Aus Wut sagen wir schnell Dinge, die wir hinterher bereuen könnten
Wer wütend ist, sieht rot! Reflektierte Kommunikation? In einem solchen Moment schwierig. Ohne nachzudenken, sind dir vielleicht auch schon einige Worte herausgerutscht, die dein Kind zum Weinen gebracht haben und die du hinterher bereut hast. Damit dies nicht noch einmal vorkommt, verraten wir dir die 10 Sätze, die du nicht mehr zu deinem Kind sagen solltest.
- Ich habe jetzt keine Lust mit dir zu spielen!
Klar, es gibt einfach Tage, da fehlt die Lust auf ein Kaffeekränzchen mit Puppe, Bär und Kind. Dein Kind könnte diese mangelnde Lust aber auf sich beziehen und denken, dass du wenig oder eventuell sogar gar kein Interesse an ihm hast.
- Ich rede jetzt nicht mehr mit dir!
Nach einem Streit ist es ganz normal, dass man einfach wütend ist und am liebsten gar nicht mehr reden möchte. Eine Aussage wie diese wird aber mit ziemlicher Sicherheit zu Frustration bei deinem Kind führen, weil du ihm nicht nur die Möglichkeit nimmst, sich zu erklären, sondern es sich durch den Aufmerksamkeitsentzug auch nicht mehr geliebt fühlen könnte.
- Stell dich nicht so an!
Jeder Mensch ist anders. Und was für den Einen ein Kinderspiel ist, kann für den Anderen eine echte Herausforderung darstellen. Aus deiner Erwachsenenperspektive kannst du vielleicht nicht nachvollziehen, wieso dein Kind etwas nicht möchte oder sich fürchtet. Versuche einmal seine Perspektive einzunehmen, sonst könnte sich dein Kind unverstanden fühlen und verzweifeln.
- Ich glaube dir nicht, sag die Wahrheit!
Vielleicht hört sich das, was dein Kind dir gerade erzählt, im ersten Moment unglaubwürdig an, aber verkneife dir eine solche Aussage. Dein Kind könnte denken, dass du ihm nicht vertraust und dir gegenüber in Zukunft eventuell nicht mehr offen sein.
- Hier wird nicht geheult!
Jedem geht es mal auf die Nerven, wenn der Nachwuchs an einem schlechten Tag wegen jeder Kleinigkeit jammert und weint. Doch durch eine solche Aufforderung fühlt sich dein Kind zum einen nicht ernst genommen. Zum anderen ist es wichtig, dass dein Kind Emotionen wie Trauer oder Angst, Ausdruck verleihen darf, damit es Erlebtes verarbeiten kann.
- Hör jetzt auf zu essen, du wirst noch dick!
Es ist richtig und wichtig, dass Eltern auf die Ernährung ihres Kindes achten, damit es sich gesund entwickelt. Bedenke bei einer solchen Aussage aber, dass dein Kind sehr empfindlich darauf reagieren kann und sein Selbstwertgefühl nachhaltig verletzt werden könnte. Vielleicht hast du diesen Satz nach einer Stunde wieder vergessen, dein Kind vielleicht sein Leben lang nicht.
- Geh mir aus den Augen!
Aus Wut heraus kann es passieren, dass du dein Kind im Moment einfach nicht mehr sehen möchtest. Für dein Kind kann diese Aufforderung aber eine enorme Zurückweisung bedeuten. Meine Eltern wollen mich nicht mehr sehen, warum haben sie mich nicht mehr lieb?
- Wenn Andere das schaffen, dann musst du es auch schaffen.
Natürlich möchtest du das Beste für dein Kind und das ist auch gut so. Doch der Vergleich mit anderen Kindern kann dein Kind enorm unter Druck setzen und ihm das Erreichen des Ziels erschweren. Auch hier gilt: Jedes Kind ist anders, hat eigene Fähigkeiten und Neigungen. Nicht alle Kinder erreichen auf gleiche Weise dieselben Ziele!
Das passiert mit deinem Kind, wenn du es regelmäßig anschreist
- Du bist nicht besser als dein Vater/deine Mutter!
In vielen Situationen mag man sein Kind im eigenen Partner wiedererkennen, schließlich ist es ja auch sein Kind. Aber die Ironie, die hinter einer solchen Aussage stecken mag, versteht dein Kind noch nicht. Es bekommt vielleicht sogar ein falsches Bild des anderen Elternteils. Ist der Satz tatsächlich ernst gemeint, kannst du damit nicht nur das Verhältnis von Vater/Mutter und Kind gefährden, sondern auch das Selbstwertgefühl deines Kindes mindern.
- Daran bist du selbst schuld!
Klar haben Kinder ihren Schlamassel oft selbst verursacht – das gehört zum Kindsein dazu! Kinder lernen in jedem Moment, begehen also auch Fehler. Das bedeutet aber nicht, dass sie immer genau wissen, was sie falsch machen und wie sie es sofort hätten besser machen können. Lass dein Kind nicht mit einer solchen Aussage hilflos zurück, sondern unterstütze es dabei, zu verstehen, was geschehen ist und wie es besser funktionieren kann.