Ich mache jetzt den Haushalt, das Kind muss warten

Mutter macht die Wäsche
Wie heißt es so schön „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
© Pexels/ Sarah Chai

Mama Nadja hat einen Haushalt zu schmeißen – dass ihr Kind gleichzeitig immer Aufmerksamkeit haben will, kommt der Mama ganz ungelegen. In solchen Situationen hat Nadja eine ganz klare Regel.

Meine Tochter will Aufmerksamkeit, ich muss aber den Haushalt machen

Ich lasse den Stift pünktlich zum Kindergartenende meines Kindes fallen. Somit hetzte ich tagtäglich gestresst von meinem Schreibtisch in die Einrichtung. Wir kommen zu Hause an und mein Kind fordert, bevor es Jacke und Schuhe ausgezogen hat, schon Aufmerksamkeit in dem sie mir sagt, was sie jetzt alles mit mir unternehmen möchte. Puh…

Wir betreten das Haus, der Frühstückstisch von heute Morgen hat sich noch nicht von selbst aufgeräumt. Schade. Und auch der Sandberg aus den Schuhen vom Vortag hat sich nicht verflüchtigt. Trotz Staubsaugerroboter, der irgendwie immer nur dort saugt, wo kein Dreck ist. Naja. Auch die Wäscheberge in der Waschküche sind nicht zu verachten.

Nach der Arbeit wollte ich mich ganz gerne 5 Minuten hinsetzen und in Ruhe einen Kaffee genießen. Aber das kann ich wohl vergessen. Andererseits denke ich mir, meine Tochter ist alt genug.

Ich bin tatsächlich echt froh, kein Baby mehr zu haben. Zuerst beschäftige ich mich natürlich mit ihr, frage wie ihr Tag war und möchte wissen, was sie denn alles heute mit mir erleben möchten. Sie möchte gerne malen. Super, ich setze mich dazu und wir gestalten ein tolles Bild. Irgendwann driftet sie total in ihre Mal-Traumwelt ab. Somit gehe ich die Wäsche machen. Ich sortiere gerade noch die Wäscheberge nach Farben, da höre ich es schon rufen „Mama, wann kommst du wieder!“

Im Internet heißt es ja oft „Mütter, lasst den Haushalt liegen und verbringt jede Minute mit euren Kindern. Genießt sie und nehmt den Moment in euch auf.“ Alles schön und gut, aber wenn morgen die ganze Familie keine sauberen Unterhosen mehr im Schrank hat, ist das doch irgendwie auch blöd, oder?

: eine Mama hasst diese Bezeichnung

Ich vertröste sie also, dass ich noch kurz brauche, sie mir aber gerne helfen kann. Manchmal hilft sie, manchmal hat sie auch keine Lust dazu. Auch ok für mich. Ich kann mir natürlich auch schöneres vorstellen.

Im Netz habe ich gelesen, dass mein Alltag die Kindheit meiner Tochter ist. Ja schon klar, aber ihre Kindheit ist eben auch mein Alltag. Und wenn ich den Wäscheberg heute liegen lassen, dann oh Überraschung – ist er morgen immer noch da! Plus die weitere Wäsche, die inzwischen angefallen ist.

Auch der noch unaufgeräumte Frühstückstisch würde doch anfangen zu stinken, wenn ich ihn nicht endlich wegräume. Ansonsten stinkt und schimmelt er und es dauert doppelt so lange, bis ich ihn beseitigt habe. Bei uns zu Hause gilt ganz einfach: Wenn Haushalt zu machen ist, mache ich diesen, meine Tochter kann mir gerne dabei helfen, ansonsten muss sie eben auch mal warten.

Wie heißt es so schön „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Dieses Sprichwort sagte meine Uroma bereits zu mir. Wenn der Haushalt erledigt ist, macht es ja auch umso mehr Spaß, weil Mama und Papa dann einfach den Kopf freier haben und sich mehr auf das Spiel mit dem Nachwuchs konzentrieren können, anstatt ständig noch im Hinterkopf zu haben, dass die Wäsche noch wartet.