Trinkmenge Baby – Zusammenfassung
- Babys verändern den Flüssigkeitsbedarf rasch – decken ihn aber in den ersten Monaten durchs Stillen/ durch die Flaschennahrung.
- Bis zum 4. Monat kannst du die tägliche Trinkmenge mit einer einfachen Faustregel berechnen.
- Mit der Einführung der Beikost brauchen Babys zusätzliche Flüssigkeit – am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Tees.
- Es wird immer wieder Phasen geben, in denen dein Kind etwas mehr oder weniger Appetit hat: zum Beispiel wenn ein neuer Wachstumsschub bevorsteht.
- Gerade bei Hitze ist es wichtig, dass Kinder genügend trinken. Erste Warnsignale für einen Flüssigkeitsmangel solltest du kennen.
In diesem Artikel:
Die richtige Trinkmenge: Baby, Kleinkind, Kind
Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser – ohne kann er nicht funktionieren. Als Eltern tragen wir die Verantwortung, dass unsere Kinder täglich genug trinken. Aber wie viel ist genug? Und wann ist es vielleicht schon zu viel? Als groben Richtwert findest du im Folgenden Übersichtstabellen zur:
Wichtig: Die Trinkmenge sollte sich immer nach dem Bedarf des Kindes richten.
Gerade bei Babys gilt: „Jedes Kind hat ein anderes Trinkverhalten und so gilt es dies erst einmal heraus zu finden. Manche Kinder trinken viele kleine Mahlzeiten und melden sich daher öfter, andere dagegen trinken gerne größere Portionen und melden sich aber dafür deutlich seltener“, wie die Hebammen Anja und Marie auf ihrem Blog hallohebamme erklären.
Natürlich verändert sich der Flüssigkeitsbedarf auch, wenn es besonders heiß ist, sich dein Kind viel bewegt hat oder bei Krankheiten, zum Beispiel bei Fieber hat oder bei einer Magen-Darm-Erkrankung. Auch während eines Wachstumsschub kann dein Baby plötzlich häufiger als sonst nach deiner Brust oder der Flasche verlangen.
Wie viel muss ein Baby trinken?
In den ersten Monaten deckt sich der Flüssigkeitsbedarf von Babys weitestgehend mit der täglichen Trinkmenge. Babys sollten erst zusätzlich Wasser oder Tee trinken, wenn die Beikost eingeführt ist. Warum es sogar gefährlich werden kann, wenn Säuglinge zu früh zu viel Wasser trinken, haben wir oben im Video bereits erklärt.
Trinkmenge Baby berechnen mit Faustregel
Das Gewicht spielt eine entscheidende Rolle für die richtige Trinkmenge. Berechnen kannst du diese bis zum 4. Monat mit folgender Faustregel.
Tägliche Trinkmenge Baby = 1/6 des Körpergewichts
Tabelle: Trinkmenge Säugling (0 – 12 Monate)
Der Magen eines Babys ist in den ersten Lebenswochen noch sehr klein – vergleichbar etwa mit der Größe einer Aprikose. Daher sollte die maximalen Mengen je Mahlzeit nicht überschritten werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt folgende Trinkmenge für Säuglinge:
Alter Baby |
Trinkmenge pro Mahlzeit |
---|---|
1. Tag | bis maximal 30 Milliliter pro Mahlzeit |
2. Tag | bis maximal 40 Milliliter pro Mahlzeit |
3. Tag | bis maximal 50 Milliliter pro Mahlzeit |
5. Tag | bis maximal 70 Milliliter pro Mahlzeit |
6. Tag | bis maximal 80 Milliliter pro Mahlzeit |
2. – 8. Woche | bis maximal 100 Milliliter pro Mahlzeit |
3. Monat | bis maximal 130 Milliliter pro Mahlzeit |
4. Monat | bis maximal 170 Milliliter pro Mahlzeit |
ab 5. Monat | bis maximal 200 Milliliter pro Mahlzeit |
5 – 12 Monat | bis maximal 400 Milliliter pro Mahlzeit |
Dein Baby trinkt nicht oder weniger als gewohnt? Solche Phasen sind während des Stillen nicht ungewöhnlich. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein. Vielleicht kommt ein neuer Zahn, dein Baby bereitet einen neuen Schub vor oder deine Brustwarzen sind wund. Hier kannst du dich ausführlich informieren, was du tun kannst, wenn dein Baby deine Brust plötzlich verweigert:
Trinkmenge Baby: Wieviel Wasser sollte ein Baby trinken?
Gerade beim Stillen passt sich deine Muttermilch gut den Bedürfnissen des Babys an. So ist die Milch am Anfang der Stillmahlzeit noch wässriger und durstlöschend, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt und ist nahrhafter. Bei großer Hitze wird ein Kind daher öfter aber kürzer trinken wollen.
Erst mit der Einführung des dritten Breis benötigen Kinder daher zusätzlich Flüssigkeit und dein Baby sollte Wasser trinken. Allerdings reichen auch dann 200 ml Wasser täglich aus.
Mit dem Übergang zur Familienkost steigt der Flüssigkeitsbedarf dann nochmals deutlich an.
Welche Trinkmenge bei Kleinkindern?
Nach dem 1. Geburtstag steigert sich erneut die Trinkmenge: Kleinkinder sollten dann 600 Milliliter pro Tag trinken, bei Zwei- bis Dreijährigen sind es schon 700 Milliliter. Das empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung.
Im Folgenden findest du eine Übersichtstabelle mit den Empfehlungen für die Trinkmenge von Kindern ab dem Kleinkindalter.
Trinkmenge Kinder: Tabelle 1 – 10 Jahre
Alter Kind |
Trinkmenge pro Tag |
---|---|
1 Jahr | ca. 600 ml/ Tag |
2 – 3 Jahre | ca. 700 ml/ Tag |
4 – 6 Jahre | ca. 800 ml/ Tag |
7 – 9 Jahre | ca. 900 ml/Tag |
4 – 7 Jahre | ca. 940 ml/ Tag |
7 – 10 Jahre | ca. 1 l/Tag |
10 – 12 Jahre | ca. 1,1 l/Tag |
Wie viel Flüssigkeit Kinder brauchen hängt nicht nur vom Alter ab, sondern beispielsweise auch davon, wie viel sie sich bewegen: Im Sommer, nach körperlicher Anstrengung und bei Krankheit steigt der Bedarf entsprechend. Vor allem wenn der Nachwuchs Fieber, Erbrechen oder Durchfall hat ist ausreichendes Trinken besonders wichtig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen!
Trinkmenge Baby: Die besten Getränke für Babys und Kinder
Wichtig für die oben angegebenen Trinkmengen: Babys und Kleinkinder sollten vor allem zuckerfreie Getränke trinken. Gut geeignet sind:
- Wasser: mit wenig oder (besser noch) ohne Kohlensäure
- Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees: Pfefferminztee, schwarzer oder grüner Tee ist noch nichts für Babys. Welcher Tee für Babys geeignet ist, kannst du hier nachlesen,
- Gemüse- und Fruchtsäfte: Säfte enthalten viel Zucker. Daher sollten sie nur als Schorle (Verhältnis 3:1) angeboten werden. Die Fruchtsäure der Säfte greift außerdem die Zähne an und kann zudem bei manchen Babys für einen wunden Po sorgen.
Gesüßte Getränke vermeiden
Solange ein Baby den süßen Geschmack nicht kennt, wird es diesen auch nicht vermissen. Daher sollten auf keinen Fall Süßmittel zum Getränk gegeben werden. Für Kinder sollten Limonaden und andere stark zuckerhaltige Getränke die absolute Ausnahme bleiben und sollte nicht zur täglichen Trinkmenge für Kinder zählen. Leider versteckt sich in Getränken speziell für Kinder viel zu oft viel zu viel Zucker. Im Video siehst du welche Erfrischungsgetränke“ für Kinder in der Vergangenheit besonders schlecht abgeschnitten haben.
Trinkmenge Baby: Flüssigkeitsmangel erkennen
Gerade im Sommer beziehungsweise bei Hitze ist es wichtig, darauf zu achten, dass Kinder genügend trinken. Dehydriert dein Kind, lässt sich das an ein paar Warnsignalen deutlich erkennen.
Bei jungen Säuglingen fällt die Fontanelle ein
Windeln sind weniger voll
beim Weinen fehlen die Tränen
Fieber (Durstfieber)
Spätestens bei diesen Anzeichen solltest du dringend deinen Arzt aufsuchen, der den Flüssigkeitsverlust mit Infusionen oder Elektrolytlösungen ausgleichen kann. Denn Dehydrierung kann für kleine Kinder und Babys schnell gefährlich werden.
Bei Kindern zeigt sich ein Flüssigkeitsmangel eher durch Verstopfung oder dadurch, dass der Urin dunkler gefärbt ist. Auch Kopfschmerzen, ein trockener Mund und Lippen können Warnsignale sein. Fehlt sehr viel Wasser, zum Beispiel durch starkes Erbrechen oder Durchfall, kann es zusätzlich zu Schwindel, Schwächegefühl und Kreislaufbeschwerden kommen, das Kind ist kraft- und teilnahmslos, es wirkt zunehmend apathischer.