Kleinkindentwicklung
Wie sich Dein Kind entwickelt
Grund zum Feiern
Der halbe Geburtstag ist da! Backe einen Kuchen, verschenke einen Hälfte und feiere mit der anderen Hälfte den „halben“ Geburtstag Deines Kindes, indem Du Freunde einlädst.
Mit Trotzanfällen umgehen
Die Zutaten für Trotzanfälle sind schnell beisammen:
- beschränkte Fähigkeiten
- große Ziele
- mangelndes verbales Ausdrucksvermögen
- dazu vielleicht noch eine Prise Müdigkeit, Hunger oder Eile
…und schon ist eine explosive Mixtur entstanden!
Wir haben in früheren Lebensmonaten schon einige Tipps gegeben, wie man am besten reagieren kann. Dennoch kommt das Thema vermutlich immer wieder auf den Familientisch und je älter Dein Kind wird, desto größer sind Deine Möglichkeiten, Trotzanfälle zu vermeiden oder in ruhigere Gewässer zu bringen.
Auslöser identifizieren
- Kenne den Rhythmus Deines Kindes und finde heraus, zu welchen Zeiten bzw. Anlässen es bevorzugt Trotzanfälle bekommt:
Ist es die halbe Stunde vor dem Essen, kurz vor dem Mittagsschlaf oder morgens wenn es zum Kindergarten gehen soll? Hunger, Müdigkeit und Eile – diese Auslöser lassen sich durch eine angepasste Tagesplanung verbessern. - Steht morgens früher auf, wenn die Eile vor dem Kindergarten ein Auslöser ist.
- Biete einen Snack eine Stunde vor dem Essen an, wenn Hunger das Problem ist.
- Ziehe den Mittagsschlaf vor, wenn Dein Kind schon vorher zu müde ist oder verlängere die Schlafzeit am Morgen.
Vielleicht sind es auch andere Auslöser wie z.B. wenn Du Dich einem Geschwisterkind zuwendest (Z.B. zum Stillen oder für Hausaufgaben) oder wenn Du mit anderen Aktivitäten beschäftigt bist. Finde eine interessante Beschäftigung für Dein Kind, vielleicht sind seine Spielsachen nicht mehr altersgemäß? Siehst Du einen Trotzanfall am Horizont heraufziehen, versuche die Aufmerksamkeit Deines Kindes auf etwas anderes zu lenken: „Wie wäre es, wenn wir jetzt ein Bild malen?“
Das Temperament akzeptieren
Manche Kinder haben mehr, andere weniger Temperament. Entsprechend werden Kinder unterschiedlich viel und heftig trotzen. Auch gibt es sensible Kinder, die unerwartete Veränderungen zum Anlass für Wutanfälle nehmen. Wenn Deine Tochter eine echte Drama-Queen ist oder Dein Sohn ein regelrechter Wüterich, wenn Dein Kind einen emotionalen Zusammenbruch erlebt weil es den Spielplatz verlassen muss, dann kann man sich wohl wünschen dass das Temperament des Kindes anders wäre, jedoch wird es die Situation nicht tatsächlich ändern. Besser ist es, sein Kind so anzunehmen wie es ist, und ihm zu zeigen, dass man es liebt – in guten wie in schlechten Zeiten!
Dennoch werden auch diese Kinder über kurz oder lang lernen müssen, ihren Ärger in sozialverträgliche Bahnen zu lenken.
Richtig reagieren
Wenn Dein Kind noch klein ist, dann bleibe in der Nähe Deines Kindes. Lass es weder allein, noch fordere es auf, in sein Zimmer zu gehen. Es muss wissen, dass Du für seine Bedürfnisse da bist, wenn es Dich braucht. Die starken Emotionen verunsichern es und machen ihm auch selbst Angst. Zugleich aber sollten Eltern sich dem Kind nicht aufdrängen oder übermäßige Aufmerksamkeit schenken. Kinder kommen sonst schnell zu dem Schluss, dass sich Wutanfälle auch lohnen können. Wenn Dein Kind schon größer ist, kann man diese Anfälle leicht persönlich nehmen. Jedoch solltest Du sie eher als das sehen, was sie sind: eine unreife Art der Gefühlsäußerung. Auch wenn es schwer fällt, bleibe ruhig! Drohen und schimpfen gießt nur Öl ins Feuer. Statt dessen umarme Dein Kind – ja, wirklich! Biete Deinem Kind dadurch Deinen Trost an, vor allen Dingen aber auch eine Unterbrechung. Stößt es Dich weg, dann geh einfach und lass es seinen Anfall mit sich allein ausmachen.
Wenn Dein Kind während des Trotzanfalls …
- etwas kaputt macht, in Unordnung bringt oder schmutzig macht, dann solltest Du darauf achten, dass es dies später selbst wieder in Ordnung bringt. So lernt es, dass seine Handlung auch Konsequenzen hat.
- Dich anschreit und beschimpft, dann sag ihm „Ich mag es nicht, wenn Du so mit mir sprichst“ und geh weg. Später, wenn es sich beruhigt hat, mach etwas mit ihm gemeinsam und sprich mit ihm darüber. Warte aber, bis es den Anfall überwunden hat und Deine Worte einsickern können.
Das Positive
So schwer die Wutanfälle sind, so stark wird Dein Kind vermutlich auch in positiver Weise seine Gefühle äußern und Dich in guten Momenten mit seiner Liebe und Zuneigung überschütten. Kinder mit starken Gefühlsausbrüchen sind emotional intelligent und können die Gefühle andere Personen später leichter erfassen. Es ist sicher nicht immer leicht, sich diese positive Seite klar zu machen, wenn Dein Kind gerade wieder wütet, vielleicht prägst Du Dir abends dafür das Bild Deines friedlich schlafenden Kindes ein und rufst Dir dies in Erinnerung, wenn es gerade schwer fällt, ruhig zu bleiben.
Was Dein Kind jetzt kann
- sicher rennen, hüpfen und klettern
- sich selbst auf einem Foto erkennen
- zeigt Anzeichen von mehr Kooperationsbereitschaft
Was es vielleicht schon kann:
- kann mit einer Kinderschere schneiden
- kann auf Papier einen Kreis zeichnen wenn Du es ihm vormachst
- kann ein Kinderfahrrad fahren
Was manche Kinder schon können:
- einen Ball gezielt werfen
- große Spielzeuge wie z.B. einen Pedal-Trecker schieben und ziehen
- recht gut mit Löffel und Gabel essen, auch wenn noch immer einiges daneben geht
Spielen und Lernen
Frühling: Zieh Deinem Kind Gummistiefel an und gibt ihm einen Regenschirm. Macht einen Regenspaziergang und hüpft durch die Pfützen! Ist noch Eis auf den Pfützen? Lasst es unter Eurem Gewicht knacken, knirschen und zersplittern – aber aufgepasst dass Ihr nicht ausrutscht!
Sommer: Fülle eine Squeeze-Flasche (oder z.B. leere Kunststoff Ketchup-Flasche) mit Wasser und Sand, so dass ein dünnflüssiger Matsch entsteht. Lass Dein Kind mit diesem Match in der Sandkiste „zeichnen“, indem es den Inhalt aus der Flasche drückt und diese dabei bewegt. Oder gib ihm einen Schüssel mit Wasser und einen dicken Pinsel und lass es draußen auf Balkon, Terrasse oder Gehwegplatten damit „Wasserbilder“ malen.
Herbst: Fege einen Haufen mit Laub zusammen und lass Dein Kind hineinspringen, mit Blättern werfen, … wenn Du keinen Garten hast, gehe dafür mit Deinem Kind in einen Laubwald. Schneide einen breiten Streifen aus Tonpapier und klebe die Enden zu einer passenden Krone zusammen. Schneide kleine Löcher in die Krone, in die Dein Kind Blätter stecken kann und lass es die Krone dann aufsetzen.
Winter: Setzte Dein Kind im Schneeanzug mit Schaufel, Eimer und Förmchen in den Schnee und lass es Schnee-Kuchen backen usw. fülle außerdem kleinen Joghurtbecher mit Wasser und lass sie über Nacht gefrieren, so dass Dein Kind damit am nächsten Tag wie mit Bauklötzen spielen kann.