Was dürfen Babys nicht essen?

Baby nuckelt an Fläschchen
Chemische Schadstoffe können in vielen Babyprodukten enthalten sein
©Unsplash/Andrew Branch

Wir gehen der Frage „Was dürfen Babys nicht essen?“ auf den Grund und erklären dir, worauf du bei der Babynahrung achten musst.

Kuhmilch

Kuhmilch sollte nicht vor dem vollendeten ersten Lebensjahr gegeben werden. Verwenden Sie bis dahin Muttermilch oder adaptierte Milch. Nach dem 1. Lebensjahr eignen sich H-Milch und pasteurisierte Frischmilch, nicht jedoch Rohmilch (z.B. direkt vom Bauern). Sollte Ihr Kind empfindlich auf Milch reagieren oder sogar eine nachgewiesene Laktose Unverträglichkeit (sehr selten) vorliegen, ist Soja keine Alternative! Verwenden Sie statt dessen Ziegen- oder Schafmilchprodukte.

Vegetarische Ernährung

Eine vegetarische Ernährung ist bei Säuglingen und Kleinkindern nicht empfehlenswert aber durchführbar: Geben Sie ab dem vollendeten 6. Monat täglich 1-2 Esslöffel Hirseflocken täglich (in Wasser oder adaptierter Milch angerührt)

Beim Kauf von Gläschenkost:

Vermeiden Sie Gläschen mit verstecktem Zucker, Bindemittel, Gewürzen, Geschmackstoffen und zu vielen verschiedenen Gemüse- oder Obstsorten.

Zucker ist auch:

  • Traubenzucker oder Dextrose
  • Fruchtzucker oder Fructose
  • Glukose
  • Glukosesirup
  • Maltodextrin
  • Malzzucker oder Maltose
  • Milchzucker oder Lactose

Gewürze und Kräuter

Gewürze und Kräuter sollen im ersten Jahr grundsätzlich gemieden werden. Danach gilt: Nur wenig salzen, Gewürze lieber durch frische Gartenkräuter ersetzten.

Als Allergie auslösend gelten scharfe Gewürze, insbesondere Curry!

Einige Nahrungsmittel, die gemieden werden sollten

  • Können Krankheiten auslösen: Rohmilch und -produkte, Honig
  • Können Allergien auslösen: Erdbeeren, Zitrusfrüchte,
  • Sind oft stark belastet: Mango/Papaya, Spinat und Mangold
  • Allergieauslösend und meistens genverändert: Sojaprodukte

Besonders auf Honig sollten Sie unbedingt verzichten – er verursacht den Säuglingsbotulismus, der zum Tod des Kindes führt.

Getreide

Getreide wird frühestens ab dem vollendeten 6. Monat in Form von Dinkelgries (bevorzugen!) oder Vollweizengries gegeben. Erst einen Monat später (frühestens vollendeter 7. Monat) können Reisflocken und je einen Monat später Hirseflocken > Hafer > Weizen (Vorsicht: allergen) gefüttert werden.

Für die Verwendung wird das Getreide je nach Herstellerangabe mit Flüssigkeit zubereitet oder direkt dem Gemüse- oder Obstbrei zugefügt. Das Getreide wird anfangs nur 2 mal pro Woche gegeben.

Wichtig ist, dass Getreideprodukte sehr langsam in den Nahrungsplan aufgenommen werden. Außerdem soll nach jeder Getreidemahlzeit gestillt oder lauwarmes Wasser gegeben werden, damit es nicht zu Verstopfung bei deinem Baby kommt.

Bei Durchfall einen Tag mit Getreide aussetzen und erst nach Besserung wieder geben, evtl. eine Stufe zurück falls eine Unverträglichkeit auftritt.

Ab dem vollendeten 10. Monat können Reiswaffeln, Vollkornzwieback und Brot in den Speiseplan aufgenommen werden.

Acrylamid

In den Medien wird immer wieder über Acrylamid berichtet. Es steht im Verdacht, Krebs auslösend zu sein. Eltern sind verunsichert, ob auch die Säuglingsnahrung betroffen ist. Die Herstellungsweise von Gläschenkost, Milchpulver und Breipulver lässt vermuten, dass Acrylamid darin enthalten ist. Bei vielen Gläschen ist es so, dass dem Obst- oder Gemüsebrei unter starker Hitze Flüssigkeit entzogen wird, um den Geschmack zu intensivieren. Die starke Erhitzung bei der Herstellung dieser Nahrungsmittel kann also vermutlich Acrylamid entstehen lassen. Möglicherweise ist die Gefahr von Acrylamid in Bio-Gläschen geringer, weil hier bei der Herstellung meist andere Wege gegangen werden.

Der Presse war außerdem zu entnehmen, dass Kekse, Popcorn (und andere aufgepoppte Nahrungsmittel), Zwieback etc. ebenfalls von Acrylamid betroffen sind. Wer also sicher gehen möchte, sollte die Kindernahrung selbst zubereiten und bei „Naschereien“ von Keksen auf Obst umsteigen.

Einige Hinweise zu Nahrungsmitteln:

Eisengehalt in einigen Lebensmitteln (in mg/100g):

  • Hirse 9,0
  • Haferflocken 4,6
  • Mandeln4,1
  • Grünkern/Dinkel 4,2
  • Roggenschrot 4,0
  • Weizenvollkornmehl 4,0
  • Schweinefilet 3,0
  • Spinat gekocht 2,2
  • Hühnerfleisch 1,8

Grenzwerte für Wasser (babygeeignet):

  • Natrium 20,00
  • Nitrat 10,00
  • Nitrit 0,02
  • Sulfat 240,00
  • Fluorid 1,50

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