Entwicklung: 25 Monate

©Unsplash/Kelly Sikkema

Dein Kind ist nun 2 Jahre alt – Herzlichen Glückwunsch! Und weiter geht es mit seiner Entwicklung von Sprache, Sozialverhalten und motorischen Fähigkeiten. Das dritte Lebensjahr ist dabei meist deutlich konfliktreicher als die Jahre zuvor und Erziehung bekommt einen immer wichtigeren Stellenwert. Aber wie macht man’s richtig?

Wie sich Dein Kind entwickelt

Auch wenn Dein Kind nun schon ziemlich gute feinmotorische Fähigkeiten hat, kippen noch immer Becher um, oder andere Missgeschicke unterlaufen ihm. Manchmal scheint es fast Absicht zu sein, jedoch geschieht es meist aus Unachtsamkeit oder wenigstens aus Forscherdrang. Das passende Kindergeschirr hilft meist, Schlimmeres zu vermeiden, doch ist es auch angebracht, der Experimentierwut ein paar Grenzen zu setzen.Erziehung wird immer wichtiger und statt Strafen sollten Konsequenzen dem Fehlverhalten des Kindes folgen.  Beispiel: Das Kind hat mit Absicht seinen Saft auf den Boden gekippt. Statt es in sein Zimmer zu schicken, sollte das Kind helfen, den Boden sauber zu machen. Den Becher bekommt es nur noch auf Nachfrage und muss ihn dann nach dem Trinken gleich wieder abgeben.

Lies hier mehr über Grenzen setzen.

Dein Kind will den Mittagsschlaf nicht machen oder protestiert wenn es abends ins Bett geht? Dies sind keineswegs Anzeichen, dass es weniger Schlaf braucht. Gerade das Wegfallen des Mittagsschlafs sollte wohl überlegt werden, denn oft kommt es dann zum Phänomen des sogenannten „Nachtschrecks„. Meist brauchen Kinder ihren Mittagsschlaf noch bis zum Ende des 3. Lebensjahrs oder auch länger. Feste Zeiten und Regeln, die den Tag in verschiedene Abschnitte einteilen, vermitteln Deinem Kind Sicherheit. Da es noch keine Zeiteinteilungen in Stunden kennt, kann es sich anhand regelmäßiger Abläufe orientieren, und weiß somit, was als nächstes kommt.

Rituale sind nun für viele Kinder sehr wichtig. Solche Rituale können schon aus Kleinigkeiten bestehen, z.B. dass Dein Kind seine Schuhe selbst aus dem Schrank holen möchte, oder niemand als es selbst den Löffel in den Joghurt stecken darf … fällt dieses Ritual aus, kann es zu heftigen Trotzanfällen kommen. Es wird noch dauern (vermutlich bis nach dem 3. Geburtstag) bis Dein Kind lernt, sich mit Veränderungen abzufinden und diese zu akzeptieren oder sogar willkommen zu heißen. Bis dahin müssen Eltern viel Geduld aufbringen und sollten versuchen, die kleinen Marotten zu akzeptieren, sofern sie nicht zu ausgefallen oder gar riskant sind.

Blessuren

Ob wohl Dein Kind schon eine Weile laufen kann, wird es vielleicht immer wieder Blessuren von kleinen Unfällen haben: aufgeschlagene Knie, Beule am Kopf, blaue Flecken und vielleicht sogar mal ein blaues Auge. Du magst Deinem Kinderarzt vielleicht schon gar nicht mehr unter die Augen treten und fürchtest bereits das Getuschel der Nachbarn, ob Ihr Euer Kind misshandelt. Doch wer sich mit Kindern auskennt, kann solche Verletzungen von Gewalt gegen Kinder unterscheiden. Es ist weitgehend normal, dass sich Dein Kind noch häufig kleine Verletzungen zuzieht, schließlich wird es auch immer mutiger und hat mehr Fähigkeiten – die aber noch nicht voll ausgereift sind.

Manche Blessuren erhalten Kinder aber auch durch Gleichaltrige, die unsanft mit ihnen umgegangen sind. Einige Kinder neigen dazu, zu hauen oder zu beißen. Wenn Dein Kind weniger zu den Opfer, als zu den Tätern solcher Attacken zählt, dann lies hier, wie man mit der Situation umgehen sollte, wenn Kinder beißen.

Was Dein Kind jetzt kann

  • sicher laufen und rennen
  • etwa 50 Wörter sprechen und damit einfache Fragen und Antworten formulieren
  • von einer Stufe hüpfen

Welche Wörter ein Kind mit 2 Jahren können sollte, erklären wir hier.

Was es vielleicht schon kann:

  • eine gerade Linie zeichnen, wenn Du es ihm zeigst
  • sich allein anziehen
  • die Seiten eines Buches einzeln umblättern
  • auf einem Bein balancieren

Was manche Kinder schon können:

  • einen Turm aus 8 Klötzen bauen
  • eine längere Unterhaltung führen

Spielen und lernen

Bücher mit kleinen, einfachen Geschichten werden zunehmend interessant. Ein kleines Bilderbuch mit beschreibenden Texten über Tiere auf dem Bauernhof, Baufahrzeuge, Zootiere … kann ein Kind schon für einige Minuten auf Mamas Schoß fesseln. Es kann vorkommen, dass ein Buch so lieb gewonnen wird, dass Eltern es wieder und wieder vorlesen sollen. Hier eine kleine Buchliste für Kinder ab 2 Jahren.

Bewegungsspiele, die das Gleichgewicht fördern, sollten in diesem Altern immer mal wieder in den Alltag eingebaut werden. Die Wackelstrecke ist ideal für dieses Alter, wenn das Wetter oder der weite Weg einen regelmäßigen Waldspaziergang nicht möglich machen. Seid Ihr an der frischen Luft, suche nach Wegen und Orten, die Dein Kind grobmotorisch herausfordern: ein Weg der bergauf und bergab führt, holprige Pfade, laufen oder hüpfen über Baumwurzeln oder balancieren auf einer kleinen Mauer, je mehr Reize, desto besser für die motorische Entwicklung.