Vielleicht gibt es etwas, über das du schon immer mal mit einem/einer Geistlichen reden wolltest? Dann ist das Taufgespräch eine gute Gelegenheit dazu.
Fragen der Pfarrperson
Es kommt auch vor, dass die Pfarrperson selbst Fragen mitgebracht hat. Vielleicht fragt sie dich/euch, warum ihr euer Kind taufen wollt und was die Taufe für euch bedeutet. Möglicherweise wird explizit nach dem Taufspruch gefragt. Warum habt ihr ihn ausgewählt? Was bedeutet er für euch persönlich?
Hierzu kann es hilfreich sein, sich vor dem Gespräch den Kontext des Taufspruches in der Bibel anzuschauen.
Wünsche für die Gestaltung der Taufe
Du kannst im Taufgespräch außerdem Wünsche äußern für die Gestaltung der Tauffeier
Aber du solltest wissen: Nicht alle Gemeinden können jeden Wunsch berücksichtigen. In manchen Gemeinden werden mehrere Kinder gleichzeitig (also nacheinander) getauft und die Tauffeier findet während des regulären Sonntagsgottesdienstes statt.
Die Gestaltung des Gottesdienstes hängt dann in der Regel von dem Proprium des Taufsonntages ab. Außerdem haben die meisten Gemeinden eine festgelegte Taufliturgie, nach der die Feier der Taufe abläuft.
Gelegentlich kommt es vor, dass Menschen aus der Tauffamilie sich an der Tauffeier beteiligen möchten, indem sie eine Fürbitte, eine Schriftlesung oder einen musikalischen Beitrag übernehmen. Auch das kann im Taufgespräch Thema sein.
Über den Täufling erzählen
Du kannst das Taufgespräch übrigens nutzen, um zu erzählen, was dein Kind ausmacht und warum ihr euch ausgerechnet für diesen Namen entschieden habt. Manchmal geht es auch darum, wie du mit der neuen Lebenssituation zurechtkommst. Die Geburt eines Kindes ist schließlich immer mit Veränderungen verbunden.
Wie lange dauert ein Taufgespräch?
Ein Taufgespräch dauert in der Regel 45-90 Minuten. Die Zeit solltest du dir auf jeden Fall einplanen, damit du dich ganz darauf einlassen kannst.
Tipps für das Taufgespräch!
Die meisten Eltern führen das Taufgespräch gemeinsam mit dem Täufling, andere wollen lieber allein mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin sprechen und wählen daher die Schlafenszeit des Kindes für den Gesprächstermin.
Gelegentlich kommen die Taufpaten zum Gespräch dazu, wenn sie in der Nähe wohnen oder gerade zu Besuch sind. Das ist aber keine Pflicht.
Vielleicht hast du selbst auch Ideen für die Gestaltung des Taufgespräches? Oder dir liegt etwas Wichtiges auf dem Herzen, das du im Taufgespräch unbedingt besprechen möchtest? Dann sprich das ruhig einfach an und bring es ins Taufgespräch ein.
Taufgespräch & Corona
Während der Corona-Pandemie gibt es viele Besonderheiten. Von Gemeinde zu Gemeinde ist es unterschiedlich, welche Regeln für Taufen in der Kirche gelten. Das kann auch Thema des Taufgespräches sein. Manche Pfarreien bieten seit Beginn der Pandemie Taufgespräche online über „Zoom“ an, andere schlagen ein Treffen in der Kirche oder einen Hausbesuch vor.
Es hängt sehr individuell von der Pfarrperson ab und von den Traditionen der jeweiligen Gemeinde, wie ein Taufgespräch genau abläuft. Alles, was bei dem Taufgespräch besprochen wird unterliegt der seelsorglichen Schweigepflicht.
Wenn du willst, dass etwas aus dem Taufgespräch während des Gottesdienstes erwähnt wird, solltest du den Pfarrer bzw. die Pfarrerin ausdrücklich darauf hinweisen.