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Ärger vorprogrammiert: Gesellschaftsspiele und der Haussegen hängt schief

Spielauto mit vier Figuren
Freud und Leid bei Spieleabenden
© Unsplash / Randy Fath

Unser Autor und Papa Markus Kirschbaum liebt Gesellschaftsspiele. Was aber, wenn Frau und Kinder dahingehend einfach nicht kompatibel sind? Von Freud und Leid bei Spieleabenden erzählt er uns heute.

Spiele? Finde ich super!

Kennt ihr sie? Jene Männer (- es soll auch Frauen geben -), die schon während der Schwangerschaft der Partnerin einen Spielwarenladen nach dem anderen plündern? Das viele schöne Spielzeug horten sie dann fein säuberlich daheim. Wenn der Hauptwohnsitz dazu nicht groß genug ist, muss eben ein Nebenwohnsitz her. Oder eine Mietgarage! Oder wenigstens ein kleines Kellerabteil… schließlich sind Spiele wichtig! Für die gesunde Entwicklung des Nachwuchses – weiß man doch!

Gesellschaftsspiele? Sollte man zu Hause haben!

Meine Wenigkeit jedenfalls war (und ist!) ein solcher Papa. Ein echter Spielefreak! Ich LIEBE Gesellschaftsspiele! Sie erinnern mich an meine eigene Kindheit. Und tolle Kindheitserinnerungen möchte man seinem eigenen Nachwuchs doch auch schenken – oder etwa nicht?

Deshalb sind wir besser ausgestattet als so manch gut sortierter Fachhandel. Eine solide Auswahl an Gesellschaftsspielen sollte man auch unbedingt daheim haben. Für Notfälle nämlich! Regentage zum Beispiel. Oder Krankheit. Auch wenn gebrochene Gliedmaßen auftauchen, ist eine gute Spieleauswahl nützlich. Oder bei Unannehmlichkeiten wie Quarantäne…

Spielleidenschaft ist wohl nicht ansteckend…

Meine Kinder teilen meine Leidenschaft für Brettspiele leider nur mäßig, muss ich zugeben. Meiner Frau fällt das mit der Euphorie auch immer schwerer… In unserem Haushalt spiele momentan eigentlich nur ich unverändert gerne im Familienverband. Könnte an Corona liegen. Oder am Lagerkoller. Oder daran, dass ich so oft gewinne (haha)…

Gesellschaftsspiele und der Haussegen hängt schief…

Kurz gesagt: Ein „gemütlicher“ Nachmittag oder Abend mit Gesellschaftsspielen bringt bei uns den Haussegen in gewaltige Schieflage. Manchmal reicht dazu auch bloß eine Partie von einem Spiel. Ein halbes Stündchen analoges Zocken und beide Kinder sind fertig mit der Welt. Dann verschwinden sie lieber freiwillig in ihr Zimmer und lesen, als dass sie freiwillig auch nur eine Sekunde länger ihre Zeit mit ihrem Papa und Trivial Pursuit, Kroko Doc, Acitivity, Uno oder Monopoly verbringen. Keine Chance!

Selbst meine Frau muss nach spätestens einer Runde UNBEDINGT die Küche putzen. Oder den Müll rausbringen. Sie wäscht sogar freiwillig Wäsche (was sie hasst), bloß, um vom restlichen Spektakel erlöst zu sein.

Geschmäcker sind verschieden – SEHR verschieden

Stimmungsvoll und euphorisch bin eigentlich nur ich. Das mag daran liegen, dass ich mich wirklich für JEDES Spiel begeistern kann. Die anderen drei sind im Hinblick auf ihren Geschmack einfach nicht kompatibel. Ein Familienspiel, das uns allen gefällt, ist wohl noch nicht erfunden worden.

Meine Frau liebt Wissensspiele, Töchterchen kann sich nur für Kreatives begeistern (bei Acitivity spielt sie uns alle in Grund und Boden) und Söhnchen ist der geborene Stratege. Das liebste Spielgenre des jeweils Anderen ist einfach nur blöd, kindisch, zu schwierig, viel zu leicht oder zu lächerlich! Gemeinsamer Nenner? Fehlanzeige! Bevor eine Runde zu Ende gespielt ist, wird wahlweise geweint, getobt oder zeternd das Zimmer verlassen.

Dabei machen wir sonst echt vieles gerne zusammen – Ausflüge, Bowling, Schwimmen oder Museen besuchen. Gesellschaftsspiele spielen gehört aber wohl nicht dazu…

Gemütliche Spieleabende zu viert? Nichts für uns!

Schweren Herzens habe ich mich also damit abgefunden, dass die Erinnerung an gemütliche Spieleabende zu viert wohl nichts ist, dass ich meinem Nachwuchs mitgeben kann.

Dafür zocke ich jetzt vermehrt in 2er-Konstellation mit ihnen. Naheliegenderweise die jeweiligen Lieblingsspiele. So haben zumindest zwei von vier Personen gute Stimmung, tolle Momente und vielleicht doch noch die eine oder andere schöne Erinnerung für später.

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