Lage und Preis der Eigentumswohnung
Familien wünschen sich eine Umgebung, in der sie alles, was für den Alltag wichtig ist, vorfinden. Neben Einkaufsmöglichkeiten zählen hierzu auch nahe gelegene Schulen und Kindertagesstätten sowie die medizinische Versorgung durch erreichbare (Kinder-)Ärzte. Je mehr ein Wohnviertel oder eine Stadt zu bieten hat und je beliebter es ist, desto höher ist leider der Quadratmeterpreis der Immobilien.
Beispielsweise liegt der durchschnittliche Kaufpreis für Eigentumswohnungen in Deutschland bei 3.495 € pro Quadratmeter. Regional unterscheiden sich die Preise deutlich. Die deutschen Metropolen erreichen Spitzenpreise, beispielsweise Hamburg mit 6.761 €/Quadratmeter und München mit 9.504 €/Quadratmeter. Im Zentrum Deutschlands und in ländlichen Regionen liegt der Quadratmeterpreis oft deutlich unter dem deutschen Durchschnitt, wie zum Beispiel im Landkreis Holzminden mit 1.266 €/Quadratmeter oder in Osterode am Harz mit 1.140 € Quadratmeter.
Ist absehbar, dass die Region oder Stadt auch in Zukunft ein beliebter Wohnort ist, kannst du mit einem Wertzuwachs der Immobilien rechnen. Davon profitieren später auch deine Kinder, falls du ihnen die Wohnung vererbst oder überschreibst.
Damit du dich nicht in finanzielle Unkosten stürzt, solltest du eine preisliche Obergrenze ermitteln. Hierfür stellt du die jährlichen Einnahmen und Ausgaben deiner Familie im Rahmen eines Kassensturzes gegenüber. Idealerweise sollte die nötige Kreditsumme nur so hoch sein, dass du sie mit angemessenen Monatsraten zurückzahlen kannst.
Stockwerk und Stellplatz
Kinder sind laut und das dürfen sie auch sein. Für gewöhnlich wissen Nachbarn, dass Kinder einen großen Bewegungsdrang haben und freuen sich über spielende Kinder im Haus. Falls jedoch jemand im Haus im Homeoffice arbeitet, können trappelnde Kinderschritte die Konzentration schwächen. Für kinderreiche Familien ist daher das Erdgeschoss ideal: Hier können deine Kinder nach Herzenslust toben und obendrein hast du kurze Wege. Vielleicht gehört sogar ein eigener Garten dazu. Bei Wohnungen in einem höheren Stockwerk machen sich ein Aufzug ein eigener Stellplatz bezahlt.
Familienfreundliches Umfeld der Wohnung
Nicht nur die Wohnung, sondern auch das Umfeld solltest du vor dem Kauf prüfen, damit deine Kinder später im Freien ausgiebig und sicher spielen können. Gibt es ausreichend gut ausgestattete Spielplätze oder eine Spielstraße vorm Haus? Schau dir auch die Straßen an. Wo verlaufen die Hauptverkehrsstraßen oder Bundesstraßen? Kreuzen sie womöglich den Schulweg oder den Weg zur Kindertagesstätte?
Vor dem Kauf lohnt es sich, die Wege zur Schule, zum Kindergarten und zur Arbeit einmal genau so abzufahren oder zu begehen, wie es im Alltag der Fall wäre. So bekommst du ein Gespür dafür, wie viel Zeit du für die Wege brauchst und ob die Kinder ihren Schulweg eigenständig meistern können.
Kita und Schule
Schau dir auch die Einkaufsmöglichkeiten und die medizinische Versorgung durch Ärzte, Kinderärzte und Apotheken an. Vermutlich möchtest du ungern weite Strecken zurücklegen, um Lebensmittel zu besorgen oder wenn dein Kind erkrankt. Auch Sport- und Freizeiteinrichtungen sollten in der Nähe sein, damit deine Kinder idealerweise selbstständig zu ihrem Fußball-, Tennis- oder Tanzverein radeln können, sobald sie alt genug dafür sind.
Lärmpegel und Nachbarschaft
Lärm durch Verkehr oder Straßenbahnen kann auf Dauer anstrengend sein, sodass du schwer zur Ruhe kommst. Statte deinem zukünftigen Wohnort daher Besuche zu verschiedenen Tageszeiten ab und mache einen Spaziergang durch das Viertel. Wie laut ist es vor Ort und dringt der Lärm bis in die Wohnung ein? In lauten Wohngegenden sind lärmisolierende Fenster vorteilhaft.
Schau dir auch die Nachbarschaft an. Bestenfalls wohnen andere Familien in der Nähe. Dies sorgt für ähnliche Interessen und Tagesabläufe, wodurch du neue Kontakte knüpfen und Konflikte vermeiden kannst. Scheu dich nicht, mit Anwohnern ins Gespräch zu kommen. So erhältst du einen authentischen Einblick in die Wohnqualität vor Ort.
Zustand der Wohnung
Bevor du einen Kaufvertrag unterschreibst, solltest du den Zustand der Wohnung und des Gebäudes prüfen. Manche Mängel sind nicht auf den ersten Blick erkennbar, sodass es sich unter Umständen lohnt, einen Gutachter hinzuzuziehen.
Das Baujahr des Wohnhauses bietet einen ersten Anhaltspunkt dafür, mit wie viel Renovierungsarbeit zu rechnen ist. Grundsätzlich solltest du dich auch über die Bausubstanz des Gebäudes informieren. Baubeschreibungen geben Aufschluss darüber, wann was gebaut wurde. Folgende Fragen solltest du während der Wohnungsbesichtigung stellen:
- Wurden die einzelnen Bauabschnitte von Gutachtern abgenommen?
- Ist die Fassade in Ordnung (Risse, Graffiti, Feuchtigkeit, Pflanzenbewuchs)? Wann wurde sie zuletzt erneuert?
- Sind Balkone und Terrassen stabil? Sind neue Balkone geplant?
- Wann wurde das Dach zuletzt erneuert? Ist es dicht und gedämmt?
- Wann wurden Rohre und Leitungen zuletzt modernisiert?
- Hat in der Vergangenheit ein Raucherhaushalt die Wohnung bewohnt?
- Welcher Bodenbelag befindet sich in der Wohnung?
- Wie sind die Wände beschaffen? Wurden in der Vergangenheit Durchbrüche zugemauert?
- Wann wurden Türen und Fenster zuletzt erneuert?
- Gibt es eine Einbauküche?
- Gab es in der Vergangenheit Rohrbrüche in Küche oder Bad?
- Wann wurden die Sanitäranlagen zuletzt erneuert?
- Sind Dachboden und Keller trocken oder feucht?
- Gibt es Schimmel in der Wohnung oder im Gebäude?
Protokolle und Rücklagen der Eigentümergemeinschaft prüfen
Die Eigentümergemeinschaft setzt sich aus allen Personen zusammen, die Eigentum im Gebäude besitzen. Sie ist gemeinsam für Modernisierungen des Gebäudes und für die Verwaltung zuständig. Lasse dir vor dem Kauf die letzten drei Protokolle der Eigentümerversammlungen und eine Beschlusssammlung aushändigen. Diese geben Aufschluss darüber, was in der Vergangenheit besprochen und beschlossen wurde und welche Sanierungen geplant sind.
Für diese Kosten muss die Eigentümergemeinschaft aufkommen. Für dich ist es daher wichtig, zu wissen, ob die Kosten gedeckt werden können und welche Rücklagen vorhanden sind. Für gewöhnlich wird hierfür regelmäßig ein bestimmter Betrag auf ein separates Konto eingezahlt. Je nach Alter des Hauses liegt dieser Betrag zwischen 60 und 95 Cent pro Quadratmeter. Falls es einen Fahrstuhl im Haus gibt, fällt der Betrag höher aus.