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Vitamin D: Babys besitzen einen Mangel

Baby liegt und bekommt Tropfen
Babys brauchen zusätzlich Vitamin D.
© Bigstock/ Nicoleta Lonescu

Viele Menschen haben ein Defizit, das gilt auch für die ganz kleinen unter uns. Selbst eine ausgewogene Ernährung kann diesen Mangel nicht ausgleichen: Vitamin D. Babys sind besonders auf die Supplementierung angewiesen, da es wichtig für den Knochenbau und die Zahnentwicklung ist. Aber warum reichen ein wenig Sonne und eine ausgewogene Ernährung nicht aus? Warum ist Vitamin D für Babys so entscheidend?

Vitamin D: Baby braucht Supplementierung

Nur in sehr geringen Mengen ist diese essenzielle Substanz in unserer Nahrung zu finden: Vitamin D. Babys können ihren Bedarf durch eine natürlicher Ernährung allein nicht decken und werden dadurch häufig unterversorgt.

Vitamin D ist zuständig für die Regulierung des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels und essenziell für die Härtung der Knochen. Doch eine natürliche Aufnahme reicht häufig nicht aus, weshalb eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D für Kinder sinnvoll ist.

Folgen von Vitamin D Mangel

Eine Rachitis ist eine bekannte Folge des Vitamin D Mangels im Kindesalter. Dabei handelt es sich um eine Störung des Knochenstoffwechsels, die zu einer Knochenverformung führen kann. Diese sind dann weich und gekrümmt.

Folgen können auch Wirbelsäulenverkrümmungen, Muskelschwäche, X- oder O- Beine und auch Muskelkrämpfe (Tetanie) sein. Werden Fehlstellung frühzeitig erkannt und behandelt, heilen sie in der Regel innerhalb eines Jahres und müssen nicht operativ korrigiert werden. Dadurch, dass Vitamin D besonders im ersten Lebensjahr von Ärzten verschrieben wird, ist eine Rachitis Erkrankung heutzutage selten geworden.

Außerdem kann ein Defizit auch eine Störung der Zahnentwicklung bedeuten. Denn Vitamin D ist wichtig für den Erhalt einer intakten Mundflora und gesunden Halt der Zähne. Es schützt auch vor Karies und kann einen Entzündungsprozess im Mund hemmen.

Ab wann, wie viel und wie lange?

Ab der ersten Lebenswoche bis zum ersten Lebensjahr wird Vitamin D für Babys von Ärzten empfohlen und verschrieben.

  • Säuglinge und Kinder bis 1 Jahr: pro Tag zwischen 400 bis 500 Internationale Einheiten
  • Frühgeborene: pro Tag zwischen 800 bis 1000 Internationale Einheiten
  • Kinder ab 1 Jahr: pro Tag zwischen 500 bis 600 Internationale Einheiten

Auch die Jahreszeit, in der das Baby geboren wurde, ist entscheidend für die Dosierung. So sollten im Winter geborene Säuglinge bis zu ihrem zweiten Sommer Vitamin D bekommen. Kinder, die in anderen Jahreszeiten geboren wurden, sollten in ihrem gesamten ersten Lebensjahr zusätzlich versorgt werden.

Vitamin D erhalten Babys durch die Muttermilch oder spezielle Säuglingsnahrung. Allerdings ist auch hier nicht genügend enthalten, um den täglichen Bedarf zu decken. Deswegen wird häufig zu Tabletten oder Tropfen gegriffen.

Vitamin D für Kinder ab 2 Jahren

Ob eine Vitamin D Supplementierung ab dem zweiten Lebensjahr sinnvoll ist, gilt als umstritten. Stattdessen sollten sich Kinder zwischen April und September mindestens zweimal pro Woche bei Sonnenschein zwischen 10 und 15 Uhr für mindestens 5- 30 Minuten draußen aufhalten.

Wichtig ist, dass der Kopf, die Arme und Beine nicht mit Kleidung bedeckt sind, damit genügend Sonnenstrahlen die Haut erreichen. Außerdem sollen sie etwa ein- bis zweimal pro Woche Vitamin D reiche Fischsorten zu sich nehmen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt eine Aufnahme ab zwei Jahren von 600 bis 800 Internationale Einheiten pro Tag, einschließlich Sonnenstrahlen und reguläre Ernährung. Es gibt einige Nahrungsmittel, die Vitamin D enthalten:

  • Milch
  • Butter
  • Ei
  • Avocado
  • Fettreicher Fisch (z.B. Lachs, Hering, Makrele, Thunfisch)

Tabletten oder Tropfen

Viele Eltern sind sich unsicher, welche Vor- oder Nachteile Vitamin D Tropfen und Tabletten bieten. Trotz fehlender Studien empfehlen Hebammen bei Säuglingen eher Tropfen. Es wirkt schonender für Kinder mit Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Erkrankungen. Außerdem können sie leicht in Brei oder anderen Mahlzeiten untergemischt werden.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät davon jedoch ab. Mittlerweile enthalten viele Tropfen bis zu 667 Internationale Einheiten und können beim Dosieren schwierig richtig abgeschätzt werden.

Es kann leicht mal passieren, dass dem Baby aus Versehen zwei anstatt einem Tropfen geben. Die Größe der Tröpfchen kann unterschiedlich ausfallen, da sie unter anderem abhängig von der Raumtemperatur sind. Auch die Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfehlen aufgrund von der Überdosierung-Gefahr zu Tabletten zu greifen.

Kleiner Tipp: Wenn du dich für Tabletten entscheiden solltest, kannst du sie ganz hinten auf die Zunge deines Kindes legen, sodass sie nicht direkt wieder ausgespuckt werden. Manche Tabletten lösen sich auch selbst auf. Die können dann auf einem Löffel mit ein paar Tropfen Wasser vermischt werden, damit es einfacher zu schlucken ist. Die Tablette kann auch gut vor dem Stillen oder vor der Flasche in die Backen gelegt werden.

Vitamin D und Vitamin D3

Das Vitamin D existiert im Grunde gar nicht. Es gibt Vitamin D1, D2, D3, D4 und D5. Wenn also von Vitamin D gesprochen wird, ist tatsächlich das Vitamin D3, was vom eigenen Körper produziert wird, gemeint.

Die restlichen Vitamin D Formen sind künstlich hergestellte Vitamine. In Deutschland enthalten Nahrungsergänzungsmittel immer Vitamin D3.

Vitamin D schädlich?

Eine Vergiftung durch natürliche Ernährung kann nicht erreicht werden, sondern nur durch hochdosierte Medikamente oder übermäßige und dauerhafte Supplementierung vom Vitamin D.

In seltenen Fällen ist auch ein hoher Konsum an angereicherten Lebensmitteln ein Grund für eine Vergiftung von Vitamin D. Babys, wie auch Erwachsene, können das Vitamin im Körper speichern und deshalb ist auch eine schleichende Überdosierung möglich. Dabei entsteht ein erhöhter Kalziumspiegel. Das macht sich dann erkennbar durch:

  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchkrämpfe
  • Erbrechen
  • Nierenschädigung

Bei Einhaltung der Dosierung besteht keine Gefahr der Überdosierung. Die Anwendung gilt deshalb als sicher. Kinder und Erwachsene leiden weitaus häufiger an einem Vitamin D Mangel.

Wenn du deinem Baby also mal einen Tropfen zu viel Vitamin D gegeben hast, wird es keine schwerwiegenden Folgen erleiden. Dafür kannst du die Supplementierung für den nächsten Tag aussetzen. Falls du dir unsicher sein solltest, ist es ratsam einen Arzt für ein Beratungsgespräch aufzusuchen.

Quellen

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