Die schlimmsten Elternratschläge, die ich jemals gehört habe
Ist man Mama, dann bekommt man gerne ungefragt von allen möglichen und unmöglichen Seiten Ratschläge, was man doch nicht alles besser machen könnte. Hier die schlimmsten, die ich persönlich je gehört habe:

1. „Du musst das Baby auch mal schreien lassen, sonst tanzt es dir später auf der Nase herum!“
Dieser Spruch ist einfach so 19. Jahrhundert, dass es mir alle Haare am Körper aufstellt. Jeder, der sich mit den Bedürfnissen und der Entwicklung von kleinen Kindern beschäftigt, weiß heutzutage, dass man Babys nicht schreien lassen sollte und alles dafür geben muss, ihr Urvertrauen in uns als Eltern zu stärken.

2. „Ach sie schläft nicht durch? Dann still ab und lies mal das Buch ‚Jedes Kind kann schlafen lernen‘.“
Gerade beim Thema Schlaf gibt es noch immer viele Befürworter der ‚harten‘ Methode. Das Kind soll gefälligst lernen alleine zu schlafen, die armen Eltern brauchen auch mal ihre Ruhe. Und wenn es das nicht kann, dann soll es das eben lernen. Dass kleine Kinder von Natur aus, nicht dafür ausgelegt sind alleine zu schlafen und, dass sie irgendwann nur verstummen und nicht mehr nach ihren Eltern rufen, weil sich ein Schutzmechanismus einschaltet, das wollen einige nicht sehen. Sie verstummen also aus Angst, wenn ihnen nachts nicht geholfen wird – nicht, weil sie sich geborgen und sicher fühlen.

3. „Du verwöhnst sie zu sehr. So weiß sie, dass sie nur Piep machen muss und schon ist Mama da! Lass sie doch mal schmoren.“
Bei älteren Kindern kann ich das Argument in manchen seltenen Situationen ja noch verstehen, aber gerade bei Babys ist dieser Ratschlag schrecklich. Denn ich bin der Meinung, mein Kind soll auch wissen, dass Mama immer da ist, und dass es sich dafür nicht erst die Seele aus dem Leib brüllen muss. Denn Babys kann man nicht verwöhnen.

4. „Also mit fast zwei Jahren sollte sie aber keine Windeln mehr tragen, du musst endlich mit dem Töpfchentraining beginnen.“
Nur nicht stressen lassen. Wichtig zu wissen: Entwicklungsforscher sind sich sicher, dass ein Kind erst zuverlässig und langfristig trocken wird, wenn die Hirnreife stimmt. Das ist meistens zwischen zwei und vier Jahren der Fall.

5. „Ein kleiner Klaps hat noch keinem geschadet!“
Körperliche Züchtigung macht nichts besser – nur schlimmer. Und sollte in keinem Fall mehr praktiziert werden. Ende der Diskussion.

6. „Wenn sie dich schlägt, musst du ihr einen Klaps zurückgeben. Damit sie lernt, dass das weh tut.“
Zurückschlagen erklärt unserem Kleinkind nicht, dass es weh tut, jemanden zu schlagen. Es lernt nur, dass Schlagen zur Kommunikation dazu gehört. Erkläre deinem Kind lieber, dass es dich nicht schlagen darf, halte sanft seine Hand fest und betone „Wir schlagen uns nicht!“ Kleinkinder schlagen oft aus Frust und müssen erst lernen, damit umgehen zu können.