Das Wichtigste in Kürze:
- Welche Augenfarbe dein Baby bekommt, ist genetisch festgelegt. Sie wird von den Eltern nach einem bestimmten Muster vererbt.
- Vereinfacht lässt sich sagen, dunkle Augenfarben überlagern in der Regel die hellen. Aber: auch wenn beide Eltern braune Augen haben, kann das Baby blaue Augen bekommen – nur die Wahrscheinlichkeit ist gering.
- Hellhäutige Babys kommen meist mit blau-grauen Augen zur Welt. Es dauert etwa 18 Monate, bis sich die endgültige Augenfarbe entwickelt hat.
- Auch eine mehrfarbige Augenfarbe ist möglich. Dieses Phänomen nennt man Iris-Heterochromie.
In diesem Artikel:
- Grafik: Welche Augenfarbe bekommt mein Kind?
> Eltern haben die gleiche Augenfarbe
> Eltern haben unterschiedliche Augenfarben - Vererbung: So entsteht Babys Augenfarbe
- Selten: Kinder mit unterschiedlichen Augenfarben
- Neugeborene: Darum sind ihre Augen meist blau
- FAQ: Wann steht die Augenfarbe endgültig fest?
- Quellen
Augenfarbe Baby – rezessive & dominante Merkmale
Welche Augenfarbe Babys bekommen, hängt – wie hätte man es anders erwartet – von der Augenfarbe der Eltern ab. Dabei gibt es dominant vererbte und rezessiv vererbte Augenfarben. Rezessiv bedeutet, dass das Merkmal von dem dominanten Merkmal verdrängt wurde. Umgangssprachlich gesagt ist eine Farbe einfach stärker als die andere.
Grafik: Welche Augenfarbe bekommt mein Kind?
Gerade Paare mit unterschiedlichen Augenfarben sind natürlich sehr gespannt, welche Farbe Babys Augen haben werden. Mit welcher Wahrscheinlichkeit bekommt dein Baby deine Augenfarbe?
Wähle die Zeile aus, die für dich und deinen Partner zutrifft. Hinter dem Gleichheitszeichen kannst du dann ablesen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dein Baby braune, grüne oder blaue Augen bekommt.

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Vererbung #1 : Eltern haben die gleiche Augenfarbe
Haben Vater und Mutter, die gleiche Augenfarbe, dann stehen die Chancen hoch, dass auch das Baby ihre Augenfarbe vererbt bekommt. Die Verteilung ist dabei wie folgt:
- Beide Eltern haben eine braune Augenfarbe: Baby bekommt zu 75 Prozent braune Augen, zu 19 Prozent grüne Augen und nur zu 6 Prozent blaue Augen
- Beide Eltern haben eine grüne Augenfarbe: Baby bekommt zu 75 Prozent grüne Augen, zu 25 Prozent blaue Augen und nur zu weniger als einem Prozent brauen Augen.
- Beide Eltern haben eine blaue Augenfarbe: Baby bekommt zu 99 Prozent blaue Augen und zu einem Prozent grüne Augen. Dass es brauen Augen bekommt, ist sehr unwahrscheinlich.
Vererbung #2: Eltern haben unterschiedliche Augenfarben
Haben Vater und Mutter unterschiedliche Augenfarben, ist die genetische Dominanz entscheidend dafür, welche Farbe die Augen des Babys bekommen werden.
- Eltern haben braune und grüne Augen: Bei dieser farblichen Mischung der Eltern wird es spannend, denn hier ist theoretisch jede Farbe möglich. Die besten Chancen, seine Augenfarbe zu vererben, hat mit 50 Prozent der braunäugige Elternteil. Gefolgt von 37,5 Prozent des grünäugigen Elternteils. Und auch, wenn keiner der beiden Eltern blaue Augen hat, besteht hierbei immerhin zu 12,5 Prozent die Chance, dass Babys Augenfarbe blau sind wird.
- Eltern haben braune und blaue Augen: Die Augenfarbe des Babys wird sich bei der Kombination zu gleichen Teilen zwischen blau und braun entscheiden. Dass das Kind grüne Augen bekommt, ist in dieser Variante nicht möglich.
- Eltern haben grüne und blaue Augen: Hier stehen die Chancen 50-50, dass das Baby entweder blaue oder grüne Augen bekommt. Dass Babys Augenfarbe grün sein wird, ist so gut wie ausgeschlossen.
Wie entsteht Babys Augenfarbe? Vererbung kurz erklärt
Die Augenfarbe seines Babys beeinflussen kann niemand, sie ist genetisch festgelegt. Spannend ist, dass die Gene, die für die Augenfarbe-Vererbung verantwortlich sind, mit doppeltem Chromosamensatz, also diploid, vorliegen.
In jedem Menschen schlummert also neben der sichtbaren Augenfarbe noch eine unsichtbare. In der Wissenschaft spricht man von Phänotyp (sichtbar) und Genotyp (nicht sichtbar). Weil auch diese unsichtbare Augenfarbe Baby vererbt wird, können Eltern mit braunen Augen durchaus ein blauäugiges Kind bekommen. Das ist jedoch selten. Denn die dunklen Farben überlagern in der Regel die hellen.
Zum Weiterlesen:
Nur, wenn der Zufall mitspielt und das Kind von Mutter und Vater jeweils den Genotyp für blaue Augen vererbt bekommt, wird es blauäugig. Allerdings ist das sehr vereinfacht dargestellt. Tatsächlich gehen Wissenschaftler davon aus, dass bei der Entstehung der individuellen Augenfarbe mindestens 16 Gene beteiligt sind. Deswegen bleibt Babys Augenfarbe am Ende doch immer eine große Überraschung.
Mehrfarbige Augenfarbe: Babys mit Iris-Heterochromie
Viele Menschen haben aber nicht nur eine reine Augenfarbe. Manche Menschen haben beispielsweise grüne Augen, die braune Flecken aufweisen, blaugraue Augen oder viele weitere Farbkombinationen. Tatsächlich steht bei manchen Kindern die endgültige Augenfarbe erst am Ende der Pubertät fest.
Bei einer Iris-Heterochromie sind viele verschiedene Schattierungen und Musterungen also normal für die Augenfarbe. Babys beziehungsweise Kinder können sogar unterschiedlich farbige Augen haben, wie zum Beispiel das Mädchen auf diesem Bild:

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Diese Erscheinung wird auch als Iris-Heterochromie bezeichnet. Beim Menschen kommt diese Störung der Pigmentierung jedoch relativ selten vor. In der Regel ist eine Iris-Heterochromie ungefährlich und einfach eine Laune der Natur. Sie kann aber auch durch eine seltene Erbkrankheit hervorgerufen werden, dem sogenannten Waardenburg-Syndrom. In diesem Fall geht die Augenfarbe-Vererbung mit unterschiedlichen Farben auch mit Gehörlosigkeit einher.
Augenärzte empfehlen bei einer späteren Veränderung der Augenfarbe unbedingt einen Arzt aufzusuchen, um andere seltene Erkrankungen auszuschließen: wie zum Beispiel das Heterochromie-Zyklitis (Fuchs-Uveitis-Syndrom), einer chronischen Entzündung der Regenbogenhaut oder eine Erkrankung des Nervus sympathicus.