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Entwicklung: 28 Monate

Ein kleiner Junge schaut auf einen Fluss
©Pexels

Das Sozialverhalten Deines Kindes entwickelt sich. Besonders der Umgang mit anderen Kindern ist dabei förderlich – aber für Eltern und Kinder nicht immer einfach. Das Konzept von Teilen und Abgeben ist oft noch schwierig, wird aber zunehmend verstanden.

Da fliegen die Socken

Dein Kind kann sich schon ausziehen und wird dies unter Umständen mehrmals täglich praktizieren. Mach das Beste daraus und lass es „sich verkleiden“ spielen. Eine Verkleidungskiste zusammenzustellen ist gar nicht so schwer und vielen Kindern reichen schon Cape oder Rock und Mamas bzw. Papas Schuhe, um sich wie in einer anderen Haut zu fühlen. In andere Rollen zu schlüpfen zeigt Kreativität und Vorstellungsvermögen. Beliebt sind besonders bekannte Berufe wie Feuerwehrmann, Bauer, Polizist oder Arzt.

Bitte recht freundlich

Wie bereits im Vormonat angedeutet, sinkt der Zufriedenheitspegel in diesem Alter. Vielleicht kannst Du Deinem Kind manchmal gar nichts recht machen oder es fordert alles hoher, quengelnder Stimme ein: Den Wasserbecher, das Stück Apfel, auf den Arm (und dann wieder runter). Auch wenn Dein Kind vielleicht noch nicht richtig sprechen kann, so solltest Du nicht müde werden, ihm vorzumachen, wie man richtig um etwas bittet: Mit tiefer, nicht jammernder Stimme „Ich möchte bitten Wasser“ oder „Ich möchte bitte auf den Arm“. Sprich es Deinem Kind in der jeweiligen Situation ruhig und freundlich vor. Nach einiger Zeit wird es verstehen, dass es das ist, was Du erwartest, damit Du seinem Wunsch nachkommst. Das ändert vielleicht nicht die immer unzufriedene Grundstimmung, reduziert aber Deinen Stresslevel und sorgt dafür, dass Dein Kind auch in Zukunft mit einer angenehmen Stimme spricht. Mehr dazu findest Du im Artikel Jammernde Kinder

Freunde machen

Soziale Kontakte werden jetzt schon interessanter. In Spielgruppen oder Kindergärten wird das Spielen in der Gruppe und mit einzelnen Kindern geübt. Jedoch sind die meisten Kinder noch nicht in der Lage, über einen längeren Zeitraum zu kooperieren. Meist trennen sich die Wege schon nach zehn Minuten wieder und jeder spielt für sich oder es gibt Streit um einen Gegenstand, weil niemand teilen möchte. Auch wenn man als Erwachsener bei Kinderstreit gern einschreiten möchte, so sollte man sich dabei zunächst zurück halten. Verlieren und Gewinnen gehört im Leben dazu, Frustrationserlebnisse sind Teil unserer Realität.

Dein Kind wird lernen, dass das Gefühl der Frustration vorüber geht oder dass der Triumpf, sich durchgesetzt zu haben, manchmal seinen Preis hat: Man ist dann meist allein. Kinder lernen mit der Zeit, wann sie sich durchsetzen wollen und wann sie besser nachgeben – und später auch, wie sie Kompromisse eingehen. Dies ist ein recht langer Prozess. Die Einmischung von Eltern vermittelt Kindern hingegen schnell das Gefühl, dass sie diese Situation nicht ohne Hilfe meistern können. Allerdings sollten sich Eltern immer dann einbringen, wenn Kinder sich gegenseitig verletzen könnten, wenn die streitenden Kinder körperlich oder mental zu ungleich sind oder die Situation eskaliert.

Was Dein Kind jetzt kann

  • es versteht, was teilen ist – ist dazu aber nicht immer bereit
  • kann mit einem Strohhalm Blasen in einem Wasserglas produzieren

Was es vielleicht schon kann

  • sich zum Teil allein anziehen
  • sich eine Mütze / einen Hut aufsetzen
  • problemlos aus einer Tasse trinken und diese evtl. mit nur einer Hand halten

Was manche Kinder schon können

  • kann sich beruhigen wenn sich die Bezugsperson entfernt
  • eine längere Unterhaltung führen

Spielen und Lernen

Selbstwahrnehmung

Die Selbstwahrnehmung ist für Kinder sehr wichtig. Du kannst sie spielerisch fördern:

  • Wenn Dein Kind schon mit einem Strohhalm Blasen blubbern kann, dann gib ihm einen Schüssel mit Wasser und lass es Blasen blubbern – das macht Spaß!
  • Nimm eine große Schüssel, fülle sie mit Rasierschaum und verstecke darin einige Gegenstände. Lass Dein Kind in der Schüssel mit den Händen danach suchen.
  • Gib Deinem Kind einen Topf mit Rasierschaum oder Creme und lass es damit „Bilder“ auf seinen Körper malen.

Elternpause

Wenn Du einmal sehr erschöpft bist und eine Pause brauchst, dann puste Deinem Kind einen Luftballon auf. Die meisten Kinder können stundenlang hinter einem Ballon her jagen. Aber aufgepasst, wenn er platzt: Die Stücke eines Luftballons könnten in den Mund genommen werden und sich dann über die Luftröhre legen. Kaputte Luftballons also immer sofort in den Mülleimer werfen.

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