Mamas und Papas zu vergleichen ist unfair

Mama. Papa und Kind am Strand
Anders bedeutet nicht schlechter - aber eben auch nicht besser
© Unsplash/ Lawrence Crayton

Für Mamas und Papas gibt es oft andere Standards – der eine wird gelobt und der andere für dasselbe kritisiert. Unfair – das findet auch Mama Nadja.

Vergleiche zwischen Eltern sind unfair

Im Internet sieht man häufig diese Videos: Eine Mutter ist mit dem Kind im Kinderwagen spazieren. Man hört im Hintergrund nichts, außer langweilige Musik. Eben ganz normal, wenn die Mama mit dem Kind spazieren geht. Dem gegenüber steht ein Video von einem Papa, der ebenfalls mit dem Kind unterwegs ist. Im Hintergrund hört man jubelnde, applaudierende Menschen.

Oder: Die Mama sitzt mit dem Kind im Sandkasten und telefoniert. Gleich kommen Vorurteile auf, die Mama soll sich lieber mit ihrem Kind beschäftigen, anstatt mit dem Telefon rum zu machen.

Vielleicht musste diese Mama aber noch schnell ein geschäftliches Telefon führen, das wichtig war? Das Kind hatte in diesem Moment ja alleine gespielt und brauchte die Mama nicht zwingend. Nein, unmöglich, die Mama hat bestimmt mit ihrer besten Freundin gequatscht.

Dem gegenüber steht der Papa, der ebenfalls auf dem Spielplatz telefoniert, während das Kind spielt. Er wird bestaunt, dass er sowohl Zeit mit dem Kind auf dem Spielplatz verbringt und dennoch vermeintlich „wichtige“ Telefonate führt (auch wenn vielleicht nur der beste Kumpel am Ende der Leitung spricht – weiß ja keiner)

Unfair? In meinen Augen schon.

Anders bedeutet nicht schlechter – aber eben auch nicht besser

Papas machen viele Dinge halt einfach anders als Mamas, aber ist es gleich automatisch schlechter oder besser, wenn es unterschiedliche Vorgehensweisen gibt? Vermutlich nicht.

In diesen Vergleichen wird automatisch eine Elternfigur abgewertet und die andere überhöht dargestellt. Gleichberechtigung sieht nun mal anders aus. Natürlich sind viele solche Vergleiche mit Humor zu sehen, aber fair ist es in meinen Augen dennoch nicht.

Bei solchen Gegenüberstellungen zieht die Mutter das Kind schön an, beim Vater wird grün mit blau kombiniert und die das Kind hat die Unterhose falsch herum an. Klischees? Möglicherweise schon, denn von irgendwoher müssen diese ja schließlich kommen.

ABER auch wenn das Kind in einer Farbkombination herumläuft, die viele als „nicht so schön“ ansehen, ändert das ja nichts daran, dass das Kind mit Papa einen tollen Tag erleben kann.

Solche Klischees sind meiner Meinung nach einfach überholt und nicht witzig. Eltern sollten gleichberechtigt gesehen werden. Jeder macht das was er kann und eben auch genau so gut wie er es eben kann. Deshalb ist es doch nicht automatisch schlechter. Nur eben anders.